Wie du von den „wilden Schwankungen“ der Aktien profitieren kannst
Erst nachdem ich in der letzten Woche meine Kolumne über Elon Musk geschrieben hatte, beschloss er, es auf Twitter in Erwägung zu ziehen, Tesla zu privatisieren.
[Ich ziehe in Erwägung, Tesla bei 420 US-Dollar pro Aktie zu privatisieren. Finanzierung gesichert.]”
Dazu gibt es eine Menge zu sagen. Nun, eigentlich gibt es eine Menge, was darüber gesagt wird, und noch viel mehr, was darüber gesagt werden wird.
Aber als ich einen Teil der Berichterstattung im Wall Street Journal – mit größter Skepsis – las, sprang mich eine bestimmte Zeile an.
Der Autor und Streetwise-Kolumnist James Mackintosh behandelte die Gründe dahinter. Einer davon war folgender, wie in Musks eigenem Brief zu lesen war:
“Als börsennotiertes Unternehmen sind wir starken Kursschwankungen ausgesetzt, die für alle Mitarbeiter von Tesla, die alle Aktionäre sind, eine große Ablenkung darstellen können.”
Mackintosh widersprach dem, indem er schrieb:
“Eine Privatisierung würde dies nur dadurch ändern, dass die Volatilität versteckt wird: Statt jeden Tag kaufen oder verkaufen zu können, konnten sie dies nur zweimal im Jahr tun. Der wahre Wert des Unternehmens würde immer noch wild schwanken, aber niemand würde es wissen.”(Hervorhebung des Autors)
Wirklich?
Natürlich würde sich der Wert des Unternehmens im Laufe der Zeit verändern, aber würde der wahre Wert des Unternehmens „wild schwanken“?
Das ist etwas, was meiner Meinung nach viele Anfänger in die Irre führt. Und verstehe mich nicht falsch, ich möchte nicht schlecht über Mackintosh reden – ich bin sicher, wenn er genauer darüber nachdenken würde, würde er es anders formulieren. Oder vielleicht habe ich ihn auch nicht verstanden.
Hier geht es aber um den Unterschied zwischen dem, was an der Börse passiert und dem, was in der „Realität“ passiert. Wie Ben Graham, einer der Väter des Value Investing, sagte:
“Auf kurze Sicht ist die Börse eine Abstimmungsmaschine, auf lange Sicht ist sie eine Waage”
Mit anderen Worten: Emotionen und Gefühle der Marktteilnehmer haben über kurze Zeiträume den größten Einfluss. Aber auf lange Zeiträume gesehen, sind es die Geschäftsgrundlagen, die sich am Ende im Kurs einer Aktie widerspiegeln.
Mit anderen Worten, an der Börse sieht man oft wilde Kursschwankungen. Aber die meiste Zeit spiegelt das eher die Emotionen und kurzfristigen Ansichten der Trader wider als den wahren Wert des Unternehmens. Der wahre Wert eines Unternehmens ändert sich in kurzer Zeit nicht allzu sehr.
Wenn du ein wirklich gutes Beispiel willst, nimm Facebook. Ich habe kürzlich über die 100 Milliarden US-Dollar geschrieben, die bei Facebock vernichtet wurden.
Aber ist der wahre Wert von Facebook am selben Tag um 100 Milliarden US-Dollar geschwankt? Nicht mal annähernd. In dem Maße, wie die Faktoren, die zu diesem Ausverkauf führten – langsameres Wachstum, Probleme im Zusammenhang mit der DSGVO usw. – war das nur eine Momentaufnahme. Die langfristige Wachstumskurve der Facebook-Aktie spiegelt keine schnelle Veränderung des Unternehmenswertes wider, sondern vielmehr eine große Veränderung der Ansichten, Meinungen und Emotionen, die die Investoren über den Wert des Unternehmens hatten.
Das ist wichtig zu verstehen: Hier ist der Grund!
Dieser Unterschied ist nicht unbedeutend, und er ist nicht rein akademisch.
Dieser Unterschied kann den Unterschied zwischen einem Investor, der den Markt schlägt, und einem, der ständig von der Börse verwirrt ist, bedeuten.
Wenn du als Investor den Unterschied zwischen dem, was an der Börse passiert (Emotionen, Ansichten, Meinungen) und dem, was in der realen Welt passiert (Geschäftsqualität und Fundamentaldaten) kennst, dann kannst du verstehen, wie man Aktien eines Unternehmens für weit weniger kaufen kann, als dieses Unternehmen wirklich wert ist.
Und wenn man konsequent nach diesen Kaufgelegenheiten sucht, wenn der Markt einen Fehler gemacht hat … so haben zumindest die besten Investoren ihr Glück gemacht.
In diesem Sinne werfen wir einen Blick auf die Top-Artikel von Fool.de der letzten Woche.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Matt besitzt Aktien von Tesla und Twitter. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Facebook, Tesla und Twitter.