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Warum lassen Investoren von diesen 3 IPOs aus Asien die Finger?

Foto: The Motley Fool

Die Zahl der Börsengänge asiatischer Unternehmen an den US-Börsen ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Unternehmen brauchen Geld, und amerikanische Investoren sind auf der Suche nach wachstumsstarken Aktien. Einige dieser Aktien stiegen nach dem IPO an, andere jedoch strauchelten und wurden vergessen.

Jetzt werfen wir den Blick zurück auf drei Börsengänge von Unternehmen aus Asien, die Investoren einfach nicht begeistern konnten – Huami (WKN:A2JC7A), Secoo (WKN:A2DX8U) und Sea Limited (WKN:A2H5LX). Mal sehen, was das schief gelaufen ist.

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Huami

Huami, das Wearables für Xiaomi und Eigenmarken herstellt, ging im Februar mit einem Kurs von 11 Dollar an die Börse und sammelte dabei 110 Millionen Dollar ein. Jedoch bleibt die Aktie Stand jetzt unter 11 Dollar, offenbar weil Investoren die Sorge haben, dass das Unternehmen das nächste Fitbit werden könnte.

Oberflächlich betrachtet sieht Huamis Wachstum solide aus. Der Umsatz stieg im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 77 % auf 585,9 Millionen Yuan (93,4 Millionen Dollar), und die insgesamt ausgelieferten Produkte stiegen um 50 % auf 4,8 Millionen. Der bereinigte Reingewinn stieg um mehr als das Neunfache auf 92,5 Millionen Yuan (14,8 Millionen Dollar) bzw. 0,39 Yuan (0,06 Dollar) pro American Depositary Share.

Für das zweite Quartal erwartet Huami jedoch nur ein jährliches Umsatzwachstum von 32 %-37%, da sich der Wettbewerb auf dem Wearables-Markt verschärft. Das Unternehmen ist auch stark von Geräten der Marke Xiaomi abhängig, die im vergangenen Jahr über 80 % des Umsatzes erwirtschaftet haben.

Xiaomi übernimmt die Kosten für Design, Marketing und Produktion der Geräte, die Huami für Xiaomi herstellt. Die Kritiker sagen, dass Huami unrentabel wäre, wenn Xiaomi diese Ausgaben nicht weiter übernehmen würde. Huami schwenkt auch bewusst von Xiaomis Geräten weg und investiert in die eigene Marke Amazfit, was in den nächsten Quartalen die operativen Margen bremsen könnte. Darum sind Investoren eher zaghaft, Huami zu kaufen — obwohl die Aktie bei einer Bewertung des 17-fachen der Einnahmen als preiswert gelten kann.

Secoo

Der chinesische Luxus-E-Tailer Secoo ging mit 13 Dollar an die Börse und sammelte im vergangenen September 110 Millionen Dollar ein. Secoo wird immer noch bei etwa 10 Dollar gehandelt, da das Wachstum und die Konkurrenz von JD.com (WKN:A112ST) sowie Alibaba (WKN:A117ME), die beide vor kurzem ihre eigenen High-End-Marktplätze lanciert haben, den Anlegern Sorgen machen.

Der Anspruch von Secoo, der “größte” Luxus-E-Händler in China zu sein, ist fragwürdig, da man im vergangenen Jahr nur knapp über 800 Millionen Dollar Brutto-Warenvolumen (GMV) verarbeitet hat. Alibaba und JD – die ihre Verkäufe von Luxusgütern nicht gesondert offenlegen – verarbeiteten im letzten Jahr 768 Milliarden Dollar bzw. 203 Milliarden Dollar an GMV.

Doch das Wachstum von Secoo ist anständig. Im vierten Quartal stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 61 % auf 1,41 Milliarden Yuan (217 Millionen Dollar), der GMV um 44 % auf 1,94 Milliarden Yuan (299 Millionen Dollar), die Zahl der aktiven Kunden um 66 % auf 200.000 und die Gesamtzahl der Aufträge um 58 % auf 348.700. Der Non-GAAP-Nettogewinn hat sich auf 87,5 Millionen Yuan (13,4 Millionen Dollar) mehr als verdreifacht.

Für das laufende Quartal rechnet Secoo jedoch nur mit einem Umsatzwachstum von 35 %-38 %, was eine deutliche Abschwächung gegenüber den Vorquartalen bedeuten würde. Im Vergleich dazu erwarten Analysten, dass der Umsatz von JD in diesem Quartal um 30 % und der von Alibaba um 53 % steigen wird. Darum lassen Investoren von Secoo die Finger — obgleich die Aktie beim 10-fachen der Einnahmen dieses Jahres verdammt günstig aussieht.

Sea Limited

Sea Limited, ein Spiele-, E-Commerce- und Zahlungsunternehmen mit Sitz in Singapur, ging im vergangenen Oktober mit einem Kurs von 15 Dollar an die Börse und sammelte so 884 Millionen Dollar ein. Die Erwartungen für das Unternehmen, das vom chinesischen Technologieriesen Tencent unterstützt wurde, waren hoch. Aber die Aktie wird derzeit noch unterhalb des Preises vom IPO gehandelt – nicht zuletzt, weil man sich Sorgen macht, dass Lazada, das von Alibaba unterstützt wird, für Konkurrenz sorgt.

Die Einnahmen von Sea stiegen jährlich um 65 % auf 155 Millionen Dollar im letzten Quartal, was eine Verlangsamung gegenüber dem Wachstum von 73 % im Vorquartal bedeutete. Der “bereinigte” Umsatz – vergleichbar mit dem Bruttoumsatz – stieg jedoch um 81 % auf 197 Millionen Dollar. Dennoch bleibt Sea zutiefst unrentabel – sein bereinigter EBITDA-Verlust stieg von 41 Millionen Dollar vor einem Jahr auf 145 Millionen Dollar, da sich der GAAP-Nettoverlust von 73 Millionen Dollar auf 216 Millionen Dollar erhöhte.

Die Geschäftsbereiche Gaming, E-Commerce und digitaler Zahlungsverkehr von Sea erzielen ein solides Umsatzwachstum. Aber unter dem Strich ist die E-Commerce-Einheit Shopee ein finanzielles Loch – und der bereinigte EBITDA-Verlust von 180 Millionen Dollar macht die Gewinne aus dem Gaming-Segment zunichte.

Es muss einem Sorgen bereiten, dass Sea trotzdem alles auf E-Commerce setzt, weil der größte Konkurrent, Lazada, viel mehr Geld hat. Die Aktie sieht auch nicht gerade billig aus. Deshalb meiden viele Investoren immer noch Sea, was einst das “Tencent Südostasiens” genannt wurde.

 

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Fitbit, JD.com und Tencent Hodings. Dieser Artikel von Leo Sun erschien am 28.5.18 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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