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Wird Freenet für Anleger das nächste Netflix?

Foto: The Motley Fool

Stell dir vor, du hast eine Aktie im Depot, die einschlägt wie das nächste Netflix (WKN:552484) oder Amazon (WKN:906866). Coole Vorstellung, oder? Freenet (WKN:A0Z2ZZ) startet gerade einen Großangriff auf die beiden US-Giganten. Ob sie damit Erfolg haben?

Darum geht es konkret: Die Büdelsdorfer stellen sich mit ihren Produkten neu auf.

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Das ist schon mal keine schlechte Strategie. Die Freenet Group ist seit 2016 dabei, ihr Geschäft stärker von der Telekommunikation in den Bereich Media zu diversifizieren. So betreiben sie beispielsweise das terrestrische und über Satellit verbreitete Angebot Freenet TV sowie den TV-Streamingdienst Waipu TV. Nun wird das Angebot mit einem Video on Demand-Service unter dem Namen Freenet Video vervollständigt.

Freenet Video: Der Preis

Zumindest mit Blick auf die Kosten könnte Freenet Video der neue Star am Streaming-Himmel werden. Mit nicht einmal fünf Euro im Monat, 4,99 Euro um ganz genau zu sein, ist man samt Film- und Serienflatrate dabei. Das lässt die Wettbewerber schon einmal alt aussehen.

Sky (WKN:893517) verlangt für seinen Ticket genannten Streaming-Service knapp 10 Euro, wohlgemerkt nur für Serien. Wer aktuelle Filme schauen will, muss dann noch das Cinema-Ticket dazu buchen. Wohlgemerkt für 14,99 Euro zusätzlich. Also Filme und Serien für rund 25 Euro im Monat. Das wäre mir persönlich zu teuer.

Auch die Wettbewerber Netflix, Amazon und ProSiebenSat.1 (WKN:PSM777)-Tochter Maxdome können mit dem Kampfpreis kaum mithalten. Selbst in Kombination mit dem Prime-Abo kommt man im günstigsten Fall bei jährlicher Zahlweise auf rund 6 Euro pro Monat. Wohlgemerkt bekommt der Kunde dann bei Amazon aber auch viele zusätzliche Dienstleistungen, wie den kostenlosen Versand oder bestimmte Cloud-Dienste. Bei Netflix und Maxdome geht es preislich mit rund 8 Euro los.

Was bekommt man für’s Geld?

Also um an dieser Stelle gleich ehrlich zu sein: Hier geht der Daumen für mich ganz klar nach unten. Sowohl was die Menge an Filmen und Serien als auch die Qualität betrifft, sind die US-Platzhirsche derzeit um Lichtjahre voraus. Vor allem das attraktive Angebot an hochwertigen, eigenproduzierten Serien bei Netflix dürfte eigentlich alle anderen Dienste weitgehend in den Schatten stellen.

Gut, Netflix hat die Preise in Deutschland in den vergangenen Monaten kräftig angezogen. Das HD-Abo liegt mittlerweile bei knapp 11 Euro im Monat. Das ist aber immer noch weitaus günstiger als ein Kino-Ticket und man bekommt den ganzen Monat über hochwertige Unterhaltung. Ganz klar: Ich würde mein Netflix-Abo nicht kündigen, um bei Freenet Video ein paar Euro pro Monat zu sparen.

Fazit: Für Investoren kein rundes Konzept

Prinzipiell ist es sinnvoll, das Geschäftsrisiko auf viele Unternehmensbereiche zu verteilen und sich nicht nur von einem Marktsegment abhängig zu machen. Auch kann der deutsche Markt durchaus einen neuen Spieler im Streaming-Bereich vertragen, seit sich die französische Vivendi (WKN:591068)-Gruppe mangels Erfolgsaussichten mit ihrem Dienst Watchever bereits vor einiger Zeit aus Deutschland zurückgezogen hat.

Gleichwohl erscheint mir das Konzept bislang sehr unausgegoren. Die Inhalte sind vergleichsweise unattraktiv, die Quantität an Inhalten stimmt im Vergleich zu den Wettbewerbern nicht und letztendlich scheint es auch bei der technischen Verfügbarkeit noch viel Nachholbedarf zu geben. Zumindest bei meinen Recherchen habe ich nicht einmal eine Streaming-App zu dem Angebot im Google Play Store finden können, obwohl die Seite samt Inhalten und Registrierung im Internet bereits online war.

Alles in allem glaube ich nicht, dass Freenet hier der ganz große Coup gelungen ist und sich das Angebot aus Investorensicht auszahlen dürfte. Sollte Freenet den Dienst in seiner bisherigen Form laufen lassen, dürfte er sich wohl eher zu einem Zuschussgeschäft entwickeln. Ich glaube nicht, dass Freenet sich mit dem Produkt zu einem Market Mover entwickelt, geschweige denn eine wirklich ernsthafte Gefahr für den Aktienkurs von Netflix und Amazon bedeutet.

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Björn König besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Netflix.



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