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3 weitere Aktien, die Amazons Rendite in den Schatten stellen könnten

Foto: Amazon

Amazon.com (WKN:906866) ist ohne Frage eine einmalige Erfolgsgeschichte. In den 20 Jahren seit seiner Gründung hat sich das Unternehmen zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt entwickelt. Amazon dominiert die Bereiche E-Commerce und Cloud Computing, und der Drang nach Wachstum kennt keine Grenzen.

Aber mit einer Marktkapitalisierung von 800 Mrd. US-Dollar und einer Vielzahl von Risiken kann es für die Amazon-Aktien schwierig werden, in der Zukunft eine deutlich bessere Performance als der Markt zu erzielen. Drei unserer Motley-Fool-Investoren halten Best Buy (WKN:873629), Appian (WKN:A2DR9Y) und Canopy Growth (WKN:A140QA) für bessere Investitionen als Amazon. Hier ist, was man wissen sollte.

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Amazon ist nicht der einzige Einzelhändler

Tim Green (Best Buy): Seit Anfang 2013 sind die Aktien des Elektrofachhändlers Best Buy um mehr als 500 % gestiegen. Nein, das ist kein Tippfehler. Bis vor Kurzem hatte sich die Best-Buy-Aktie in diesem Zeitraum sogar besser entwickelt als die Amazon-Aktie. Beweisstück A: Warum Value Investing noch lange nicht tot ist.

Was hat diese unglaubliche Trendwende bewirkt? Es war die Kombination von niedrigeren Preisen, weniger unnötigen Kosten, und Investitionen in den E-Commerce. Die Zahlen sprechen für sich. Im ersten Quartal dieses Jahres verzeichnete Best Buy ein flächenbereinigtes Umsatzwachstum von 7,1 % und ein bereinigtes Ergebnis pro Aktie von 37 %. Das Unternehmen rechnet damit, bis zum Geschäftsjahr 2021 einen bereinigten Gewinn von 5,75 US-Dollar pro Aktie zu erzielen, gegenüber 2,07 US-Dollar im Geschäftsjahr 2014.

Man sollte zwar keine weitere 500 % Rendite in den nächsten fünf Jahren erwarten, doch Best Buy kann sicherlich weiterhin marktbeherrschende und möglicherweise auch höhere Renditen als Amazon liefern. Die Wachstumsstrategie des Unternehmens zielt darauf ab, nicht nur Produkte, sondern auch Lösungen anzubieten. Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Smart-Home-Geräten sieht Best Buy die Möglichkeit, den Kunden dabei zu helfen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen.

Best-Buy-CEO Hubert Joly beschrieb im vergangenen Jahr den Plan folgendermaßen: “Wir sind begeistert von den Möglichkeiten, die sich uns in diesem nächsten Kapitel bieten, um das Unternehmen zu vergrößern, indem wir unseren Kunden helfen, ihre Leidenschaften zu verfolgen und ihr Leben mit Hilfe der Technologie zu bereichern, die eine große Sache und reich an Möglichkeiten ist.”

Die Best-Buy-Aktien werden mit dem 12,5-fachen des oberen Endes der Gewinnprognose des Unternehmens für das Geschäftsjahr 2021 gehandelt. Damit gibt es noch viel Wachstumspotenzial, wenn der Einzelhändler die Dynamik aufrecht erhalten kann.

Ein Innovator in der Softwarekodierung

Nicholas Rossolillo (Appian): So wie Amazon den Einzelhandel für das 21. Jahrhundert revolutioniert hat, versucht eine Handvoll kleiner Technologieunternehmen etwas Ähnliches in der Welt der Software. Bekannt als Low-Code, oder der Entwicklung von Software-Anwendungen ohne umfangreiches Software-Know-how, zielt man damit auf die Lösung von zwei Problemen: den Mangel an Software-Engineering-Talent und Organisationen, die im digitalen Zeitalter aufholen müssen. Ein führendes Unternehmen in dieser kleinen “Low-Code-Industrie” ist Appian.

Der Cloud-basierte Service von Appian soll Programmierern helfen, digitale Lösungen schnell zum Laufen zu bringen. Aber auch jene ohne umfassendes Vorwissen können zur Entwicklung von Apps beitragen. Das kann eine dringend benötigte Hilfe für Unternehmen sein, die mit der Zeit Schritt halten müssen, aber nur über begrenzte Ressourcen für eine IT-Abteilung verfügen.

