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Alles, was Investoren über ETFs wissen müssen

Aktien Aufwärtstrend Rendite
Foto: Getty Images

Investoren haben mehr als 5 Billionen Dollar in ETFs investiert, wobei es weniger als ein Jahr dauerte, bis die letzte Billion dazu kam.

Man kann leicht verstehen, warum das so ist. ETFs, oder Exchange Traded Funds, bieten für den einzelnen Anleger einige große Vorteile und können Teil jeder Anlagestrategie sein, egal wie einfach oder komplex diese auch sein mag.

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Für Anleger, die gerade erst mit dem Investieren anfangen, bieten ETFs eine kostengünstige Möglichkeit, ein diversifiziertes Portfolio aus Aktien, Anleihen und anderen Anlageinstrumenten zu erstellen.

In diesem Artikel erfährt man:

  • Wie ETFs funktionieren
  • Warum ein Investment in ETFs sinnvoll sein kann
  • Die verschiedenen Arten von ETFs
  • Vorteile von ETFs gegenüber Investmentfonds
  • Beliebte ETFs, die man für das Portfolio in Betracht ziehen sollte
  • Wie man einen ETF kauft

Wie ETFs funktionieren

Ein ETF ist wie eine Mischung aus einem Investmentfonds und einer Aktie.

Ein Investmentfonds bündelt Geld von mehreren Anlegern, um dieses in ein Portfolio aus Aktien, Anleihen und anderen investierbaren Vermögenswerten zu investieren. Das Geld wird von einem Portfoliomanager verwaltet, und die Anleger zahlen direkt an die Fondsgesellschaft.

Ähnlich wie ein Investmentfonds auch ermöglicht ein ETF den Kauf eines kleinen Teils eines Portfolios aus Aktien, Anleihen oder anderen investierbaren Vermögenswerten. Dieses Portfolio soll – wie auch ein Index-Investmentfonds – einen Aktienindex verfolgen, obwohl es auch verwaltete ETFs gibt, bei denen ein Portfoliomanager aktiv daran arbeitet, ein bestimmtes Anlageziel zu erreichen. Die Werte der Wertpapiere, die im Korb liegen, variieren dabei ständig, und die Anzahl der Einheiten jedes Wertpapiers kann ebenfalls variieren. Wenn die Werte aller Vermögenswerte in einem ETF (oder Investmentfonds) addiert werden, erhält man den Nettoinventarwert.

Beim Kauf eines Investmentfonds zahlt man einen Preis in Höhe des Nettoinventarwerts pro Aktie, und zwar direkt an die Fondsgesellschaft. Aber börsengehandelte Fonds (ETFs) werden, wie der Name schon sagt, direkt an einer Börse gehandelt – einem Markt, an dem Aktien gehandelt werden – ähnlich einer Aktie. Das bedeutet, dass man Aktien eines ETFs während der regulären Handelszeiten kaufen oder verkaufen kann, während man Aktien eines Investmentfonds lediglich am Ende des Tages kaufen kann. Man zahlt in der Regel einen Preis, der dem Nettoinventarwert pro Aktie sehr nahe kommt, denn so viel sind die zugrunde liegenden Wertpapiere wert.

Es gibt Fälle, in denen neue ETF-Aktien geschaffen oder zurückgekauft werden, was sich auf die Gesamtzahl der ausstehenden Aktien auswirkt. Zum Vergleich: Investmentfonds schaffen einfach immer dann neue Aktien, wenn Anleger insgesamt mehr Geld in den Fonds stecken, als sie daraus abziehen. Ein Mechanismus, um neue Aktien zu schaffen oder Aktien vom Markt zu nehmen, soll zu einer effizienten Preisgestaltung beitragen.

