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Wirecard ist wertvoller als die Deutsche Bank: Das können wir von dieser Entwicklung lernen

Glühbirne als Symbol einer genialen Idee
Foto: Getty Images

Die Aktien des innovativen Zahlungsdienstleisters Wirecard (WKN: 747206) wirken derzeit medial omnipräsent. Nicht nur, dass momentan über eine DAX-Mitgliedschaft des Unternehmens auf Kosten der Commerzbank spekuliert wird. Nein, erst am 14.08.2018 machten zudem auch Schlagzeilen die Runde, dass Wirecard gemessen an der Marktkapitalisierung am 14.08.2018 erstmalig wertvoller gewesen ist als die Deutsche Bank (WKN: 514000).

Wenn du mich fragst, können wir anhand dieser Nachrichten sehr viel lernen. Sowohl über Wirecard als auch über die gesamte Finanzbranche. Schauen wir im weiteren Verlauf mal, worauf ich hierbei konkret hinaus will.

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Die Finanzbranche befindet sich in einem Wandel

Aus meinem persönlichen Blickwinkel ist es derzeit besonders auffällig, wie zwiegespalten die Finanzbranche ist. Während ehemals etablierte Geldhäuser immer mal wieder mit zahlreichen operativen Problemen und ihre Aktien analog mit Kurskapriolen zu kämpfen haben, glänzt die innovative Wirecard-Aktie mit hohen zweistelligen Kursgewinnen.

Man könnte fast meinen, die gesamte Finanzbranche befinde sich im Moment im Wandel. Starre und unflexible Banken mit altmodischen und wenig innovativen Produkten scheinen kaum mehr Anklang bei den Kunden zu finden. Technisch versierte, schnelle und globale Zahlungsdienstleister, zu denen nun mal auch Wirecard zählt, florieren regelrecht und können Quartal für Quartal fantastische Wachstumszahlen präsentieren – in einer Zeit, in der das Bankwesen eigentlich in einer Krise steckt.

Wenn ich diese Entwicklung weiter denke, könnten Banken möglicherweise früher oder später obsolet werden. Es könnte dann einzig und allein noch rasante Zahlungsabwickler sowie schlanke Kreditvergeber (möglicherweise auch verstärkt als Onlineangebot) geben und auch die private Geldanlage könnte sich ebenfalls vermehrt online oder im zügigeren Direktgeschäft abspielen. Vielleicht nicht innerhalb der nächsten Jahre, aber das ist durchaus eine Zukunft, die in meinen Augen im Bereich des Möglichen liegt.

Zudem wird unsere Welt insgesamt konsequent schnelllebiger. Der E-Commerce dominiert schon heute weitgehend die Kaufgewohnheiten der jüngeren Generationen. Auch hier könnten daher die Strukturen und Prozesse der Banken (bald) nicht mehr zeitgemäß sein, um mit den Anforderungen des Onlinehandels Schritt halten zu können.

Bleibt letztlich die Frage, was dann mit den realen Geldhäusern passiert. Ohne das an dieser Stelle final zu beantworten glaube ich, dass es mit Öffnungszeiten von nine-to-five schwer wird, mit den derzeitigen Entwicklungen und Anforderungen mithalten zu können.

Was das für alle Anleger bedeutet

Auch wenn viele Fintechs gegenwärtig teuer bewertet erscheinen und die verprügelten Bank-Aktien wie einladende Value-Gelegenheiten wirken, sollte man sich als Investor möglicherweise fragen, welche Zukunft man hier noch sieht. Spielt sich in Zukunft wirklich alles kürzer, effizienter und elektronischer ab? Dann sollte bei den etablierten Banken zügig ein disruptiver Umbruch erfolgen. Nur hierdurch würde man den aufstrebenden Zahlungsdienstleistern in diesem Fall den Markt nicht alleine überlassen.

Oder werden die meisten nach wie vor auf physische Geldhäuser mit mangelhafter Beratung und teurem Service setzen? Dann könnten Geldhäuser möglicherweise noch eine Zukunft besitzen.

Es könnte aber unterm Strich sinnvoll erscheinen, sich diese Fragen wirklich zu stellen. Denn wie du hoffentlich weißt, könnte Wirecard schon bald in die erste Börsenreihe einziehen und ein Geldhaus verstoßen. Hinzu kommt, dass die aktuelle Börsenbewertung sehr hartnäckig an der des größten deutschen Geldhauses kratzt. Ein Wink mit dem Zaunpfahl? Wir werden es in Zukunft sehen.

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Vincent besitzt Aktien der Commerzbank. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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