Der Umsatz ist seit dem Börsengang im späten Frühjahr 2017 um 30 % gestiegen, und dieser Trend scheint nicht nachzulassen. Im ersten Quartal 2018 stieg der Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr um 35 %. Zusätzlich zur Neukundengewinnung erhöhen die bestehenden Kunden ihre Ausgaben beim Low-Code-Provider weiter; die Umsatzerhaltungsrate lag bei 119 %, was eine Erhöhung der Ausgaben der bestehenden Kunden um 19 % bedeutet.

Für einige Investoren könnte Appians Mangel an Gewinnen ein Problem sein. Das Unternehmen verzeichnete im letzten Quartal einen Verlust von 0,16 US-Dollar pro Aktie. Da Amazon jedoch im Laufe der Jahre gewachsen ist, war es oft auch nicht profitabel, da der Gewinn dem Wachstum geopfert wurde. Das ist auch hier der Fall, und mit einer Marktkapitalisierung von nur 2,0 Mrd. US-Dollar hat Appian das Potenzial, in den kommenden Jahren große Renditen zu erzielen.

Unterschätze nicht die Größe des Marihuanamarktes

Todd Campbell (Canopy Growth): Der größte Nachteil der Marihuana-Aktie Canopy Growth ist dessen Bewertung. Aber bei der Betrachtung von Tabak-Aktien könnte man meinen, dass Canopy Growth viel mehr wert sein könnte als die derzeitige Marktkapitalisierung von 6,1 Mrd. US-Dollar.

Wie viel mehr bleibt eine Vermutung, aber man sollte nicht außer Acht lassen, dass die Marktkapitalisierung der Zigarettenriesen Altria Group 107 Mrd. US-Dollar, von Philip Morris 125 Mrd. US-Dollar und von British American Tobacco 105 Mrd. US-Dollar beträgt.

Tabak ist ein großes Geschäft, und zweifellos gibt es keine Garantie, dass die Pro-Pot-Dynamik die Gesetzgeber weiterhin davon überzeugen wird, weltweit legale Marihuana-Marktplätze zu schaffen. Dennoch denke ich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Marihuana weiter legalisiert wird, recht hoch ist. Wenn es dazu kommen sollte, dann ist Canopy Growth perfekt positioniert, um den Investoren bessere Erträge als Amazon zu liefern.

Canopy Growth ist mit einem Quartalsumsatz von fast 17 Mio. US-Dollar (zu aktuellen Wechselkursen) — plus 123 % gegenüber dem Vorjahr — ein wichtiger Akteur auf dem kanadischen Markt für medizinisches Marihuana. Die Kanadier gaben letztes Jahr 4,4 Mrd. US-Dollar für Marihuana aus (zu aktuellen Wechselkursen). Später dieses Jahr wird erwartet, dass sich der Freizeitmarihuana-Markt des Landes öffnet und zu höheren Umsätzen für Canopy Growth führt.

Canopy Growth konzentriert sich auf Länder, die Cannabis bereits legalisiert haben. Das Unternehmen nimmt also noch nicht am US-Markt teil, aber du kannst darauf wetten, dass man zu gegebener Zeit einsteigen wird. Inzwischen baut Canopy Growth seine Bemühungen in Deutschland, Australien und seit Kurzem auch in Afrika aus.

Insgesamt gibt es keinen Hinweis darauf, wie sich diese neue Industrie entwickeln wird. Doch die großen drei Tabaklieferanten haben in den letzten 12 Monaten gemeinsam fast 80 Mrd. US-Dollar an Einnahmen erzielt, und obwohl die Schätzungen bezüglich der Größe des Marihuanamarktes variieren, prognostiziert Cowen & Co., dass die Legalisierung von Marihuana allein in den USA bis 2030 einen Markt von 70 Mrd. US-Dollar schaffen wird. Derzeit belaufen sich die US-Weinumsätze auf 60 Mrd. US-Dollar und die Bierumsätze liegen bei 110 Mrd. US-Dollar pro Jahr, sodass das keine verrückte Schätzung ist.

Die Entwicklung dieses Marktes erinnert mich daran, wie der E-Commerce den Einzelhandel gestört hat, und das könnte bedeuten, dass Canopy Growth Gewinne generieren wird, auf die die Amazon-Investoren neidisch sein werden.

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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einem Tochterunternehmen von Amazon, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

The Motley Fool besitzt Aktien von und empfiehlt Amazon und Appian.

Dieser Artikel wurde von Timothy Green, Nicholas Rossolillo und Todd Campbell auf Englisch verfasst und am 10.06.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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