Nur autorisierte Teilnehmer, in der Regel große Finanzinstitute, können “Creation Units” anfordern. Eine Creation Unit besteht aus einer bestimmten Anzahl von ETF-Anteilen, die in der Regel zwischen 25.000 und 200.000 Stück liegen. Autorisierte Teilnehmer können auch Erstellungseinheiten für die zugrunde liegenden Wertpapiere, Bargeld oder andere Vermögenswerte einlösen. Die Fähigkeit der autorisierten Teilnehmer, Anteile für die in einem ETF gehaltenen Wertpapiere zurückzukaufen, bedeutet, dass Aktien sehr nahe an ihrem Nettoinventarwert gehandelt werden – andernfalls könnten Großbanken die Marktineffizienz nutzen und quasi Geld drucken. Das bedeutet, dass Einzelanleger immer einen fairen Preis für ihre ETF-Aktien erhalten.

Warum es sinnvoll sein kann, in einen ETF zu investieren

Ein ETF kann eine einfache Möglichkeit bieten, in die Märkte zu investieren, ohne dass man einzelne Unternehmen recherchiert und selber ein ausgewogenes Portfolio aufbaut. Nicht jeder hat die nötige Zeit, Energie oder überhaupt nur Lust darauf. ETFs bieten eine einfache Möglichkeit, Zugang zu einem gut diversifizierten Satz von Vermögenswerten zu erhalten.

Auch Anleger, die gerne selber Aktien recherchieren, können von ETFs profitieren. Zum Beispiel, wenn sie nichts über die Investition in Anleihen wissen – also Schuldscheine, die normalerweise feste Zinsen zahlen. Die können dann einen Rentenmarkt-ETF kaufen. Wer in ausländische Aktienanlagen diversifizieren will, könnte einen ETF für diese Art Markt kaufen, ohne sich zu viele Gedanken zu machen.

Grundsätzlich ermöglichen ETFs den Anlegern, mit nur winzigem Einsatz jede Menge Vorteile zu erhalten.

Arten von ETFs

ETFs kamen Anfang der 90er Jahre auf den Markt, und die ersten ETFs verfolgten einfach Marktindizes wie den S&P 500. Aber jetzt kann man einen ETF für so ziemlich alles kaufen. Hier sind nur ein paar Beispiele für ETFs:

  • Markt-ETFs: Daran denken die meisten Menschen, wenn sie an ETFs denken. Das sind einfache Indexfonds, die einen bestimmten Index wie den S&P 500 oder Nasdaq-100 verfolgen. Der S&P 500 ist eine Liste von 500 der größten US-Aktien. Die Nasdaq-100 sind die Top-100-Aktien an der Nasdaq-Börse.
  • Anleihen-ETFs: Dabei handelt es sich auch um typische ETFs, die auf verschiedene Arten von Anleihen ausgerichtet sind, darunter US-Treasurys, Kommunalanleihen, Unternehmensanleihen, Hochzinsanleihen, internationale Anleihen und mehr. Anleihen bieten eine gute Möglichkeit, ein Portfolio zu diversifizieren und die mit Investitionen verbundenen Höhen und Tiefen abzumildern.
  • Sektor-ETFs: Wer eine Reihe Aktien in einer bestimmten Branche kaufen möchte, muss dank Sektor-ETF nicht jedes einzelne Unternehmen selber recherchieren. Beispiele sind etwa REITs, Biotech und Öl.
  • Rohstoff-ETFs: Ein Rohstoff-ETF ermöglicht es durchschnittlichen Anlegern, sich an gängigen Rohstoffmärkten wie Gold, Sojabohnen oder Orangensaft zu beteiligen.
  • Style ETFs: Manche Leute wollen eine bestimmte Anlagestrategie verfolgen. Ein Wachstumsinvestor sucht Unternehmen mit hohem Ertragspotenzial. Ein Value-Investor sucht nach Aktien, die unter dem Wert gehandelt werden, den er für seinen Fair Value hält. Es gibt Dutzende von verschiedenen Stilen. Wer eine Reihe Large-Cap Value-Aktien oder Small-Cap Growth-Aktien in den Korb legen will, kann dies mit einem Style-ETF tun.
  • Ausländische ETFs: ETFs von ausländischen Märkten können einen Korb von Aktien halten, die eine Devise wie den Nikkei in Japan oder den FTSE in Großbritannien verfolgen. Alternativ lässt sich ein Korb von Aktien aus verschiedenen Ländern mit ähnlichen Volkswirtschaften wie “Emerging Markets” halten.
  • Inverse ETFs: Diese Arten von ETFs sind so konzipiert, dass sie das Gegenteil dessen wiedergeben, was der zugrunde liegende Marktindex liefert. Dies stellt eine Alternative zum Leerverkauf eines ETF dar, der aufgrund der unbegrenzten Nachteile des Leerverkaufs riskanter sein kann. Leerverkauf bedeutet, wenn man eine Aktie zuerst verkauft (indem man sich Aktien von einem Börsenmakler leiht) mit dem Plan, sie später zu einem niedrigeren Preis zurückzukaufen.
  • Alternative Anlage-ETFs: Diese ETFs ermöglichen es durchschnittlichen Anlegern, sich einer bestimmten Anlagestrategie auszusetzen, wie z.B. geringe Marktvolatilität (wenn es nicht viele Höhen und Tiefen gibt), Währungsübertragungen (Verwendung verschiedener Währungen, um einen höheren Zinssatz zu erzielen) oder Covered Call Writing (eine Art von Optionshandel, der darauf abzielt, zusätzliche Erträge aus Aktienbeständen zu erzielen).
  • Aktiv verwaltete ETFs: Ein Fondsmanager verwaltet aktiv den Aktienkorb, um den zugrunde liegenden Index zu übertreffen. Diese ETFs haben im Allgemeinen viel höhere Gebühren und schlagen nicht immer den Marktindex.
  • Leveraged ETFs: Wurden entwickelt, um ein Vielfaches des Index zurückzugeben, den es verfolgt. Wenn der Index also 1 % zurückgibt, würde ein Leveraged ETF mit zweifacher Leverage theoretisch 2 % zurückgeben.

