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Mit diesen drei Geschäftsbereichen will Joe Kaeser wieder für Wachstum bei Siemens sorgen

Im Bild: Joe Kaeser, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG.
Quelle: www.siemens.com/presse

Wird Siemens (WKN:723610) wieder wachsen können? Der deutsche Riese der Industrieelektronik sah sich in den vergangenen Wochen vielen schlechten Schlagzeilen ausgeliefert. Grund dafür waren das schlechte Abschneiden der Geschäftsbereiche Power and Gas und Process Industries and Devices und der damit verbundene geplante Stellenabbau.

Doch der Konzernumbau macht Fortschritte. Die einstigen Hauptgeschäftsfelder werden immer mehr durch neue, zukunftsfähige Geschäftsfelder ersetzt. Die drei stärksten Zugpferde sollen fortan Siemens Gamesa Renewable Energy (WKN:A0B5Z8), Siemens Healthineers (WKN:SHL100) und die Digital Factory sein. Siemens-Chef Joe Kaeser zeigte am 30. Mai auf der Bernstein Strategic Decisions Conference in New York, wie diese Bereiche das Wachstum von Siemens wieder ankurbeln sollen.

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Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE)

Im April 2017 hatte Siemens seine Windkraftsparte mit dem spanischen Hersteller von Windkraftanlagen Gamesa fusioniert. Aus der Gamesa-Aktie wurde die Siemens Gamesa Renewable Energy-Aktie – und zugleich erlebte diese eine Bruchlandung. Zwischen Juni und Dezember 2017 halbierte sich der Börsenwert des neu entstandenen Unternehmens. Grund dafür waren zwei Gewinnwarnungen, welche auf die Konsolidierung des Windenergiemarktes zurückzuführen waren.

Doch seit Anfang des Jahres geht es wieder bergauf. Mittlerweile hat SGRE weltweit eine Leistung von mehr als 84 Gigawatt erschlossen. Davon wurden 2017 8,8 Gigawatt ans Netz gebracht, so viel wie bei keinem der Konkurrenten. Zusätzlich wurde ein Auftragseingang von mehr als 10 Milliarden Euro in den letzten zwölf Monaten erzielt. Damit konnte sich der Anteil des Unternehmens im Windenergiemarkt um 3,3 Prozentpunkte nach oben verbessern, wodurch es nun die weltweite Nummer 1 im Offshore- und die Nummer 2 im Onshore-Markt ist.

Siemens Healthineers (SHS)

Die Medizintechniksparte von Siemens wurde im März dieses Jahres als Siemens Healthineers an der Börse platziert. Der Börsenstart verlief erfolgreich und die Aktie konnte seit dem Ausgabekurs von 28 Euro bereits um fast 20 Prozent auf 33,52 Euro zulegen (Stand: 01.06.2018).

Kein Wunder, denn Medizintechnik ist infolge des fortschreitenden demografischen Wandels auch in Zukunft immer mehr gefragt. Die Healthineers profitieren als Hersteller und Anbieter von Maschinen für die medizinische Bildgebung und Labordiagnostik enorm. Bei Ersterem sind sie sogar Marktführer.

Siemens hält 85 Prozent an Siemens Healthineers und will auch weiterhin die Mehrheit behalten. Dadurch kann das Tochterunternehmen unabhängiger agieren und dennoch profitiert das Mutterunternehmen kräftig mit. Mit einer Ergebnismarge von knapp 17 Prozent im ersten Halbjahr 2018 ist SHS dabei der zweitprofitabelste Geschäftsbereich der Münchener, hinter der Digital Factory.

Siemens Digital Factory (DF)

Die Digital Factory ist mit einem Anteil von 15 Prozent nicht nur mittlerweile einer der umsatzstärksten Geschäftsbereiche von Siemens, sondern mit einer Marge von zuletzt 20,5 Prozent auch mit Abstand der profitabelste. Damit wird die DF in Zukunft das stärkste Zugpferd für das Wachstum von Siemens sein.

Mit dem Bereich Digital Factory agiert Siemens in dem Zukunftsmarkt der Hard- und Software für die digitale Automatisierungstechnik. Dazu zählen innovative Märkte wie Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen, das Internet der Dinge, selbstfahrende Autos und Miniaturisierung.

Durch den Kauf von Mentor Graphics für ca. 4,5 Milliarden US-Dollar Anfang des letzten Jahres konnte sich Siemens in diesen Bereichen noch einmal besonders stärken. Insgesamt wurden in den vergangenen zehn Jahren rund zehn Milliarden US-Dollar für amerikanische Software-Firmen ausgegeben, die Münchener meinen es also mit dem Ausbau der Digital Factory absolut ernst. Kein Wunder, denn der Markt soll langfristig um ungefähr 7 Prozent pro Jahr wachsen.

Siemens steckt sich mit seiner DF jedoch noch höhere Ziele: So soll beispielsweise mit der Software von Mentor Graphics sogar eine Umsatzwachstumsrate von 10–15 Prozent erzielt werden.

Fazit

Siemens befindet sich im Umbruch. Die drei vorgestellten Geschäftsfelder haben definitiv Zukunftspotential, allen voran die Digital Factory. Dennoch machen diese drei zusammen erst geschätzte 42 Prozent Anteil am Umsatz des ersten Halbjahres 2018 aus. Zum Vergleich: Die kränkelnden Geschäftsbereiche Power and Gas und Process Industries and Devices haben zusammen auch noch 25 Prozent Anteil am Umsatz und können damit auch weiterhin für Unruhe in den Geschäftsergebnissen sorgen. Sofern sich jedoch diese angeschlagenen Geschäftsfelder durch den geplanten Sparkurs einschließlich Stellenabbau stabilisieren, könnte Siemens doppelt profitieren.

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Robert besitzt Aktien von Siemens. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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