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Die einzigen beiden Kryptos, die 2018 zulegen konnten

Bitcoins
Foto: Getty Images

Das vergangene Jahr über lief für Investoren von Kryptowährungen alles wie am Schnürchen. Die 50 größten Krypto-Währungen haben eine unglaubliche Rendite erzielt. Insgesamt wuchs die Marktkapitalisierung virtueller Währungen im Jahr 2017 um mehr als 3.300 % und schloss das Jahr bei 613 Milliarden Dollar ab.

Anfang 2018 schien sich das fortzusetzen, dann allerdings ging es rasant abwärts. Seit dem Höchststand von 835 Milliarden Dollar ist der Gesamtwert der mittlerweile rund 1.600 Krypto-Währungen runter auf etwa 232 Milliarden Dollar gesunken. Das ist ein Rückgang von 72 %, was stark an den Nasdaq Composite Anfang der Nuller Jahre erinnert, der damals 78 % bergab rasselte.

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Zwei Krypto-Währungen trotzen dem Trend

Deswegen sollte es nicht verwundern, dass praktisch alle Krypto-Währungen im Jahr 2018 gelitten haben. Die großen Drei nach Marktkapitalisierung – Bitcoin, Ethereum und Ripple – sind bis zum 30. Juni um jeweils 55 %, 40 % und 80 % gesunken, und viele der größten Krypto-Währungen (die mit einer Marktkapitalisierung von 1 Milliarde Dollar oder mehr) sind gefolgt. Die meisten Kryptos haben auch keine Features oder Funktionen, mit denen sie aus der Masse hervorstechen, deswegen ging es für sie alle bergab.

Zwei virtuelle Token haben es jedoch geschafft, sich dem Abwärtstrend zu widersetzen. Unter den 18 digitalen Coins mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 1 Milliarde Dollar (Stand: 30. Juni 2018) konnten laut CoinMarketCap.com zwei ihren gegenüber dem Jahresendstand 2017 erhöhen.

Binance Coin: 70 % Steigerung

Diese Krypto-Währung hatte wohl keiner auf dem Schirm. Trotzdem hat Binance Coin seit Jahresbeginn 70 % zugelegt.

Was ist da los? Mein Verdacht ist, dass es zwei Katalysatoren für die Performance verantwortlich sind.

Erstens ist diese Coin eine der sehr wenigen, die tatsächlich einen Zweck haben – auch wenn dieser Zweck eng auf den Binance-Austausch beschränkt ist. Binance zwingt seine Mitglieder, die Binance Coin, auch bekannt als BNB, zur Zahlung ihrer Transaktionsgebühren anstelle von Bitcoin zu verwenden. Benutzer, die die BNB-Coin verwenden, erhalten Rabatte auf Transaktionsgebühren in den ersten vier Jahren, und zwar wie folgt:

  1. Jahr 50 % Rabatt
  2. Jahr 25 % Rabatt
  3. Jahr 12,5 % Rabatt
  4. Jahr 6,75 % Rabatt
  5. und folgende Jahre: kein Rabatt

Wie man sieht, hat die Binance-Börse mit dieser Rabatt-Taktik die Nachfrage nach einer BNB-Coin geschaffen, was wahrscheinlich zur Nachfrage geführt hat. Verständlicherweise könnte die Preisschwäche im Kryptowährungsmarkt die Binance-Börse und die BNB demnächst noch treffen, wenn das Handelsvolumen zu versiegen beginnt. Das scheint aber noch nicht geschehen zu sein.

Der zweite Katalysator scheint die aggressive „Coin Burn“-Kampagne von Binance Coin zu sein. Coin Burn bezieht sich auf den Prozess, bei dem Krypto-Miner oder Entwickler Token an eine bestimmte verschlüsselte Adresse senden. Im Klartext heißt das, Token an eine Adresse zu schicken, auf die nicht zugegriffen werden kann, und sie so aus dem Verkehr zu ziehen. Es ist ähnlich wie bei einem börsennotierten Unternehmen, das Stammaktien zurückkauft, um die Anzahl der ausstehenden Aktien zu reduzieren und den wahrgenommenen Wert des Aktienkurses zu erhöhen.

Insgesamt will Binance Coin im Laufe der Zeit 100 Millionen seiner Spitzenumlaufmenge von 200 Millionen Token verbrennen. In der Wahrnehmung der Investoren bedeutet dies, dass jedes verbleibende Token daher knapper und damit wertvoller sein wird.

Natürlich ist unklar, ob Binance Coin seinen unglaublichen Lauf beibehalten kann. Aber das ist nunmal der bisherige Höhepunkt der Branche in einem ansonsten trostlosen Jahr 2018.

VeChain: um 15 % gestiegen

Das einzige andere große virtuelle Token, das im Jahr 2018 gestiegen ist, ist die wenig bekannte VeChain. Die konnte mit Stand 4.7. seit Jahresbeginn 15 % zulegen.

Im Gegensatz zu Binance Coin, wo wir nicht ganz genau wissen, warum die so gut gestiegen ist, sind die Treiber von VeChain wesentlich offensichtlicher.

Seit der Ankündigung einer Partnerschaft mit dem weltweit agierenden Versicherer DNV GL ist es zunächst steil nach oben gegangen. Die Aufgabe von DNV GL ist die Zertifizierung und Beratung der Schifffahrts- und Energiewirtschaft. In Zusammenarbeit mit VeChain kann DNV GL die Blockchain nutzen, um Ineffizienzen in der Lieferkette aufzudecken und schnell zu prüfen.

Außerdem erhielt VeChain noch einmal einen ziemlichen Schub, als BMW (WKN:519000) eine Art Zusammenarbeit ankündigte. Hier ein Tweet von BMW USA vom 20. März:

VeChain hat also die Möglichkeit, eine Beziehung zu BMW aufzubauen, die auch die Nutzung der Blockchain-Technologie beinhalten könnte. Diese Einbeziehung kann die Überwachung der Lieferkette und der Qualitätskontrolle sowie die Authentifizierung der Benutzer-ID für den Zugang zu einem Fahrzeug umfassen.

Interessanterweise war VeChain auch die erste digitale Währung, die den Cryptocurrency Disaster Recovery Plan (CDRP) bestehen konnte. CDRP kann man als einen Stresstest für virtuelle Währungen betrachten, wobei potenzielle Bedrohungen, basierend auf ihrer Schwere und Wahrscheinlichkeit, analysiert werden. Mit der Verabschiedung der CDRP Anfang des Jahres hat VeChain bewiesen, dass sie über geeignete Protokolle zum Schutz der Vermögenswerte ihrer Token-Inhaber verfügt.

Und schließlich gab VeChain bekannt, dass man am 30. Juni eine Live-Blockchain-Software auf den Markt gebracht hat. Die Blockchain verwendet ein Twin-Token-System. Die Entwickler von VeChain gehen davon aus, dass sie damit die höheren Kosten, die oft mit komplexeren Blockchain-Features wie Smart Contracts verbunden sind, senken können, sich darüber hinaus aber auch als einfach zu bedienende Plattform für Unternehmenskunden etablieren können.

Keiner weiß, ob VeChain von der Unternehmenswelt mit offenen Armen empfangen wird, aber die Partnerschaften und Projekte dürften die Aufmerksamkeit von Krypto-Anlegern definitiv geweckt haben.

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The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Kryptowährungen. Dieser Artikel von Sean Williams erschien am 4.7.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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