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BMW, Daimler und Münchener Rück: Diese drei hohen DAX-Dividenden sind in Gefahr

Sparen: Geld und Münzen
Foto: Getty Images

Was die Dividendenrendite betrifft, sind im DAX die zwei deutschen Premiumhersteller BMW (WKN:519000) und Daimler (WKN:710000) sowie die Münchener Rück (WKN:843002) unter den absoluten Spitzenreitern.

Die hohen Dividendenrenditen kamen vor allem durch die zuletzt schwache Entwicklung der Aktienkurse zustande. Dieser liegen relevante Sorgen über die zukünftige Stabilität der Geschäftsmodelle zugrunde.

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Was es zu den Dividenden zu wissen gibt und wieso sie langfristig in Gefahr sind, erfährst du hier.

Drei saftige DAX-Dividenden

Alle drei Unternehmen zahlen nicht nur aktuell attraktive Dividenden, sondern bemühen sich auch um eine möglichst konstante Dividendenpolitik. Die Münchener Rück ist hier ein absolutes Paradebeispiel, denn sie hat ihre Dividende seit 1969 nicht mehr gekürzt.

Hier sind die wichtigsten Zahlen zu den Dividenden von BMW, Daimler und der Münchener Rück.

Ausschüttung in 2018 in Euro Dividendenrendite* 2017er Gewinn je Aktie in Euro Ausschüttungsquote
BMW 4,00 4,96 % 13,12 30 %
Daimler 3,65 6,33 % 9,84 37 %
Münchener Rück 8,60 4,61 2,44 352 %

Quellen: Handelsblatt, Geschäftsberichte; *bezogen auf den Eröffnungskurs am 12. Juli 2018

Wie man sieht, locken alle drei Unternehmen mit hohen Dividenden und abgesehen von der Münchener Rück, die ein heftiges Katastrophenjahr 2017 verkraften musste, können sie sich ihre Dividenden auch leisten.

Aktionäre der drei Unternehmen werden diese Dividenden aber zwiespältig sehen, denn die hohe Rendite kommt nicht in erster Linie durch hohe Ausschüttungen, sondern vor allem durch fallende Aktienkurse zustande. Es mehren sich derzeit die Zeichen, dass die Geschäftsmodelle der drei Unternehmen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten grundlegend gefährdet sind. Falls die Gewinne irgendwann den Rückwärtsgang einlegen, könnten auch die Dividenden gestutzt werden.

BMW und Daimler müssen zwei Revolutionen gleichzeitig meistern

Viele der erwarteten Veränderungen in der Automobilwelt klingen nach Hype, und das mögen sie auch kurz- bis mittelfristig sein. Langfristig ist es aber inzwischen ziemlich sicher, dass die Zukunft selbstfahrend sein wird und ohne Verbrennungsmotoren auskommt.

Inwieweit sich BMW und Daimler mit ihren ambitionierten eigenen Initiativen, die Technologie für selbstfahrende Autos zu entwickeln, schlagen werden, ist noch unklar. Besonders Alphabet-Tochter Waymo scheint hier einen deutlichen Vorsprung zu haben, und da das Sammeln und Auswerten von Daten die Technologie stetig verbessert, füttert sich ein Vorsprung selbst, sobald man die Technologie tatsächlich einsetzt.

Letztendlich ist das Risiko groß, dass BMW und Daimler hier nur mittelmäßige Technologie entwickeln können. Das birgt viele Risiken für die geschäftliche Entwicklung. Bleibt man bei der hauseigenen, aber der Konkurrenz unterlegenen Technologie, könnte man Kunden verlieren; nutzt man letztendlich doch fremde Technologie, muss man die hohen Investitionen abschreiben. Die Verbreitung von Robotaxis eröffnet weitere Risiken für Absatz und Profitabilität, falls weniger Autos nachgefragt werden und Marken an Bedeutung verlieren.

Ebenfalls wird der Trend hin zu Elektroautos die Geschäftsmodelle der Premiumhersteller auf die Probe stellen. Sie können sich nicht mehr auf ihre langjährige Motorexpertise verlassen und müssen den Kern ihrer Elektroautos, die Batteriezellen, von Zulieferern beziehen. Bei den Preisen, die sie mit ihren Elektroautos erzielen wollen, müssen sie dringend extrem attraktive Modelle auf den Markt bringen, ansonsten droht eine ganze Modellgeneration zu Ladenhütern zu werden.

Da von BMW und Daimler gleich zwei Revolutionen gleichzeitig gemeistert werden müssen, bei denen beide sich erst noch bewähren müssen, ist es kein Wunder, dass Anleger sich derzeit fragen, ob nicht langfristig das Geschäftsmodell und damit auch die hohen Ausschüttungen in Gefahr sind.

Die Münchener Rück leidet unter hoher Konkurrenz

Wenn der legendäre Investor Warren Buffett etwas sagt, sollte man gut zuhören. Das ist ganz besonders der Fall, wenn er über das Geschäft von Rückversicherern redet, denn er kennt sich bestens in der Branche aus.

Schon 2015 hat Buffett gewarnt, dass die gesamte Branche unter zu hoher Konkurrenz leidet und somit die erreichbaren Margen sinken. Das liegt vor allem daran, dass zu viel Geld nach Rendite sucht und aktuell viele bei dem Geschäft mit Rückversicherungen mitmischen. Wenn dieser Trend anhält, wird es die Münchener Rück schwer haben, ihre Gewinne zu steigern. Der traditionsreiche Rückversicherer weigert sich verständlicherweise, in dem neuen Angebotskrieg auf der Suche nach Umsätzen immer größere Risiken einzugehen.

Buffett selbst hat 2015 auf Worte Taten folgen lassen und sein Engagement bei der Münchener Rück stark reduziert. Seitdem fragen sich Anleger, wie attraktiv das Geschäftsmodell noch ist und ob die Münchener Rück auch in Zukunft ihre Dividenden anheben oder wenigstens konstant halten kann.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- und C-Aktien). The Motley Fool empfiehlt BMW und Daimler.



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