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Warum diese italienische Aktie trotz Regierungskrise interessant ist

Quelle: Thomas Brantl

Sich derzeit mit italienischen Aktien zu befassen scheint verrückt. 15 Jahre wirtschaftliche Stagnation, die ausufernde Staatsverschuldung und eine immer höhere Arbeitslosigkeit machen Italien nicht gerade zum Mekka für Investoren.

Trotzdem können wir auch in solch einem Umfeld wunderbare Unternehmen finden. Autogrill (WKN:908497) ist genau so eines.

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Der Unternehmenserfolg ist kaum von Italiens Wirtschaft abhängig

Autogrill ist laut eigenen Angaben das weltweit führende Unternehmen im Gastronomiesegment für Reisende. Man betreibt Raststätten, Shops und Restaurants an Autobahnen, Bahnhöfen, Flughäfen und Einkaufszentren – rund um den Globus.

Die Key Facts zu Autogrill habe ich in der folgenden Tabelle zusammengefasst.

rund 1.000 Standorte
rund 4.000 Verkaufsstellen
über 900 Millionen Kunden pro Jahr
in 31 Ländern tätig

Quelle: Unternehmensangaben Autogrill

Die Tabelle lässt bereits erahnen, dass der italienische Markt keine allzu dominierende Rolle für Autogrill spielt. Ein Blick auf die Umsatzverteilung nach Regionen bestätigt diese Vermutung.

Anteil am Umsatz 2017
Nordamerika              52,2 %
Italien              22,4 %
Europa (ohne Italien)              14,3 %
international              11,2 %

Quelle: Geschäftsbericht 2017, Werte gerundet

Nicht einmal ein Viertel der Umsätze stammt aus Italien. Damit ist klar: Autogrill ist zwar ein italienisches Unternehmen, der Heimatmarkt ist aber vergleichsweise unbedeutend. Die Stagnation im eigenen Land dürfte Autogrill daher nicht besonders wehtut.

Insbesondere wenn man bedenkt, dass Autogrill in Italien, wie auch im Rest Europas, hauptsächlich Autobahnraststätten betreibt. Ein Geschäft, das auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht allzu sehr leiden dürfte.

Denn wenn man Hunger oder Durst hat, dann wird man anhalten, um diesen Grundbedürfnissen nachzukommen. Egal ob die Wirtschaft wächst oder nicht.

Und für Touristen ist Italien ohnehin immer eine Reise wert, unabhängig von der wirtschaftlichen Lage. Selbstverständlich wollen auch diese während einer langen Auto- oder Busfahrt etwas essen und trinken.

Meiner Meinung nach verfügt Autogrill daher über ein Geschäftsmodell, das praktisch unabhängig von der italienischen Wirtschaftslage funktioniert. Etwas direkter ausgedrückt: Selbst die unfähigste Regierung Italiens wird es schwer haben, Autogrill ernsthaft zu schaden.

Einbrechende Gewinne aufgrund einer sich weiter zuspitzenden Lage in Italien halte ich also für eher unwahrscheinlich. Es kommt sogar noch besser: Autogrill könnte zukünftig wachsen!

Von diesen Megatrends könnte Autogrill profitieren

Im Geschäftsjahr 2017 hat Autogrill 58 % seines Umsatzes an Flughäfen erwirtschaftet. Man ist also in hohem Maße von der Entwicklung des weltweiten Luftverkehrs abhängig – und das ist wirklich großartig!

So rechnet beispielsweise das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zwischen den Jahren 2014 bis 2034 mit einer Verdoppelung des weltweiten Luftverkehrs.

Auch wenn der Beginn des betrachteten Zeitraums bereits vier Jahre zurückliegt: Das Beste dürfte noch kommen. Für Autogrill, das wie erwähnt mehr als die Hälfte seines Umsatzes an Flughäfen generiert, wäre diese Entwicklung natürlich ein Segen und würde mit hoher Wahrscheinlichkeit zu starkem Wachstum führen.

Der Megatrend Luftfahrt ist also der potenzielle Wachstumstreiber Nummer 1. Der zweite könnte aus Asien kommen. Dort ist Autogrill unter anderem in China, Indien, Indonesien und Vietnam vertreten. Allesamt Länder, die stark von folgendem Megatrend profitieren können: der wachsenden Bevölkerung Asiens!

Laut Prognosen werden im Jahr 2050 über 817 Millionen Menschen mehr in Asien leben als heute. Zum Vergleich: In Europa leben derzeit ungefähr 741 Millionen Menschen. Asien wächst in den nächsten 32 Jahren also um mehr als ein zusätzliches Europa – was dort ansässigen Unternehmen ein enormes Wachstumspotenzial bietet!

Noch ist der Umsatzanteil von Autogrill in Asien niedrig. Die wachsende Bevölkerung in Fernost könnte allerdings dafür sorgen, dass zukünftig mehr Asiaten fliegen und so fast zwangsläufig Kunden von Autogrill werden. Der zweite mögliche Wachstumstreiber ist also die stark wachsende Bevölkerung Asiens.

Warum Warren Buffett die Autogrill-Aktie gefallen könnte

Dir dürfte nicht entgangen sein, dass ich die Autogrill-Aktie interessant finde. Vielleicht würde Investmentlegende Warren Buffett das auch so sehen. Denn er hat mit seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) im vergangenen Jahr in ein ähnliches Geschäftsmodell investiert.

Wir konnten im vergangenen Jahr einen vernünftigen Einzelkauf tätigen – eine 38,6-prozentige Beteiligung an Pilot Flying J. Mit einem Jahresvolumen von etwa 20 Milliarden US-Dollar ist das Unternehmen mit Abstand der führende Reisezentrenbetreiber der USA.

Zugegeben, ganz das gleiche Geschäftsmodell ist das nicht. Aber sowohl Autogrill als auch Pilot Flying J. verdienen ihr Geld mit Waren und Dienstleistungen an wichtigen Infrastrukturen, die einen stetigen Kundenstrom sicherstellen.

Ich sehe in diesem Geschäftsmodell einen echten Burggraben, weil wohl niemand auf die Idee kommt, direkt neben eine Autobahnraststätte eine weitere zu bauen.

Warren Buffett sieht das scheinbar genauso!

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Thomas Brantl besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien).



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