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Vergessen wir die OPEC: Das ist ein noch größerer Wachstumstreiber für die Ölaktien

Pipelines mit Sonnenuntergang
Foto: Getty Images

Die wichtigste Nachricht aus dem Ölsektor letzte Woche war, dass die OPEC zugestimmt hat, die Fördermenge ab dem nächsten Monat um 1 Millionen Barrel pro Tag (BPD) zu erhöhen. Diese Ankündigung trieb die Ölpreise in die Höhe, weil die OPEC die Produktion nicht so stark steigerte, wie einige dachten. Während diese Nachricht Schlagzeilen machte, könnte ein unauffälliger Bericht über die Probleme bei Suncor Energys (WKN:A0NJU2) Syncrude-Ölsandanlage in Kanada in den nächsten Monaten einen noch größeren Einfluss auf die Ölpreise in den USA haben.

Der Bericht

Am Mittwoch meldete Syncrude Canada, das sich im gemeinsamen Besitz von Suncor Energy und einigen anderen Herstellern befindet, dass ein ausgefallener Leistungstransformator die komplette Abschaltung der Anlage verursacht hat. Darüber hinaus schätzen sie, dass die 360.000 BPD-Anlage bis mindestens Ende Juli außer Betrieb sein könnte, während das Unternehmen das Problem bewertet und angeht. Das ist eine enttäuschende Nachricht für Suncor, das Anfang des Monats meldete, dass das Unternehmen nach Abschluss einiger Instandhaltungsprojekte in diesem Werk eine starke Produktion für den Rest dieses Jahres liefern sollte. Es ist jetzt unklar, ob das Unternehmen seine Produktionsziele erreicht.

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Das war nicht nur ein herber Schlag für Suncor, sondern auch ein weiterer Rückschlag für die weltweiten Öllieferungen, die in diesem Jahr aufgrund von Produktionsproblemen in Venezuela, Nigeria und Libyen bereits unter den Erwartungen lagen. Unterdessen können neue Sanktionen gegen den Iran sowie die Pipeline-Probleme im Westen von Texas die Öllieferungen in den kommenden Monaten weiter zu beeinträchtigen.

Aus diesem Grund könnte die Betriebsstörung von Syncrude in naher Zukunft erhebliche Auswirkungen auf den Ölmarkt haben. Laut den Analysten von Goldman Sachs könnte der Verlust aus dieser Anlage für mehr als einen Monat die Ölbestände in Amerikas wichtigstem Ölverteilzentrum in Cushing, Oklahoma, schnell reduzieren. Das würde das Angebot in Nordamerika deutlich verringern, was den Preis des US-Öl-Richtwerts, WTI, näher an den globaln Richtwert, Brent, heranbringen könnte.

WTI Crude Oil Spot Price Chart

WTI-Rohöl-Spotpreis. Daten von YCharts.

Wenn das passiert, werden die Hersteller, die ihr Öl zu WTI-basierten Preisen verkaufen, sofort eine Steigerung der Rendite sehen.

Was für die einen eine schlechte Nachricht ist, ist ein Segen für die anderen

Das führende US-Schieferbohrunternehmen EOG Resources (WKN:877961) ist eines von vielen, die von einem Anstieg des WTI-Preises profitieren würden. Das Unternehmen basierte sein Budget in diesem Jahr auf einen durchschnittlichen Preis von 50 US-Dollar pro Barrel, was es ihm ermöglichen würde, genügend Geld zu generieren, um etwa 5,6 Mrd. US-Dollar in neue Ölbohrungen zu investieren, so dass es seine Ölförderung in den USA um 16 bis 20 % steigern könnte. Außerdem könnte EOG zu diesem Preis die Dividende um 10 % gegenüber dem Vorjahresniveau erhöhen und immer noch genug freien Cashflow produzieren, um ein paar Schulden zu tilgen. Alles über diesem Niveau wäre sogar noch besser, wobei EOG schätzt, dass das Unternehmen bis zu 1,5 Mrd. US-Dollar an freiem Cashflow bei einem WTI-Preis von 60 US-Dollar generieren würde. Dieser Wert wäre sogar noch höher, wenn der WTI aufgrund der Probleme bei Syncrude auf 75 US-Dollar pro Barrel steigt, wodurch das Unternehmen sein Schuldenreduzierungsziel noch schneller erreichen könnte.

Devon Energy (WKN:925345) ist inzwischen auf dem besten Weg, den Quartals-Cashflow im Laufe des Jahres um 35 % zu steigern, da die Ölproduktion steigt und der WTI-Preis im Durchschnitt 65 US-Dollar pro Barrel beträgt. Allerdings würde der Cashflow von Devon in diesem Jahr noch schneller steigen, wenn sich der WTI-Preis aufgrund des Ausfalls bei Syncrude erhöht. Das würde Devon noch mehr Geld geben, um die billigen Aktien des Unternehmens zurückzukaufen.

Viele andere nordamerikanische Ölkonzerne würden ebenfalls einen sofortigen Anstieg des Cashflows sehen, wenn der WTI-Preis aufgrund der Probleme bei Syncrude steigen würde. Das würde sie mit einem unerwarteten Überschuss an Bargeld versorgen, das sie auf vielfältige Weise nutzen könnten, um Werte für die Investoren zu schaffen.

Da könnte noch mehr kommen

Da die Entscheidung der OPEC, die Produktion zu erhöhen, letzte Woche für Schlagzeilen sorgte, hat der Markt die potenziellen Auswirkungen des Ausfalls der Suncor-Anlage Syncrude noch nicht erkannt. Wenn diese im nächsten Monat außer Betrieb ist, wird dies dazu führen, dass die Ölvorräte in Nordamerika schnell sinken, was den WTI-Preis auf das Niveau von Brent treiben könnte. Das würde es den Ölbohrunternehmen in den USA ermöglichen, in diesem Jahr einen noch größeren Gewinn zu erzielen, was wahre Wunder für ihre Aktienkurse bedeuten könnte.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Matthew DiLallo auf Englisch verfasst und am 26.06.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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