Leveraged ETFs: Bitte nur kaufen, wenn du richtig Ahnung hast

Leveraged ETFs klingen sicherlich interessant. Diese ETFs verwenden häufig Fremdkapital und andere Finanzinstrumente, um den Kapitalbedarf für die Investition in einen Index zu reduzieren und so die gleichen Renditen mit weniger Geldanlagen zu erzielen. Das nennt man Leverage bzw. Hebelwirkung.

Wenn der langfristige Trend an der Börse darin besteht, dass Aktien an Wert gewinnen, würde eine Investition in einen ETF mit 2- oder 3-facher Hebelwirkung theoretisch zwei- bis dreimal so viel bringen. Leider sind diese ETFs viel besser geeignet, kurzfristige Anlagen zu tracken als langfristige Investment.

Hier mal ein Beispiel zur Illustration.

Angenommen, ein S&P 500 ETF mit dreifacher Hebelwirkung bildet den S&P 500 perfekt ab. Wenn der Index um 10 % steigt, steigt der ETF-Wert um 30 %. Wenn der S&P 500 dann um 9 % sinkt, ist der Index wieder in etwa ausgeglichen. Dies führt jedoch zu einem Rückgang des dreifach gehebelten börsengehandelten Fonds um 27 %, was nur 95 % des ursprünglichen Wertes ausmacht.

Wie im obigen Beispiel zu sehen ist, werden fremdfinanzierte ETF-Anleger durch den Leverage eher nach unten als nach oben geschädigt. Diese Rechnung wird durch die Tatsache verschärft, dass diese gehebelten ETFs in der Regel höhere Kostenquoten aufweisen. Eine Kostenquote ist der Prozentsatz des Vermögens, der an die Fondsgesellschaft für die Verwaltung Ihres Geldes gezahlt wird. Da Leveraged ETFs komplizierter zu verwalten sind als viele andere ETFs, berechnen sie auch höhere Kosten.

Wer also glaubt, allein durch die Investition in einen gehebelten ETF langfristig marktgerechte Renditen erzielen zu können, sollte wirklich gut überlegen.

