BMW, Airbus und Siemens warnen vor Brexit-Desaster – etwa auch die Anleger?
Der Münchener Autobauer BMW (WKN: 519000) und der ebenfalls aus München stammende Mischkonzern Siemens (WKN: 723610) warnen aktuell vor den Folgen eines unkontrollierten, harten Brexit. Kurz zuvor hatte auch Airbus (WKN: 938914) bereits Worte der Mahnung ausgesprochen, die die vorherrschende Unklarheit betreffen.
Aber was könnten die Folgen dieser Besorgnis sein? Und sollten sich alle Anleger vor diesen in Acht nehmen? Finden wir es heraus, indem wir zunächst die aktuellen Meldungen ein wenig ordnen.
Die Inhalte der Verlautbarungen
Den Anfang in dieser Runde machte, wie gesagt, Airbus. Airbus drohte indirekt allen Beteiligten, dass im Falle eines harten Brexit ein Teilabzug aus Großbritannien eine der Konsequenzen sein könnte. Ein Ausstiegsszenario aus der EU ohne Deal gefährde die Zukunft von Airbus in Großbritannien, so der Leiter der Airbus-Verkehrsflugzeug-Produktion Tom Williams.
In eine ähnliche Kerbe schlägt nunmehr auch die Warnung von BMW. Bis Ende des Sommers werde Klarheit benötigt. Sollte diese nicht erreicht werden können, müssten auch hier Alternativpläne gefunden werden. Betroffen dürften wohl die rund 8.000 Mitarbeiter in Großbritannien sein, die gegenwärtig vornehmlich für die Marken Mini und Rolls Royce produzieren.
Nach Angaben von Siemens wird ein Brexit ohne Einigung vor allem den Arbeitsplätzen und Unternehmen vor Ort abträglich sein. Siemens selbst produziert mithilfe von rund 15.000 Beschäftigten verschiedene Produkte von Gasturbinen bis hin zu medizinischen Geräten im Vereinigten Königreich.
Soweit die Bestandsaufnahme. Aber was heißt das für alle Anleger? Sind mögliche Sorgenfalten etwa begründet?
Warnung geht an Großbritannien, nicht an die Anleger
Wie wir nun gesehen haben, drohen alle drei Unternehmen mal mehr mal weniger direkt mit einem Rückzug aus Großbritannien. Die einen sprechen noch von Alternativplänen, die anderen sprechen einen potenziellen Rückzug bereits etwas konkreter an.
Auch wenn ein solcher Rückzug natürlich kurzfristige Auswirkungen auf die jeweilige Produktion der Unternehmen haben kann, sind die Adressaten dieser mahnenden Worte nicht in erster Linie die Anleger, sondern die Politik. Das heißt, die wirtschaftlichen Folgen, die ein Brexit ohne Vereinbarung mit der EU für Großbritanniens Wirtschaft haben dürfte, werden dabei primär von den Unternehmen skizziert. Und nicht die Folgen für die Anleger der Unternehmen.
Nichtsdestoweniger sollten jedoch alle Anleger darauf achten, was für Folgen die jeweiligen Brexit-Szenarien für die jeweiligen Unternehmen haben könnten. Viele der Mahner, wie beispielsweise BMW, sind stark von ihrem Exportgeschäft abhängig. Ein Rückschlagspotenzial ist daher definitiv vorhanden, zumal es global gesehen auch noch weitere Krisenherde für den Handel gibt, die ebenfalls Aufmerksamkeit verdient haben.
Selbst wenn die britische Regierung daher bei diesem konkreten Warnschuss der Hauptadressat ist, heißt es für smarte Anleger auch weiterhin die Augen offen zu halten. Die brodelnden Handelskrisen – zu denen nun mal auch der Brexit gehört – sind da, die mögliche Tragweite jedoch nicht unbedingt greifbar.
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Vincent besitzt Aktien von BMW. The Motley Fool empfiehlt BMW.