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Droht jetzt eine Implosion für einige kanadische Marihuana-Aktien?

Brauchst du Aktien gegen Börsenstress?
Foto: Getty Images

Manche Implosionen können gute Nachrichten für Aktien sein. Beispielsweise wenn die Wetten gegen sie platzen (Short Squeeze) und Leerverkäufer verzweifelt um die Eindeckung ihrer Short-Positionen kämpfen müssen. Dann schießt die Aktie in die Höhe. Aber nicht jede Art von Implosion ist eine gute Nachricht.

In einem Interview mit Midas Letter warnte Aphria(WKN:A12HM0)-CEO Vic Neufield, dass eine andere Art von Implosion auf dem Weg sein könnte, der einige kanadische Marihuanabetriebe zerstören könnte. Neufields Squeeze-Szenario ist eines, bei dem die kanadischen Provinzbehörden in nicht allzu ferner Zukunft niedrigere Preise verlangen werden. Wenn das passiert, denkt er: “Der Starke wird überleben, der Schwache nicht.”

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Ist eine Implosion wirklich auf dem Weg für einige kanadische Marihuana-Aktien? Und wenn ja, welche werden zu den Überlebenden gehören?

Die Neufield-Prophezeiung

Einige Beobachter sagen voraus, dass es in Kanada nach der Legalisierung von Marihuana für den Freizeitkonsum eine Angebotsschwemme geben wird. Vic Neufield sieht das anders – zumindest am Anfang.

Neufield erzählte James West vom Branchenmedium Midas Letter, dass er erwartet, dass einige lizenzierte Produzenten (LPs) in Kanada ihren Ankündigungen nicht nachkommen werden, wenn der Freizeit-Marihuana-Markt in Kanada Vollgas gibt. Er verwies darauf, dass viele dieser Unternehmen ihre Expansionspläne mit Pressemitteilungen angekündigt haben. Jedoch bezweifelt Neufield ernsthaft, dass alle von ihnen in der Lage sein werden, die Mengen an Marihuana zu produzieren, die sie sagen, dass sie liefern können.

Dies würde eine Situation schaffen, in der LPs, die wirklich über genügend Kapazität verfügen, einsteigen und das Geschäft übernehmen könnten, das die anderen nicht bewältigen konnten. Neufield glaubt natürlich, dass Aphria in der Lage sein wird, in diesem Fall weitere Marktanteile zu gewinnen.

Allerdings glaubt er nicht, dass dieses Umfeld für lange anhalten wird. Neufield prognostiziert, dass das Angebot die Nachfrage in Kanada bis Ende 2019 übersteigen wird. An diesem Punkt erwartet er, dass die Behörden in den Provinzen Preiszugeständnisse fordern werden. Marihuanabetriebe, die nicht zu niedrigen Kosten produzieren können, werden nicht konkurrenzfähig sein.

Neufield glaubt, dass es eine “erzwungene Konsolidierung” für kleinere Marihuanabetriebe geben könnte, um zu überleben. Aber größere Spieler wie Aphria könnten ihre kleineren Konkurrenten zu Schnäppchenpreisen kaufen.

Hat er Recht?

Nur die Zeit wird zeigen, ob sich Vic Neufields Prophezeiung erfüllt. Ich vermute jedoch, dass er mehr Recht als Unrecht hat.

Ich denke besonders, dass Neufields Vorhersage einer Anfangsperiode, in der die Nachfrage das Angebot übertrifft, gefolgt von einer Angebotsschwemme, genau richtig ist. Viele Marihuanabetriebe arbeiten hart daran, ihre Produktionskapazität zu erhöhen, aber diese Bemühungen werden für viele von ihnen erst 2019, in einigen Fällen sogar 2020, abgeschlossen sein. Denk auch daran, dass einige dieser Unternehmen noch nie zuvor Marihuana in großem Stil angebaut haben. Es ist durchaus möglich, dass es zu Verzögerungen in der Planung kommt.

Aufgrund dieser Faktoren wird das Angebot wahrscheinlich zunächst nicht ausreichen, um die Nachfrage zu decken. Zugegeben, die Verfügbarkeit von Marihuana auf dem Schwarzmarkt in Kanada könnte dazu führen, das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage zu mildern. Ich bin jedoch der Meinung, dass der Freizeitmarkt in Kanada eine ähnliche Entwicklung nehmen wird wie in Colorado, wo die Nachfrage nach legalem Marihuana stetig zugenommen hat.

Ich stimme auch mit Vic Neufield darin überein, dass es irgendwann zu einer Angebotsschwemme nach Kanada kommen wird. Ich bin mir nicht sicher, ob dies Ende 2019 geschehen wird, wie er es erwartet, aber dieses Timing ist nicht unrealistisch. Die Gesetze von Angebot und Nachfrage schreiben vor, dass, wenn das Angebot die Nachfrage übersteigt, der Preis fällt. Meiner Meinung nach hat Neufield Recht, dass Preiszugeständnisse unvermeidlich sind.

Wenn die Marihuanapreise fallen, wird sich das Szenario, das sich Neufield vorstellt, mit hoher Wahrscheinlichkeit erfüllen. Nur die Anbieter mit kostengünstiger Infrastruktur bleiben wettbewerbsfähig. Diejenigen, die mit niedrigen Preisen nicht profitabel arbeiten können, werden entweder übernommen oder geschlossen.

Das bedeutet für den Anleger

Wenn Vic Neufield Recht hat – und ich glaube fest daran – bedeutet das, dass Investoren alle kanadischen Marihuana-Aktien meiden sollten? Nicht unbedingt.

Die stärksten Unternehmen werden überleben und ich würde Aphria in diese Kategorie einordnen. Aphria ist bereits in der Lage, medizinisches Marihuana für weniger als 1 kanadischen Dollar pro Gramm zu produzieren. Zudem ist das Unternehmen auf Kurs, bis Anfang 2019 über eine jährliche Produktionskapazität von 230.000 Kilogramm zu verfügen.

Meiner Ansicht nach hat die Aphria-Aktie das Potenzial, sich in den nächsten Jahren um 50 % und vielleicht sogar noch mehr zu erhöhen. Wie könnte dies trotz der potenziellen Angebotsschwemme in Kanada geschehen? Blende den expandierenden globalen Marihuana-Markt nicht aus. Ich denke, die internationalen Chancen für Aphria sollten für lange Zeit ein guter Implosionsschutz für das Unternehmen sein.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und am 06.06.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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