Vorteile (und Nachteile) von ETFs gegenüber Anlagefonds

ETFs haben mehrere große Vorteile gegenüber ihren Investmentfonds-Pendants, unter anderem:

  • Geringere Kosten: ETFs haben in der Regel Kosten, die geringer oder gleich ihren Investmentfonds-Pendants sind. Zum Beispiel hat der Vanguard Total Stock Market ETF (WKN:676773) eine Kostenquote von 0,04 %. Der Vanguard Total Stock Market Index Fund Investor Shares (WKN:921751) hat eine Kostenquote von 0,14 %, und die Admiral Shares (die eine Mindestanlage von 10.000 Dollar haben) haben dieselbe Kostenquote von 0,04 %.
  • Flexibilität beim Kauf und Verkauf: Da ETFs an Börsen gehandelt werden, können Anleger während des gesamten Handelstages über Aktien kaufen und verkaufen. Investmentfonds werden lediglich am Börsenschluss gehandelt. Darüber hinaus kann man mit ETFs die gleichen Dinge anstellen wie mit Aktien, wie z.B. Leerverkäufe (Aktien von einem Broker ausleihen und zuerst verkaufen mit der Hoffnung, später Aktien zu einem niedrigeren Preis zurückzukaufen), Optionskontrakte auf sie kaufen (die die Option bieten, Aktien zu einem bestimmten Preis vor einem bestimmten Datum zu kaufen oder zu verkaufen), oder sie auf Marge kaufen (mit Schulden, um zusätzliche Aktien zu kaufen). Das sind fortgeschrittenere Anlagestrategien, aber sie könnten sich für einige Anleger als nützlich erweisen, um die Rendite zu steigern oder die Volatilität ihrer Portfolios zu reduzieren.
  • Transparenz: ETFs bieten vollständige Transparenz darüber, was der Fonds täglich hält, so dass man immer weiß, was man gerade hält, wenn man Aktien eines ETFs besitzt. Investmentfonds müssen ihre Bestände nur vierteljährlich offenlegen.
  • Steuereffizienz: ETFs können aufgrund der Art und Weise, wie Aktien zurückgegeben werden, steuerlich effizienter sein als Investmentfonds. (Mehr dazu später.)

Es gibt nur wenige größere Nachteile:

  • Keine Teilaktien: Da ein ETF wie eine Aktie gehandelt wird, muss der Erstkauf eines Anlegers in vollen Aktien erfolgen. Investmentfonds können hingegen jeden Dollarbetrag akzeptieren, und sie geben Teilaktien aus, um einen Anleger voll zu investieren. ETF-Investoren haben in der Regel ein wenig Geld nicht investiert, was sich negativ auf die Rendite auswirken kann.
  • Keine automatische Wiederanlage der Dividende: Kauft man einen Investmentfonds, kann man die Dividenden automatisch reinvestieren lassen. Auf diese Weise sitzt man nie auf Bargeld, das ja keinen Gewinn abwirft. Das ist bei ETFs nicht immer der Fall. Einige Broker können für bestimmte ETFs einen Service zur Wiederanlage von Dividenden anbieten, aber es gibt dafür keine Garantie. Dieser Service kann auch mit Gebühren verbunden sein.
  • Provisionen: Investmentfonds berechnen keine Provision für den Kauf von Aktien. Die Investmentfondsgesellschaft verdient Geld nur durch Anleger, die den Investmentfonds halten und die Kostenquote zahlen. Kauft man einen ETF, muss man möglicherweise eine Provision für die Ausführung des Handels an den Broker zahlen. Allerdings bieten viele Broker eine umfangreiche Liste von provisionsfreien ETFs an, die man ohne Kosten kaufen und verkaufen kann.

Die Vorteile überwiegen sicherlich die Nachteile für ETFs, insbesondere wenn man in ein steuerpflichtiges Brokerage-Konto investiert.

Warum ETFs steuerlich effizienter sind als Investmentfonds

ETFs gelten allgemein als eines der steuergünstigsten Anlageinstrumente. Die meisten ETFs verfolgen einen Index – wie eben ein Indexfonds. Das an sich macht ETFs steuerlich effizient, da es im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds sehr geringe Umsätze – Kauf- und Verkaufsaktivitäten – gibt.

