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Unter diesen drei Bedingungen wäre die Steinhoff-Aktie jetzt ein echtes Schnäppchen

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Foto: Getty Images

Sommerloch am Aktienmarkt? Nicht für Steinhoff (WKN:A14XB9). Noch immer steht die Frage im Raum, ob der Preissturz im Dezember 2017 gerechtfertigt war. Wird sich die Aktie im Cent-Bereich festbeißen, oder können sich Schnäppchenjäger nach dem Preisnachlass von über 97 % seit dem 05.12.2017 die Hände reiben (Stand: 02.07.2018)?

Eine schwierige Frage, sowohl für Anleger, die die Steinhoff-Aktie schon seit Langem im Depot haben, als auch für Anleger, die mit dem Gedanken spielen, sich die Steinhoff-Aktie zum Kampfpreis ins Depot zu holen. Die einen fragen sich: „Soll ich verkaufen und meine Verluste glatt stellen?“ Die anderen fragen sich: „Soll ich jetzt kaufen, weil der Preis so stark gefallen ist?“

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Beide Fragen beinhalten meiner Erfahrung nach einen gemeinsamen Denkfehler. Denn in beiden Fällen wird nur eine Komponente eines mehrdimensionalen Problems betrachtet: der Preis. Kenner von Warren Buffetts Weisheiten wissen allerdings, dass „der Preis das ist, was du zahlst, und der Wert das ist, was du bekommst“. Ob es sich bei der Steinhoff-Aktie um ein Schnäppchen handelt, lässt sich demnach nur anhand der von Warren Buffett so treffend verpackten Preis-Wert-Dualität ermitteln.

Es ist eigentlich ganz einfach. Ist das Unternehmen mehr wert, als es der aktuelle Aktienpreis widerspiegelt, so handelt es sich um ein echtes Schnäppchen. Der Preis kann 200 % gestiegen sein oder 99 % gefallen – erst in Relation zum Unternehmenswert ergibt sich ein aussagekräftiges Bild der Marktsituation.

Die Preis-Wert-Relation ist meiner Erfahrung nach nicht die einzige Bedingung für den Schnäppchenkauf. Es sollten meiner Meinung nach wenigstens drei essenzielle Bedingungen erfüllt sein, bevor der Schnäppchensensor auf Grün schaltet.

Ein Management zum Verlieben

Warren Buffett soll einmal gesagt haben, dass Coca Cola (WKN:850663) sogar von einem „Schinkensandwich“ geführt werden könne. Für Unternehmen, bei denen man einen enormen Wettbewerbsvorteil vermutet, mag das sogar stimmen.

Trotzdem bin ich mir sicher, dass das Management ein wichtiger Faktor für praktisch jedes Unternehmen ist. Gerne denke ich dabei an Steve Jobs von Apple (WKN:865985), Bill Gates von Microsoft (WKN:870747) oder Mark Zuckerberg von Facebook (WKN:A1JWVX). Kaum vorstellbar, wo die genannten Unternehmen ohne die Zukunftsvisionen dieser Führungspersönlichkeiten heute wären.

Natürlich hat nicht jedes Unternehmen einen Steve Jobs zur Hand. Daher ist die Bewertung des Managements für Außenstehende normalerweise nicht ganz trivial. Ich achte vor allem darauf, ob sich das Management um eine langfristige Zukunftsvision bemüht. Am besten eine, die nicht nur gute Zahlen, sondern ebenfalls einen gesellschaftlichen Mehrwert beinhaltet.

Einzigartige Produkte

Warren Buffet würde mir sicher zustimmen, wenn ich sage, dass ich Unternehmen bevorzuge, die einzigartige Produkte anbieten. Ob ein Unternehmen so etwas anbietet oder nicht, lässt sich meiner Erfahrung nach am einfachsten analysieren, wenn man selbst Kunde ist.

Der Grund ist einfach erklärt. In der Rolle des Kunden wähle ich selbstverständlich das aktuell und voraussichtlich langfristig beste Produkt in der jeweiligen Produkt- und Preiskategorie. Um zu erkennen, welches Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil besitzt, muss ich also nichts weiter tun, als mich selbst bei meinen Alltagsgeschäften zu beobachten.

Natürlich sind dieser Methode enge Grenzen gesetzt. Es wird sehr wahrscheinlich eine Menge Topunternehmen geben, die ich nicht beachte, weil mich deren Produkte nicht interessieren. Da mag mir einiges entgehen. Andererseits muss ich auch nicht auf jeder Hochzeit tanzen. Ich muss nicht immer gewinnen. Ich will vor allem nicht verlieren.

Sicherheitsabstand

Was sich im Straßenverkehr bewährt hat, das kann auch am Aktienmarkt nicht verkehrt sein. Die Rede ist von einem ausreichenden Sicherheitsabstand zwischen Preis und Wert. Gut informierte Anleger werden in diesem Zusammenhang vom Begriff „Margin of Safety“ gehört haben.

Während sich die ersten zwei Bedingungen eher an den „Soft Skills“ orientieren, sind hier konkrete Zahlen gefragt. Gesucht ist der innere Wert des Unternehmens. Der sollte sich meiner Meinung nach mindestens 20 % über dem aktuellen Kaufpreis befinden. Erst dann wäre meiner Ansicht nach der Schnäppchenmodus aktiv und der Sicherheitsabstand gewahrt.

Welche Möglichkeiten es gibt, den inneren Wert eines Unternehmens zu bestimmen, ist ein Thema für sich. Die Discounted-Cashflow-Analyse wäre eine Methode, die sich meiner Ansicht nach bewährt hat.

Am Ende zählt die Disziplin

Ehrlich gesagt kann ich die Aufregung um die Steinhoff-Aktie gut nachvollziehen. Selbst nach etlichen Jahren Börsenerfahrung kann ich mich kaum gegen die Anziehungskraft eines derartigen Preissturzes wehren.

Muss ich mich deshalb schämen? Ich denke nicht. Letzten Endes sind wir alle Menschen. Daher kommt es meiner Meinung nach vor allem darauf an, dass wir uns Werkzeuge aneignen, mit denen wir unsere natürlichen Schwächen neutralisieren können. Die drei genannten Bedingungen für den Schnäppchenkauf sind mein bescheidener Versuch einer Neutralisation.

Ob die Steinhoff-Aktie ein echtes Schnäppchen ist oder zu Recht am Boden liegt, kann jeder für sich selbst anhand der drei genannten Bedingungen überprüfen. Da ich keine Produkte nutze, die Steinhoff in irgendeiner Form zuzuordnen sind, ist die Aktie für mich nicht interessant. Vielleicht werde ich diese Entscheidung bereuen. Erst recht, wenn die Aktie um 100 % in die Höhe schießt. Doch viel wichtiger ist mir, dass ich zu jedem Zeitpunkt die Disziplin besitze, meinen persönlichen Bedingungen rigoros zu folgen.

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Stefan Naerger besitzt Aktien von Apple. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Vorstand von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und Facebook. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple.



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