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Werden sich diese Dividendenkürzer jemals erholen?

Ein Mann sieht lauter Fragezeichen. Er bleibt aber ruhig.
Foto: Peter Roegner

Dividendeninvestoren haben einfache Bedürfnisse. Sie wollen Aktien besitzen, die ihnen verlässliche Einnahmeströme durch Dividenden liefern, und sie wollen über grundsätzlich starke Unternehmen verfügen, bei denen über längere Zeit die Dividenden wachsen.

Leider können selbst die vielversprechendsten Dividendenwerte diese beiden Bedürfnisse nicht immer erfüllen. Wenn sie in Probleme geraten, kürzen Unternehmen oft ihre Dividenden. Das tut den Aktionären jetzt und später weh – jetzt, weil die Aktie fast immer sofort nach der Ankündigung einer Dividendenkürzung fällt, und später, weil die Anleger in Zukunft geringere Dividendeneinnahmen erzielen.

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Für langfristig orientierte Anleger stellt sich jedoch die Frage, ob sich die Unternehmen nach einer Dividendenkürzung vollständig erholen können. Unter den  bekanntesten Aktien mit Kürzungen im letzten Jahr haben die drei unten aufgeführten Unternehmen hart daran gearbeitet, um sich wieder zu erholen, aber die Gruppe hat nur einen gemischten Erfolg erzielt. In vielen Fällen kann es Jahre dauern, bis eine Aktie nach einer Dividendenkürzung wieder an Boden gewinnt, und viel hängt von der Strategie ab, die das Unternehmen verfolgt.

Aktie Dividendensenkung Gegenwärtige Dividendenrendite
General Electric (WKN:851144) 50 %, November 2017 3,4 %
Mattel (WKN:851704) ausgesetzt Oktober 2017 k.A.
Sturm Ruger (WKN:861820) 52 %, August 2017 1,7 %

 DATENQUELLE: YAHOO! FINANCE.

Bei GE gehen die Lichter aus

General Electric hat jüngst schwere Zeiten durchgemacht, in denen sich das Unternehmen durch strategische Fehlentscheidungen in den krisengeschüttelten Energie- und Stromerzeugungsindustrien größeren Problemen gegenübersah. Infolgedessen beschloss der Industriekonzern im vergangenen November, seine Dividende um die Hälfte zu reduzieren, mit der Absicht, künftig vierteljährlich 0,12 US-Dollar pro Aktie auszuschütten. Dies führte zu einem starken Rückgang der Aktienrendite, obwohl der anschließende Kursrückgang die Dividendenrendite von GE inzwischen wieder über die 3-Prozent-Marke gebracht hat.

Damals argumentierten die Befürworter des Vorhabens, dass dadurch Barmittel für strategische Investitionen freigesetzt würden, die es dem Unternehmen ermöglichen sollten, gezielte Investitionen zu tätigen, um seine besten Geschäftsfelder weiter zu stärken, und einige ertragsschwache Unternehmensteile zu verkaufen. Die Anleger hatten bereits mehrere Monate vor diesem Schritt mit einer Kürzung gerechnet, da die schlechten Erträge die Aktie bereits hart getroffen und die Renditen auf ein unhaltbar hohes Niveau gebracht hatten.

Seit der Kürzung ist der Kurs von General Electric jedoch weiter zurückgegangen. Im Jahr 2018 ist die Aktie bisher um mehr als 20 % gefallen, da viele Anleger befürchten, dass weitere Probleme entstehen könnten. Daher glauben einige trotz der Verkleinerung der Tochter GE Capital immer noch, dass das Finanzgeschäft Risiken birgt, die die Chancen des Konzerns auf eine Erholung an anderer Stelle beeinträchtigen könnten.

Auch wenn der Finanzbericht von GE im ersten Quartal einiges an Potenzial aufgezeigt hat, sind die Aktionäre von der strategischen Vision des neuen CEO John Flannery für die langfristige Zukunft des Unternehmens nicht überzeugt. Das könnte eine vollständige Erholung verhindern, wenn General Electric nicht in der Lage ist, schnell konkrete Fortschritte zu erzielen.

