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Rocket Internets erstes Quartal: Wachstum geliefert, aber laut Börse gibt es Stagnation

Geschäftsmann mit Lupe untersucht Papier Bericht
Foto: Getty Images

Ein bisschen später als die meisten hat Rocket Internet (WKN:A12UKK) diese Woche die Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Manche Schlagzeile hat hastig aufgegriffen, dass das Unternehmen schwarze Zahlen schreibt, dabei hat der Gewinn auf Gesamtkonzernebene kaum Relevanz.

Viel wichtiger ist die Entwicklung von Rocket Internets Beteiligungen, und die wachsen wie versprochen.

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Die letzten vier wachsen, aber der Wechselkurs schmerzt

Langsam wird es unter den nicht-börsennotierten Rocket Internet-Beteiligungen geradezu einsam. Nur noch vier schaffen es unter die ausgewählten Beteiligungen, über die man regelmäßig Bericht erstattet. Wenn home24 bald wie geplant an die Börse geht, sind es nur noch drei.

Die Beteiligungen sind noch immer in attraktiven Wachstumsmärkten tätig, und konnten im ersten Quartal ihre Umsätze steigern, oftmals sogar schneller als im Vorjahreszeitraum:

  • Die Global Fashion Group konnte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um fast 4 % steigern, ohne den schmerzhaften Wechselkurseffekt hätte das Wachstum aber fast 18 % betragen.
  • Der afrikanische Internethändler Jumia konnte Umsatzwachstum von fast 46 % vorweisen.
  • Die beiden Möbel- und Einrichtungsspezialisten Westwing und home24 sind um gerundet 18 bzw. 25 % gewachsen.
  • Die Umsätze der vier Beteiligungen im ersten Quartal summieren sich auf umgerechnet circa 544 Mio. Euro.
  • EBITDA-Gewinne bleiben überall außer bei Westwing weiterhin aus, aber es geht in die richtige Richtung.

Die börsennotierten Beteiligungen wachsen stark, aber es mangelt an neuen Kandidaten

Richtig gut laufen auch die Geschäfte bei den börsennotierten Beteiligungen Delivery Hero (WKN:A2E4K4) und HelloFresh (WKN:A16140). Der Umsatz wuchs bei Delivery Hero im Vergleich zum Vorjahresquartal um 47 %, HelloFresh konnte 44 % wachsen und seine negative Marge um die Hälfte reduzieren.

Beide Börsengänge waren bisher auch für Anleger trotz der vielen Warnrufe ein Erfolg. Überhaupt ist die Bilanz von Rocket Internet ziemlich beeindruckend. Im Dezember 2017 sagte Oliver Samwer dem Handelsblatt, dass Rocket Internet-Beteiligungen 85 % der Marktkapitalisierung der deutschen Börsengänge seit 2014 ausmachen.

Bloß neue, vielversprechende Beteiligungen, die auch aufgrund ihrer Größe viel zu Rocket Internets Erfolg beitragen können, sind aktuell nicht in Sichtweite. In der Präsentation der Quartalszahlen hielt sich Oliver Samwer sehr bedeckt, was die größere Strategie von Rocket Internet angeht.

Es ist noch immer kaum Wachstum eingepreist

Klar kann einen an den Quartalszahlen frustrieren, dass die meisten nicht-börsennotierten Beteiligungen noch immer nicht profitabel sind, und dass die nächsten dicken Fische auf sich warten lassen. Andererseits ist bei Rocket Internet auch gar kein phänomenales Wachstum eingepreist.

Nach dem großzügigen Aktienrückkaufprogramm sind noch 154,374,884 Rocket Internet-Aktien im Umlauf, was bei einem Schlusskurs am 29. Mai von 23,20 Euro eine Marktkapitalisierung von circa 3,58 Mrd. Euro ergibt. Aktuell hat Rocket Internet Nettobarmittel in Höhe von 2,3 Mrd. Euro und allein die Anteile an Delivery Hero und HelloFresh waren am 29. Mai ungefähr 1,25 Mrd. wert – zählt man diese Posten zusammen ergeben sich 3,55 Mrd. Euro und damit fast exakt der gleiche Wert wie die Marktkapitalisierung.

Rocket Internet wird aktuell also nur zum Wert seiner Nettobarmittel und zwei großen börsennotierten Beteiligungen gehandelt. Dabei hat es noch einige interessante Unternehmen im Portfolio, und natürlich haben die internetaffinen Berliner noch jede Menge vielversprechende Investitionen, die es nicht in die Berichterstattung schaffen.

Wenn man der Börse Glauben schenkt, dann hat Rocket Internet nur noch Nieten im Portfolio, wer aktuell dagegen wettet, zahlt keinen Aufpreis.

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Marlon Bonazzi besitzt Aktien von Rocket Internet. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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