Wie man sich weniger Sorgen um die Gewinne macht
Investoren, die Aktien kaufen, haben unterschiedliche Erwartungen. Manche hoffen, höhere Erträge zu erzielen als bei verzinslichen Anlagen. Andere hingegen wollen den Markt übertreffen. Ein allgemeiner Trend bei allen Investoren ist jedoch die Angst vor Volatilität und den Verlusten auf dem Papier, die sie verursachen kann.
Die Realität ist jedoch, dass es Zeiten gibt, in denen alle Investoren Verluste auf dem Papier zu verzeichnen haben. Kein Investor hat es bisher geschafft, jede seiner Aktien zum niedrigsten Preis zu kaufen und sie zum höchsten Preis zu verkaufen. Volatilität ist daher nicht nur ein Teil des Investitionsspiels, sondern kann auch zum Vorteil für Investoren genutzt werden.
Perspektivwechsel
Ein Grund, warum viele Investoren Verluste auf dem Papier fürchten, ist der Zeithorizont. Warren Buffett investiert daher so, als ob der Aktienmarkt in den kommenden fünf Jahren schließt und er somit keine seiner Aktien verkaufen kann. Er geht also davon aus, dass er seinen Aktien mindestens fünf Jahre Zeit geben muss (und manchmal sogar länger), um die Gewinne zu erzielen, die er für möglich hält. Sollten die Aktien in dieser Zeit im Preis schwanken, hohe Volatilität zeigen oder sogar fallen, stört ihn das wahrscheinlich nicht.
Eine ähnliche Perspektive einzunehmen, kann dir als Investor helfen, dir weniger Sorgen um deine Investitionsgewinne zu machen. Du könntest leichter akzeptieren, dass es im Laufe der Zeit Schwierigkeiten und Herausforderungen gibt, die die Bewertung deiner Aktien beeinflussen. Wenn du dich aber auf das langfristige Wachstum konzentrierst, könnte es möglich sein, höhere Gewinne zu generieren als durch das ständige Kaufen und Verkaufen.
Historische Trends
Der Aktienmarkt hat zudem ständig eine hohe Volatilität an den Tag gelegt. Allein im 21. Jahrhundert gab es zwei lange Perioden, in denen die Aktienpreise niedrig waren. Diese Einsicht könnte Investoren helfen zu akzeptieren, dass es neben hohen Gewinnen auch konzentrierte und schwere Preisrückgänge gibt. Zwar ist die Vergangenheit nicht immer ein guter Wegweiser für die Zukunft, aber in diesem Punkt ist sie ziemlich treffsicher.
Defensive Möglichkeiten?
Natürlich kann es möglich sein, die Verluste auf dem Papier und die Volatilität zu begrenzen, indem man defensive Aktien kauft. Dies könnte dir als Investor die Sorge um die Leistung deines Portfolios nehmen, da Aktien mit einem niedrigeren Beta auf mittlere Sicht ein glatteres Wachstum vorweisen.
Aber auch wenig riskante Aktien können bei Marktumbrüchen drastisch fallen. Dies bedeutet, dass Investoren lieber versuchen sollten, von der Volatilität zu profitieren, indem sie Aktien kaufen, während sie eine höhere Sicherheitsmarge haben, anstatt sich Sorgen zu machen. Wenn du das umsetzt, kannst du deinen Gesamtgewinn maximieren und weniger Zeit damit vergeuden, dir Sorgen um den Wert deines Portfolios zu machen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Dieser Artikel wurde von Peter Stephens auf Englisch verfasst und am 8. Juni 2018 auf fool.sg veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.