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Vorsicht vor der Tech-Blase, sie kann einige Chancen kosten

Künstliche Intelligenz technologischer Fortschritt Technologieaktien
Foto: Getty Images

Viele der vergangenen Schlagzeilen gehörten den Technologie-Aktien. Oftmals ist dabei die Rede von einer Technologie-Blase, die schon bald platzen wird. Solche Verallgemeinerungen sind aus meiner Sicht gefährlich. Denn dabei wird eine ganze Branche über einen Kamm geschoren und verteufelt. Und das obwohl die besten Technologie-Aktien nicht nur wahnsinnig spannend sind, sondern auch heute noch großartige Chancen bieten.

Bevor wir genau dazu kommen, will ich zunächst die Frage beantworten, ob es diese Tech-Blase tatsächlich gibt. Und was wäre dabei besser geeignet als ein Vergleich des DAX mit dem TecDAX sowie ein Vergleich der amerikanischen Börsenindizes S&P 500 mit dem NASDAQ Composite, welcher 3.000 Unternehmen überwiegend aus dem Technologiesektor umfasst.

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Die nackten Zahlen sprechen eine scheinbar eindeutige Sprache

Die beliebteste, weil wohl einfachste Kennzahl zur Bewertung einer Aktie ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Dabei wird einfach die derzeitige Marktkapitalisierung durch den Gewinn geteilt, den ein Unternehmen erzielt.

Während Capital IQ zum 29.06.2018 für den TecDAX ein KGV von 32,5 ausgibt, liegt der Wert für den DAX bei 16,7. Für die Gewinne eines durchschnittlichen TecDAX-Unternehmens müssen wir heute also beinahe das Doppelte bezahlen als für die Gewinne eines DAX-Unternehmens.

In den USA ist der Unterschied nicht ganz so deutlich. Mit einem KGV von 26,7 sind die Unternehmen des S&P 500 nur rund eineinhalbmal so teuer wie die Unternehmen des NASDAQ Composite mit einem KGV von 37,9. Vielleicht einfach auch deshalb, weil einige der größten Unternehmen im S&P 500 auch im NASDAQ Composite vertreten sind.

Sowohl für den deutschen als auch den amerikanischen Aktienmarkt scheint es also ziemlich klar zu sein: Technologie-Aktien sind durchschnittlich deutlich teurer. Vergleicht man aber die heutige Bewertung mit der durchschnittlichen Bewertung der letzten zehn Jahre, zeigt sich zumindest in Deutschland ein anderes Bild.

Der TecDAX ist heute rund 20 % niedriger bewertet als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Der DAX hingegen ist rund 3 % teurer als in den vergangenen zehn Jahren. Der Blick über den großen Teich zeigt ein anderes Bild. Sowohl der S&P 500 als auch der NASDAQ Composite sind heute deutlich teurer als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre – um genau zu sein ganze 36 % beziehungsweise 38 %.

Trotz möglicher Tech-Blase: Tech-Unternehmen sind trotzdem spannend

Ich persönlich war vor diesen Zahlen ein großer Fan von Technologie- und Wachstums-Aktien. Ehrlicherweise bin ich es trotz all dieser Zahlen noch immer. Denn hinter diesen Aktien stecken die innovativsten Unternehmen unserer Zeit. Und was gibt es spannenderes, als diese Unternehmen zu verfolgen und damit einen, zwar noch etwas trüben, aber dennoch kleinen Blick in die Zukunft werfen zu dürfen.

Ja, jede neue Technologie bringt neue Herausforderungen und neue Risiken. Dennoch erleichtern Technologien, die vor einigen Jahren undenkbar waren unser Leben in vielerlei Hinsicht. Youtube bietet nicht nur lustige Katzenvideos, sondern auch eine riesige Bibliothek an lehrreichen Videos zu beinahe jedem erdenklichen Thema. Facebook, WhatsApp, Instagram und Twitter vernetzen Milliarden Menschen rund um den Globus.

All das beschert den Unternehmen, die dies ermöglichen natürlich nicht nur große Aufmerksamkeit, sondern auch finanzielle Erfolge. Während Alphabet vor rund zwölf Jahren 1,7 Milliarden US-Dollar für Youtube bezahlte, hängte Morgan Stanley kürzlich ein 160 Milliarden US-Dollar schweres Preisschild an Youtube.

Ausgehend vom damaligen Kaufpreis ist das ein kumuliertes Wachstum von gut 45 % pro Jahr. Sicherlich, Alphabet hat in den vergangenen Jahren noch einiges an Geld zur Weiterentwicklung von Youtube ausgegeben. Aber selbst unter Berücksichtigung dieser Investitionen dürfte das die jährliche Rendite der allermeisten Investoren um Längen schlagen.

Vielleicht ist das auch nur ein weiteres Indiz für die angesprochene Tech-Blase. Zwischenzeitlich hat Youtube aber 1,5 Milliarden Nutzer, die mindestens einmal im Monat aktiv sind, und die Youtube-Domain ist direkt hinter der Google-Domain die am zweithäufigsten besuchte Internetseite der Welt.

Lasst uns die vorhandenen Chancen nutzen

Keine Frage, amerikanische Technologie-Aktien erscheinen heute wahnsinnig teuer. Aber, die besten dieser Unternehmen haben in den letzten Jahren auch wahnsinnige Erfolge gefeiert. Die Chancen stehen gut, dass die besten Technologie-Unternehmen auch in den kommenden zehn Jahren großartige Erfolge erzielen können.

Genau nach diesen Chancen sollten Investoren auch heute Ausschau halten, anstatt sich mit Verweis auf die unübersehbare Tech-Blase überhaupt nicht für solche Unternehmen zu interessieren. Sonst könnte es sein, dass man in zehn Jahren wehmütig auf die heutige Zeit zurückschaut und denkt: Wäre ich damals doch nur etwas mutiger gewesen!

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Sven besitzt Aktien von Facebook. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet, Facebook und Twitter.



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