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Das Unternehmen, das bereits vor Apple die Billion erreicht hat

Aegon
Foto: Getty Images

Viel wurde über die Marktbewertung von einer Billion US-Dollar für Apple (WKN:865985) geschrieben und geredet.

Apple konnte am 2. August diesen Status erreichen und wurde damit das erste US-Unternehmen, das mit einer Zahl mit 12 Nullen bewertet wird.

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Allerdings ist Apple nicht das erste Unternehmen, das sich damit schmücken darf. Nur dürften nur die allerwenigsten von PetroChina (WKN:A0M4YQ) gehört haben, jenem Unternehmen, das schneller an der Billion dran war.

Petro-wer?

PetroChina ist ein staatlich kontrolliertes Unternehmen in China, und als es an die Börse ging, war es der größte Öl- und Gasproduzent des Landes. Das Unternehmen debütierte am 5. November 2007 an der Shanghaier Börse und war das erste Unternehmen, das bereits am ersten Handelstag eine Billion Dollar an Wert gewann. Diese hohe Bewertung wurde unter anderem dadurch befeuert, dass sich der Kurs der Aktie am ersten Börsentag fast verdreifacht hat.

Am Ende des ersten Handelstages an der Shanghaier Börse wurde PetroChina mit dem 54fachen des geschätzten Gewinns pro Aktie bewertet, etwa das Dreifache des Durchschnittswerts von 18, der bei anderen Ölgesellschaften üblich ist.

Die guten Zeiten für PetroChina waren jedoch nicht von Dauer. Heute ist das Unternehmen ein Schatten seiner selbst, hat nur noch eine Marktkapitalisierung von rund 200 Milliarden Dollar. Was aber führte zu dem spektakulären Aufstieg und Fall dieser Aktie – und gibt es Parallelen, um die sich Apple Investoren sorgen sollten?

Makroökonomische Faktoren

Eine ganze Reihe von Ereignissen trugen zum beispiellosen Aufstieg des Unternehmens bei. Die Aktien von PetroChina wurden bereits in Hongkong und New York gehandelt, waren aber für Kleinanleger auf dem chinesischen Festland nicht verfügbar. Es zeigt, dass an dem Tag, an dem die Aktien an der Börse in Shanghai um bis zu 191 % zulegten, sie an der Börse in Hongkong um etwa 6,6 % fielen. Was hat zu dem Ungleichgewicht geführt?

Damals erlebte China das fünfte Jahr in Folge ein zweistelliges Wirtschaftswachstum. Im Jahr 2007 wuchs die Wirtschaft des Landes um 11,4 %, zusätzlich zu dem im Vorjahr erzielten Wachstum von 11,1 %. Zusätzlich wuchs Chinas Mittelschicht zwischen 2005 und 2008 um 22 % und konnte 14,5 Millionen „Neuzugänge“ verzeichnen, die sich zu dieser Gesellschaftsklasse zählen durften. Gleichzeitig stieg das verfügbare Einkommen, nachdem es in den vorigen fünf Jahren bereits um 50 % gestiegen war.

Die Verbraucher in China hatten mit dem niedrigen Zinsniveau der staatlichen Banken als einzigem Absatzmarkt für ihr neu gewonnenes Vermögen zu kämpfen. Der chinesische Aktienmarkt war seit Ende 2006 in die Höhe geschnellt und zog viele ungewohnte Investoren an. Es ist auch wichtig, sich daran zu erinnern, dass zum Zeitpunkt des Debüts von PetroChina in Shanghai der Preis für Rohöl bei fast 100 US-Dollar pro Barrel lag. Diese Kombination von Faktoren führte zu einem Anstieg der spekulativen Investitionen, der die wachsende Euphorie auslöste und zu einer klassischen Blase führte – und PetroChina war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Der Aufstieg von PetroChina in schwindelerregende Höhen war nur von kurzer Dauer, da das Unternehmen bald von einem doppelten Schlag getroffen wurde: Die Börsenblase, die in zwei Jahren zu 500 % Marktgewinnen führte, stand am Rande eines wahnsinnigen Zusammenbruchs: 45 % des Wertes sollten binnen der folgenden Monate ausgelöscht werden, und der Ölpreis begann seinen Sturz runter auf unter 34 US-Dollar pro Barrel.

Keine Parallele

Es sollte jetzt offensichtlich sein, dass Apples Weg zu 1 Billion US-Dollar ganz anders verlaufen ist. Während der US-Aktienmarkt in den letzten zehn Jahren zwar heiß war, wird Apple aber nicht auf ähnlich lächerliche Weise überbewertet wie einst PetroChina. Die Aktie wird derzeit mit dem 18-fachen über den Einnahmen und dem 17-fachen der erwarteten Einnahmen gehandelt.

Und die zugrunde liegenden Geschäftsmodelle könnten gar nicht unterschiedlicher sein. Im Jahr 2007 stieg der Umsatz von PetroChina gegenüber dem Vorjahr um 21 %, der Gewinn jedoch nur um 3,9 %.

Apple hat gerade Ergebnisse für das dritte Quartal gemeldet, die für ein Unternehmen dieser Größe beeindruckend waren. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 17 % auf 53 Milliarden US-Dollar, was einem Nettogewinn von 11,5 Milliarden US-Dollar entspricht, was wiederum einer Steigerung von 32 % gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht.

Während die Verkäufe von iPhones im Vergleich zum Vorjahresquartal im Wesentlichen stagnierten, zeigte sich die Preismacht von Apple. Der durchschnittliche Verkaufspreis der Geräte stieg im Jahresvergleich um 19 % auf 724 US-Dollar, da sich die Verbraucher für das iPhone 8 und das iPhone X, also die höherpreisigen Modelle des Unternehmens, entschieden. Das Dienstleistungssegment des Unternehmens trug im dritten Quartal 18 % zum Umsatz von Apple bei, das Unternehmen ist folglich weniger auf sein Hauptprodukt angewiesen. Apple ist natürlich nicht im Rohstoffe-Segment tätig. Stattdessen hat man ein Hardware-Geschäft für Verbraucher, das eine Cashcow sondergleichen ist und darüber hinaus ein Ökosystem, das die Verbraucher an sich fesselt.

Soll heißen: Apple ist in weitaus besserer Verfassung als das letzte Unternehmen, das mla eine Billion US-Dollar wert war.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet, Amazon und Apple.

Dieser Artikel von Danny Vena erschien am 3.8.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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