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Die Amazon-Aktie stieg um 500 % – schafft Ryanair das auch?

Quelle: Thomas Brantl

Ich glaube, dass die Ryanair (WKN:A1401Z)-Aktie sich ähnlich spektakulär entwickeln könnte wie die Amazon (WKN:906866)-Aktie!

Diese drei verblüffenden Gemeinsamkeiten zeigen nämlich, dass beide Unternehmen aus demselben Holz geschnitzt sind.

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Gemeinsamkeit 1: Bahnbrechende Visionen

Die Amazon-Aktie legte in den letzten fünf Jahren über 500 % zu. In den letzten zehn Jahren waren es sogar gut 2.000 % (Stand: 12.06.2018).

Hinter dieser fantastischen Entwicklung steht meiner Meinung nach vor allem ein Mann: Gründer und CEO Jeff Bezos. Von Beginn an hatte er eine klare Vision.

Unsere Vision ist es, das kundenorientierteste Unternehmen der Welt zu sein. Einen Platz zu schaffen, an dem die Menschen alles finden können, was sie online kaufen möchten.

Diese Vision hat Amazon zu einem der erfolgreichsten Unternehmen unserer Zeit gemacht. Denn ohne solch eine Vision hätte man sich vielleicht damit zufrieden gegeben, dass man den Büchermarkt auf den Kopf gestellt hat. Oder dass man die Nummer eins in den USA geworden ist.

Doch seiner Vision folgend hat Bezos nie aufgehört, Amazon weiterzuentwickeln. Weiter zu wachsen. Seinen Kunden mehr zu bieten. Den Service zu verbessern.

Die anfängliche Vision von Bezos hatte daher in meinen Augen einen entscheidenden Anteil am Unternehmenserfolg von Amazon – und damit auch an der sagenhaften Entwicklung des Aktienkurses.

Ryanair-CEO Michael O’Leary hat ebenfalls eine bahnbrechende Vision. Auch wenn man wegen seiner schroffen Art und seiner in der Vergangenheit oft skurrilen Ideen an einen Scherz glauben könnte, diese Ankündigung meint er ernst.

Eines Tages sollen alle Tickets kostenlos sein.

Ja, du liest richtig. Ryanair will kostenlose Flüge anbieten! Und so verrückt das auch klingen mag, völlig abwegig ist dieser Gedanke nicht. Im abgelaufenen Geschäftsjahr betrug der durchschnittliche Ticketpreis bei Ryanair ohnehin nur 39,40 Euro.

Um auf null zu kommen, könnte man den Kunden beispielsweise anbieten, dass sie bei einer gleichzeitigen Hotel- oder Mietwagenbuchung über Ryanair den Flug geschenkt bekommen.

Buchungsplattformen wie Booking.com kassieren laut eigenen Angaben zwischen 11 und 15 % Provision von den Hotels. Schafft Ryanair es, dass die Kunden ihre Hotels und Autos bei den Iren selbst buchen, könnten sie natürlich auch die Provision einstreichen.

Bei einer Hotelrechnung von 200 Euro, ein Betrag, den man meist für zwei bis drei Nächte hinblättert, wäre so bereits mehr als der halbe Ticketpreis bezahlt.

Bei einem einwöchigen Aufenthalt wäre die Provision wohl sogar höher als die derzeitigen Ticketpreise. Ryanair würde also an einem kostenlosen Ticket mehr verdienen als vorher, wenn der Kunde sein Hotel über Ryanair bucht.

Damit gewinnen die Kunden, die den Flug geschenkt bekommen. Und Ryanair, weil die Provision für die Hotel- oder Mietwagenbuchung höher ist als aktuell der Preis fürs Ticket.

Ich halte die Vision von Michael O’Leary für genauso bahnbrechend und bedeutend wie die Vision von Jeff Bezos. Die erste vielversprechende Gemeinsamkeit von Amazon und Ryanair sind daher die Visionen ihrer CEOs!

Gemeinsamkeit 2: Innovation, Innovation, Innovation

Amazon ist inzwischen mehr als nur ein Onlinehändler. Die Amerikaner sind führend, was Cloud-Lösungen betrifft, haben mit Kindle und Echo erfolgreich Hardware in Eigenregie entwickelt und experimentieren mit Lieferdrohnen.

Kurz gesagt: Amazon erfindet sich ständig neu!

Grundlage hierfür: Innovationen! Für mich war und ist Amazon eines der innovativsten Unternehmen überhaupt. Ich habe den Eindruck, dass Bezos nie genug bekommt und so auch zukünftig Innovationen am Fließband produzieren wird. Das lässt er sich einiges kosten.