Wann immer ein Fondsmanager ein Wertpapier kauft oder verkauft, schafft er ein steuerpflichtiges Ereignis für alle Fondsinhaber. Das kann zu unerwarteten Kapitalgewinnen für den einzelnen Anleger am Jahresende führen – also Wertsteigerung der zugrunde liegenden Vermögenswerte eines Investmentfonds. Da viele ETFs überhaupt nicht viel kaufen oder verkaufen müssen, gibt es nur sehr wenige steuerpflichtige Ereignisse.

Hier mal ein Beispiel für Kapitalertragssteuern:

Ein Investmentfondsmanager kauft Aktien zu einem durchschnittlichen Preis von 10 Dollar pro Aktie. Diese Aktie verdoppelt sich dann im Preis auf 20 Dollar pro Aktie, und der Manager beschließt, die Aktie zu verkaufen. Das führt zu Kapitalgewinnen von 10 Dollar pro Aktie (20 – 10), die auf Basis der Anzahl der von ihnen gehaltenen Investmentfondsanteile an die Anteilseigner ausgeschüttet werden. Die Anteilseigner des Investmentfonds sind dann für die Zahlung der Steuern auf diese Kapitalgewinne verantwortlich.

ETFs fügen Indexfonds eine zweite Ebene der Steuereffizienz hinzu. Da ETFs an einer Börse gehandelt werden, verkaufen Einzelpersonen ihre Aktien an einen anderen Käufer. Die anderen ETF-Aktionäre sind davon überhaupt nicht betroffen. Auf der anderen Seite tauschen Fondsanleger ihre Anteile direkt bei der Fondsgesellschaft ein, die sie in bar ausbezahlt. Manchmal muss der Fondsmanager durch den Verkauf von Anteilen an den zugrunde liegenden Vermögenswerten Barmittel beschaffen, was zu einem steuerpflichtigen Ereignis führen kann.

Beliebte ETFs, die man für das Portfolio in Betracht ziehen sollte

Wie oben erwähnt, gibt es alle Arten von ETFs, die Investoren kaufen, verkaufen und handeln können, wie es ihnen beliebt. Für die meisten Investoren sollte die folgende Liste etwas bieten.

Ein S&P 500 ETF

Das Original, der SPDR S&P 500 ETF, bildet den S&P 500 ab, eine Liste der 500 größten Aktien an der US-Börse. Es war zwar der erste, ist aber nicht unbedingt der Beste. Er hat eine höhere Kostenquote als einige der Wettbewerber.

ETF Kostenquote
SPDR S&P 500 ETF (WKN:898706) 0,09 %
iShares Core S&P 500 ETF (WKN:A0YEDG) 0,04 %
Vanguard S&P 500 ETF (WKN:A1JX53) 0,04 %


Quelle: SDPR, ISHARES und Vanguard

Ein Russell 2000 Index ETF

Der Russell 2000 Index nimmt die unteren 2.000 Aktien aus dem Russell 3000 Index nach Marktkapitalisierung oder dem Marktwert der ausstehenden Aktien eines Unternehmens. Er ist die häufigste Benchmark für Small-Cap-Fonds und bietet einen Kauf von Aktien außerhalb des Large-Cap S&P 500 und anderer Large-Cap-Indizes. Small-Cap-Unternehmen sind in der Regel kleiner und haben mehr Spielraum für Ertragssteigerungen (und damit bessere Aktienrenditen), sind aber in der Regel risikoreicher als große bekannte Unternehmen.

ETF Kostenquote
iShares Russell 2000 Index (WKN:592353) 0,20 %
Vanguard Russell 2000 ETF (WKN:861252) 0,15 %
SPDR Portfolio Small Cap ETF (WKN:A0M63R) 0,05 %

 Quelle: SDPR, ISHARES und Vanguard

Andere Large-Cap-Aktienindizes

Der Nasdaq-100 ist eine Liste der 100 größten Aktien, die an der Nasdaq-Börse notiert sind – ausgenommen Finanzunternehmen. Der Nasdaq wird historisch von Technologieunternehmen dominiert, aber in den letzten Jahren haben auch vermehrt andere Unternehmen dort eine Listung gefunden.