So geht’s nicht

Mattel sah sich im vergangenen Jahr noch stärker unter Druck als GE, da der Spielwarenhersteller zwei aufeinanderfolgende Manöver bei der Dividende hinter sich bringen musste. Im vergangenen Juni hatte Mattel die vierteljährliche Dividende von 0,38 US-Dollar auf 0,15 US-Dollar pro Aktie reduziert in der Hoffnung, dass dies genügend Kosten einsparen würde, um seine Wachstumsinitiativen zu unterstützen. Doch schon nach kurzer Zeit wurde dem Unternehmen klar, dass dieser Schritt nicht ausreichen würde; daraufhin strich Mattel seine Dividende im Oktober vollständig.

Seitdem hat sich Mattel erholt, wobei die Aktie im Jahr 2018 bisher 17 % zulegte. Aber aus geschäftlicher Sicht war es immer noch harte Arbeit für den Spielzeughersteller. Die Liquidation von Toys R Us sorgte für weitere Probleme für das Unternehmen, da ein Überangebot an diskontierten Lagerbeständen und der Wegfall eines wichtigen Vertriebspartners für Mattel zu weiteren Kostensenkungsmaßnahmen führten.

Dennoch halten optimistische Anleger die Fundamentaldaten des Spielwarengeschäfts für interessant, und nach einem so langen Einbruch könnten selbst die kleinsten positiven Überraschungen die Mattel-Aktie in die Höhe treiben. Außerdem glauben einige immer noch, der Spielzeugkonkurrent Hasbro könnte ein Angebot zum Kauf von Mattel abgeben, was zu einem einmaligen Anstieg des Aktienkurses führen würde. Das stellt einen attraktiven Ausstiegspunkt für geduldige Investoren dar.

Rohrkrepierer

Sturm, Ruger & Co. hat im vergangenen August eine hohe Dividendenkürzung vorgenommen und die bisherige vierteljährliche Ausschüttung von 0,48 US-Dollar pro Aktie um mehr als die Hälfte auf 0,23 US-Dollar pro Aktie reduziert. Aber es ist auch die einzige dieser drei Aktien, bei der es danach wieder eine Aufwärtsbewegung bei den Auszahlungen gegeben hat. Der Grund dafür ist, dass der Waffenhersteller eine variable Dividendenpolitik verfolgt, bei der er etwa 40 % seiner Nettoeinnahmen ausbezahlt, anstatt einen festen Betrag.

Im zweiten Quartal 2017 verzeichnete Ruger einen Umsatzrückgang von 22 %, wodurch das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um mehr als die Hälfte zurückging. 2016 war von der Annahme geprägt, dass strengere Waffenregulierungen es für die Kunden zukünftig schwerer machen würden, Feuerwaffen zu bekommen, sodass Ruger gute Einnahmen durch Käufer erzielt hatte, die sich vor eventuellen Verschärfungen mit Gewehren eindecken wollten. Aber da nach den Wahlen Waffenkontrollgegner ins Weiße Haus und den Kongress einzogen, milderte sich diese Sorge, was dazu führte, dass Ruger-Kunden weniger Gewehre kauften.

Die fundamentalen Probleme ließen nicht nach, dennoch hat es das Unternehmen geschafft, ins Gleichgewicht zu kommen und wieder zu wachsen. Im letzten Quartal konnte Ruger seine Dividende um fast 40 % auf 0,32 US-Dollar pro Aktie steigern, was auf günstige Auswirkungen der Steuerreform auf die Gewinne und günstigere Bedingungen auf dem Waffenmarkt hinweist. Schockierende Amokläufe versetzen das Geschäft des Waffenproduzenten jedoch immer noch unter Druck und so ist es ungewiss, ob die Gewinne anhalten oder wieder nachlassen werden.

Behalte diese Aktien im Auge

Wenn eine Dividendenaktie ihre Auszahlung kürzt, ist es schwierig, sofort eine rationale Entscheidung zu treffen. Einige Aktien können sich erfolgreich erholen, während andere unter den Bedingungen, die sie überhaupt erst in Schwierigkeiten gebracht haben, weiterhin leiden. Unter diesen Aktien sind Mattel und Ruger diejenigen, die wichtige Schritte unternommen haben, die zu besseren Zeiten führen könnten. Aber General Electric muss noch mehr tun, um die Aktionäre davon zu überzeugen, dass sich das Unternehmen vollständig erholen kann.

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Dieser Artikel wurde von Dan Caplinger auf Englisch verfasst und am 16.06.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. besitzt keine der genannten Aktien.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Hasbro.



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