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Steigt der Ölpreis bis auf 90 US-Dollar pro Barrel?

Foto: Getty Images

Der Ölpreis hat sich im vergangenen Jahr in rasantem Tempo von unter 50 US-Dollar pro Barrel auf über 70 US-Dollar erhöht. Nachdem es im letzten Monat eine Verschnaufpause gab, setzte das Rohöl seinen Anstieg schnell wieder fort, da die OPEC ihre Förderung nicht so stark steigerte wie befürchtet. Der Grund dafür sind neue Bedenken, dass der Aufschwung nicht ausreichen wird, um immer mehr Versorgungsengpässe auszugleichen.

Diese neuen Sorgen könnten den Ölpreis in den nächsten Monaten deutlich über das derzeitige Niveau von gut 70 US-Dollar ansteigen lassen. Analysten von Bank of America/Merrill Lynch glauben, dass der Preis des Rohöls bis Anfang nächsten Jahres auf 90 US-Dollar pro Barrel steigen könnte. Das wäre ein Boom für die Öl-Aktien.

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Das Szenario im Detail

Nachdem es in den letzten Jahren zu viel Öl gab, schrumpfen die Vorräte jetzt schnell. Die Produktion in Venezuela ist wegen der zunehmenden wirtschaftlichen Instabilität des Landes im freien Fall. Nach der Produktion von 2,3 Millionen Barrel pro Tag (BPD) Anfang 2016 lag die Produktion zu Anfang dieses Jahres bei nur 1,6 Millionen BPD. In den kommenden Monaten könnte sie um eine weitere halbe Million BPD sinken. Unterdessen schwinden die Ölbestände wegen der anhaltenden Unruhen in Libyen. Darüber hinaus wird ein Stromausfall im Ölsand-Werk Syncrude in Kanada den 360.000-BPD-Komplex bis Ende Juli offline halten.

Weitere Lieferungen könnten auch bald offline sein. Die USA fordern, im Rahmen einer neuen Sanktionsrunde die Einfuhr von Öl aus dem Iran bis November einzustellen. Während noch unklar ist, wie viel Öl dadurch vom Markt verschwände, schätzt ein Analyst, dass die Sanktionen bis zu 700.000 BPD aus dem Verkehr ziehen könnten. In der Zwischenzeit wird es für die US-Ölproduzenten aufgrund von Pipelinebeschränkungen in West-Texas schwieriger, die Produktion im Perm-Becken weiter zu steigern, bis Ende des nächsten Jahres neue Pipelines in Betrieb gehen.

Diese Faktoren veranlassten Bank of America zu dem Schluss, dass „wir uns in einem sehr attraktiven Ölpreisumfeld befinden“. Ihrer Ansicht nach „wird der Ölpreis bis zum Ende des zweiten Quartals des nächsten Jahres 90 US-Dollar erreichen.“

Was nur wenige kommen sehen

Diese Vorhersage wäre noch vor wenigen Monaten komplett unverständlich gewesen. Obwohl einige Öl-Händler damit rechneten, dass die Kursentwicklung mit einem Ausschlag nach oben überraschen könnte, war der allgemeine Konsens, dass der Rohölpreis in diesem Jahr dank der steigenden Ölproduktion in den USA im unteren bis mittleren 50-US-Dollar-Bereich bleiben würde.

Aus diesem Grund stützten die meisten Produzenten ihre Budgets auf einen Ölpreis von durchschnittlich 50 US-Dollar pro Barrel, einschließlich EOG Resources (WKN:877961), Marathon Oil (WKN:852789) und Anadarko Petroleum (WKN:871766). Im Fall von EOG Resources würde Öl für 50 US-Dollar pro Barrel dem Unternehmen genug Cashflow verschaffen, um eine um 10,4 % höhere Dividende als 2017 zu zahlen und 690 weitere Bohrungen durchzuführen, was die Ölproduktion um 18 % steigern würde. In der Zwischenzeit könnte Marathon Oil genügend Barmittel generieren, um seine Dividende zu zahlen und die neuen Bohrungen zu finanzieren, die zur Steigerung der unternehmensweiten Produktion um 12 % im Vergleich zum Vorjahr erforderlich sind. Anadarko Petroleum könnte ebenfalls seine Dividende und einen auf Wachstum ausgerichteten Investitionsplan vollständig finanzieren, wodurch die Ölproduktion in diesem Jahr um 14 % steigen würde.

Weil dieses ölproduzierende Trio seine Budgets für einen Ölpreis von 50 US-Dollar festlegte, werden die drei Unternehmen bei Ölpreisen über diesem Niveau mehr freien Cashflow generieren. Alle drei vermittelten den Investoren einen Blick auf dieses Potenzial, indem sie voraussagten, was sie bei einem Preis von 60 US-Dollar pro Barrel tun könnten.

Marathon gab an, dass es 500 Millionen US-Dollar an freiem Cashflow produzieren würde, Anadarko erwartete mehr als 800 Millionen US-Dollar und EOG sagte voraus, dass es bei diesem Preispunkt 1,5 Milliarden US-Dollar an zusätzlichem Cashflow einbringen könnte. Diese Zahlen würden unterdessen zusammen mit dem Rohölpreis steigen und die Unternehmen so positionieren, dass sie sogar noch mehr freie Barmittel erzeugen, wenn der Rohölpreis 90 US-Dollar pro Barrel übersteigt. Mit all dem frischen Geld könnte man dann nach Belieben verfahren und es zum Beispiel für den Rückkauf von Aktien, für höhere Dividendenzahlungen, für Schuldentilgungen und für Investitionen in Expansionsprojekte ausgeben.

Ein guter Zeitpunkt, um über die Ölaktien nachzudenken

Da die meisten Ölproduzenten darauf abgezielt haben, mit 50 US-Dollar pro Barrel zu arbeiten, machen sie durch den aktuellen Preisanstieg kräftige Gewinne. Ein noch größerer Geldregen wäre ihnen beschert, wenn das Rohöl die Marke von 90 US-Dollar pro Barrel erreicht. Einige Indizien deuten darauf hin, dass die Ölaktien noch deutlich höher steigen könnten, was jetzt einen guten Zeitpunkt für den Kauf von Top-Ölaktien bietet, um von einem sehr attraktiven Ölpreisumfeld zu profitieren.

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Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Matt DiLallo auf Englisch verfasst und wurde am 29.06.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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