Der Dow Jones Industrial Average ist eine Liste von 30 gewichteten Blue-Chip-Aktien, die von den Redakteuren des Wall Street Journal ausgewählt wurden, um die gesamte US-Wirtschaft zu repräsentieren.

Index ETF Kostenquote
Nasdaq-100 PowerShares QQQ (WKN:A0MN1Y) 0,20 %
Dow Jones Industrial Average SPDR Dow Jones Industrial Average ETF 0,17 %

Quelle: Powershares und SDPR

„Total Stock Market ETFs

Sogenannte „Total Stock Market ETFs“ können eine Vielzahl von verschiedenen Indizes verfolgen.

Der Dow Jones U.S. Broad Stock Market Index zielt darauf ab, jedes Unternehmen, das aktiv an der US-Börse gehandelt wird, abzubilden. Der S&P Total Market Index ist eine ähnliche Alternative.

Der Russell 3000 ist ein etwas kleinerer Index, der auch den gesamten US-Aktienmarkt abbilden soll. Der MSCI US Broad Market Index ist ungefähr gleich groß wie der Russell 3000 und erfasst 99 % des US-Aktienuniversums.

Da sich die Komponenten der Gesamtmarkt-ETFs kaum ändern, haben diese ETFs einige der niedrigsten verfügbaren Kostenquoten.

Index ETF Kostenquote
SSGA Total Stock Market SPDR Portfolio Total Stock Market ETF (WKN:676773) 0,03 %
MSCI US Broad Market Vanguard Total Stock Market ETF (WKN:676773) 0,04 %
S&P Total Stock Market iShares Core S&P Total U.S. Stock Market ETF (WKN:A0YEDG) 0,03 %
Dow Jones U.S. Broad Stock Market Schwab U.S. Broad Market ETF (WKN:A1JG51) 0,03 %

Quelle: SDPR, Vanguard, ISHARES und Charles Schwab

Branchen-ETFs

Diejenigen, die in eine bestimmte Branche investieren möchten, können einen Sektor-ETF kaufen. Es gibt einen Sektor-ETF für fast jede Branche, die man sich nur vorstellen kann. Die folgende Liste ist nur ein Beispiel.

Branche Beispiel-ETF Kostenquote
Öl VanEck Vectors Oil Services ETF (WKN:A2AH2B) 0,35 %
Energie Vanguard Energy ETF (WKN:A0HL2Y) 0,12 %
Finanzen Financial Select Sector SPDR Fund (WKN:989549) 0,13 %
REITs Schwab US REIT ETF (WKN:A1JFE0) 0,07 %
Biotech SPDR S&P Biotech ETF (WKN:A0MYHE) 0,35 %

Quelle: Vaneck, Vanguard, SDPR und Charles Schwab

Rohstoff-ETFs

Wer in bestimmte Rohstoffe investieren möchte, um das Portfolio zu diversifizieren, dem bieten ETFs dazu eine einfache und effektive Chance. Diversifikation ist der Prozess, in mehrere Anlageklassen zu investieren, um die Volatilität im Portfolio zu reduzieren. Rohstoff-ETFs haben jedoch relativ hohe Kostenquoten.

Hier ist eine Liste einiger Rohstoff-ETFs, die man kaufen können.

Rohstoff Beispiel-ETF Kostenquote
Gold SPDR Gold Shares (WKN:A0Q27V) 0,40 %
Silber iShares Silver Trust (WKN:A0JMD6) 0,50 %
Gas United States Natural Gas Fund (WKN:A2JARZ) 1,30 %
Rohöl United States Oil Fund (WKN:A0JK5L) 0,76 %

Quelle: SDPR, ISHARES und USCF

ETFs fremder Märkte

Diese ETFs können dazu beitragen, ein Engagement in Aktien außerhalb der USA zu ermöglichen. Im Folgenden sind Beispiele für ETFs für internationalen Märkten, ETFs für entwickelte Märkten und ETFs für Schwellenmärkte aufgeführt.