16,1 Milliarden Euro hat Amazon im letzten Geschäftsjahr für Forschung und Entwicklung ausgegeben, mehr als jedes andere Unternehmen auf der Welt. Innovationen sind bei Amazon also elementarer Bestandteil der Firmenkultur. Und damit auch ein wesentlicher Bestandteil der Erfolgsgeschichte der letzten Jahrzehnte.

Auch bei Ryanair hat man erkannt, dass Innovationen extrem wichtig für den langfristigen Unternehmenserfolg sind. Zwar gibt man keine 16,1 Milliarden Dollar aus wie Amazon. So viel hätte man vermutlich auch gar nicht. Aber man betreibt Forschungslabore in Dublin, Breslau und Madrid.

Hier arbeiten laut Unternehmensangaben 600 hoch qualifizierte Digitalspezialisten an Apps, mobilen und digitalen Plattformen und an zusätzlichen Einnahmequellen abseits des reinen Fluggeschäftes. Bitte denk daran, wir sprechen von Ryanair, einer Low-Cost-Airline! Keinem Hightech-Unternehmen!

Ich halte diese Bemühungen daher für wirklich bemerkenswert. Erste Erfolge der Ryanair-Labs lassen sich bereits jetzt erkennen. 28 % der gesamten Umsätze werden inzwischen mit Apps, mobilen Diensten und anderen Einnahmen abseits des reinen Ticketverkaufs erzielt.

In meinen Augen ist Ryanair mehr als nur eine Billig-Airline. Ein bisschen Hightech-Unternehmen steckt damit eigentlich doch in der irischen Airline. Und das ist auch gut so, wie die Amazon-Aktie eindrucksvoll belegt.

Gemeinsamkeit 3: Sparsam wie ein Schwabe

Bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung ist Amazon-Chef Bezos großzügig. Bei allem anderen eher nicht. So erklärte er die Sparsamkeit bereits 1998 zu einem der fünf Kernprinzipien von Amazon. Die folgende Anekdote verdeutlicht den Sparwahn von Bezos eindrucksvoll.

Die ersten Schreibtische bei Amazon waren nämlich gar keine Schreibtische. Bezos funktionierte kurzerhand alte Türblätter zu Schreibtischen um, damit er um die Anschaffungskosten für neue Schreibtische herumkam. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass der Mann sparsam ist.

Michael O’Leary ist da nicht viel anders. Auch er ist ein echter Pfennigfuchser. Beispiel gefällig? Bei Ryanair gibt es keine Taschen an der Rückseite der Sitze. Du weißt schon, da, wo normalerweise das Bordmagazin, die Sicherheitskarte und die Tüte für den schwächeren Magen drin sind. Gibt’s bei Ryanair nicht.

Zum einen, um Gewicht zu sparen. Zum anderen, um zu verhindern, dass Passagiere ihren Müll in den Taschen zurücklassen. Denn bei Ryanair putzt das Bordpersonal die Kabine. Und das muss schnell gehen, verdammt schnell. Zeit am Boden kostet nämlich Geld. Daher wird diese Zeit bei Ryanair so kurz wie irgend möglich gehalten.

Und die Taschen werden einfach weggelassen! Keine Tasche, kein Müll, weniger Zeitaufwand beim Aufräumen! Ich kenne keine andere Airline, die das so praktiziert. Umso mehr beeindruckt es mich, wie Ryanair versucht, sogar beim kleinsten Detail zu sparen.

Sparsamkeit war schon bei Amazon ein wichtiger Erfolgsfaktor. Bei einer Low-Cost-Airline wie Ryanair halte ich ihn für noch bedeutender und wichtiger für den langfristigen Unternehmenserfolg. Solange Michael O’Leary Vorstandsvorsitzender bei Ryanair ist, brauche ich mir da als Aktionär wohl keine Sorgen zu machen.

Mein Fazit zum Potenzial der Ryanair-Aktie

All das bedeutet natürlich nicht, dass die Ryanair-Aktie genauso stark steigen muss wie die Amazon-Aktie. Aber Ryanair fokussiert sich wie Amazon auf  drei wichtige Punkte. Drei in meinen Augen sogar extrem wichtige Punkten für den langfristigen Unternehmenserfolg.

Die Ryanair-Aktie muss sich also nicht zwangsläufig so spektakulär entwickeln wie die von Amazon. Sie bringt aber einige wunderbare Voraussetzungen für eine gute Entwicklung des Aktienkurses mit.

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Amazon und Ryanair. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon.



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