Markt Beispiel-ETF Kostenquote
Alles international Vanguard Total International Stock ETF (WKN:A1JZHG) 0,11 %
Alles international iShares Core MSCI Total International Stock ETF (WKN:A1XDS2) 0,11 %
Entwickelte Märkte iShares MSCI EAFE ETF (WKN:A1W1BK) 0,32 %
Entwickelte Märkte Vanguard FTSE Developed Markets ETF (WKN:A12CX1) 0,07 %
Schwellenmärkte Schwab Emerging Markets Equity ETF (WKN:A1JG56) 0,13 %
Schwellenmärkte iShares Core MSCI Emerging Markets ETF (WKN:A111X9) 0,14 %

Quellen: Vanguard, ISHARES und Charles Schwab

Anleihen-ETFs

Wer sich an bestimmten Anleihemärkten einkaufen will, findet auch dafür einen ETF. Genau wie Aktien-ETFs kann man einen ETF für den gesamten Anleihenmarkt erhalten, der eine breite Palette von US-Anleihen erfasst. Oder man entscheidet sich für internationale Anleihen, Hochzinsanleihen, U.S. Treasurys, Unternehmensanleihen, Kommunalanleihen und mehr.

Hier ist eine Auswahl der beliebtesten Anleihen-ETFs.

Markt ETF Kostenquote
U.S. Anleihen iShares Core U.S. Aggregate Bond ETF (WKN:A1JKDK) 0,05 %
U.S. Anleihen Vanguard Total Bond Market ETF (WKN:A0NDKC) 0,05 %
U.S. Unternehmensanleihen iShares iBoxx Investment Grade Corporate Bond ETF (WKN:779095) 0,15 %
TIPS Anleihen iShares TIPS Bond ETF (WKN:A0LGQF) 0,20 %
U.S. Regierungsbonds mit Laufzeit 1 bis 5 Jahre Vanguard Short Term Bond ETF (WKN:A1CVQC) 0,07 %

Quellen: Vanguard und ISHARES

Wie man einen ETF kauft

Um einen ETF zu kaufen, muss man ein Konto bei einem Broker eröffnen. Über Broker wie Vanguard und Schwab lassen sich deren eigene ETFs provisionsfrei kaufen. Schwab listet auch einige andere kommissionsfreie ETFs auf. Andere Broker haben in der Regel eine ausgewählte Liste von ETFs, die provisionsfrei zur Verfügung stehen. Man muss sich aber versichern, dass man ein Konto bei einem Broker eröffnet, der diese ETFs dann auch anbietet.

Wichtig ist es, hohe Gebühren zu vermeiden. Das ist Teil einer ETF-Anlagestrategie, da die Gebühren die Rendite wirklich senken können. Selbst wenn man nur 5 Dollar pro Handel zahlt, ist dies ein großer Prozentsatz eines Kaufs von 100 Dollar oder auch 500 Dollar.

Sobald man ein Brokerage-Konto eröffnet und finanziert hat, kauft man Aktien eines ETFs wie eine normale Aktie. Man kann dazu eine Marktorder verwenden, die Aktien zum nächsten verfügbaren Marktpreis kauft, oder man kann eine Limit-Order verwenden, die Aktien zu oder unter einem bestimmten Preis kauft. Wenn der ETF bei, Broker auf der provisionsfreien ETF-Liste steht, zahlt man keine Provision – ansonsten wird der Standardsatz fällig.

So einfach ist das. Wirklich. Jeder kann ETFs als Teil seiner Anlagestrategie einsetzen. ETFs sind besonders nützlich, um Lücken im Portfolio zu schließen, bei denen man entweder kein Interesse oder keine Zeit hat, sich in die Materie einzugraben. ETFs sind für ein Portfolio zwar nicht unbedingt notwendig, können es aber für den einzelnen Anleger wesentlich einfacher machen.

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Dieser Artikel von Adam Levy erschien am 25.5.18 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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