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3 Dividendenaktien, die besser zahlen als ExxonMobil

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Foto: Getty Images

Der internationale Öl- und Gaskonzern ExxonMobil Corporation (WKN:852549) weist eine beachtliche Erfolgsbilanz bei seinen Dividenden vor. In den letzten 30 Jahren steigerte das Unternehmen seine Dividende um 629% und setzte sich in den letzten Jahren zum Ziel, seinen Aktionären jedes Jahr höhere Renditen auszuschütten. Noch attraktiver für viele Dividendensuchende ist die Tatsache, dass die Rendite zu aktuellen Kursen bei über 3,8% liegt.

Leider ist diese hohe Rendite ebenso Ergebnis der fallenden Aktienkurse wie einer steigenden Dividende. Der Aktienkurs liegt um 21 % unter dem Fünf-Jahres-Hoch, und in jüngster Zeit meldete das Unternehmen ein überraschendes Ereignis: Die Ölförderung ging im ersten Quartal sogar zurück. Während der Ölriese einen Plan hat, langfristiges Wachstum zu generieren, gibt es berechtigte Fragen, ob seine besten Tage schon vorbei sind und ob die Investoren besser dran wären, sich anderweitig umzusehen.

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Ob ExxonMobil sich erholen kann oder nicht, ist keine Frage, die wir heute hier zu beantworten versuchen. Stattdessen, stellen wir hier drei Dividendenwerte vor, die höhere Renditen als ExxonMobil erzielen – und welche diese Fools für besser halten: Bladex (WKN:884869), Enbridge (WKN:885427) (USA) und GlaxoSmithKline (WKN:940561) (ADR).

Auf ein solides Chance-Risiko-Profil bauen

Wie ExxonMobil hat auch die lateinamerikanische Handelsbank Bladex keine besonders gute Investition abgegeben:

BLX-DATEN VON YCHARTS.

Noch schmerzhafter als die Verluste, ist für die Investoren die Tatsache, dass der S&P 500 im gleichen Zeitraum 37 %  erwirtschaftete. Das sind etwa 45 % verpasste potenzielle Gewinne gegenüber den Durchschnittsrenditen des Aktienmarktes, selbst bei einer Dividende, die über den gesamten Zeitraum konstant über 5 % lag.

Aber ich denke, es gibt eine realistische Chance, dass Bladex sich von diesem Kurseinbruch erholen kann, der sowohl den großen wirtschaftlichen Problemen einiger seiner größten Märkte, einschließlich Venezuela und Brasilien, sowie der Bank selbst geschuldet ist.  Ganz im Gegenteil, konzentriert sich das Bladex-Management entschlossen darauf, seine Risiken im Zaum zu halten und sich nicht übermäßig mit potenziell schlechten Krediten zu belasten, nur um die Quartalszahlen zu erreichen.

Der kurzfristige Schmerz war nicht sehr erfreulich, da erst in zwei der letzten acht Quartale ein Vermögenszuwachs verzeichnet wurde. Durch die Betonung der Kreditqualität vor der Quantität, vermeidet Bladex klugerweise die Fallstricke eines schwachen wirtschaftlichen Umfelds, unter dem viele Banken leiden. Dies sollte die Bank stärken, wenn sich das Kreditwachstum erholt, was das Management vorantreiben möchte. In der Zwischenzeit können Anleger solide Bankaktien zu einem Kurs-Buchwert von 1 und einem KGV von weniger als 15 kaufen, und gleichzeitig eine verlässliche Dividendenrendite von 5,6 % zu aktuellen Kursen erzielen.

Energie bewegen bringt mehr, als sie zu produzieren

Energieerzeugung und -verteilung sind beide sehr kapitalintensiv. Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden ist jedoch, dass die Produktionsseite sehr stark von dem Preis abhängig ist, den die Energie bei den Verbrauchern erzielt, während die Verteilungsseite davon viel weniger betroffen ist. Dieser stabilere Cashflow ermöglicht es Pipeline-Betreibern wie Enbridge, höhere Ausschüttungen zu zahlen, als produktionsorientierte Energieunternehmen wie ExxonMobil.

Tatsächlich liegt die aktuelle Rendite von Enbridge bei rund 6,3% und damit deutlich über der von ExxonMobil mit 3,8 %. Darüber hinaus konnte Enbridge seine Zahlungen in diesem Jahr um ca. 10 % erhöhen und setzt damit den Trend der jährlichen Steigerungen der letzten zwei Jahrzehnte fort. Die Fähigkeit, eine bedeutende Dividende auszuschütten und regelmäßig zu steigern, ist das Markenzeichen eines Unternehmens mit starkem, weitgehend vorhersehbarem Cashflow.

Ein Grund, weshalb sich Enbridge seines Cashflows so sicher sein kann, ist die Tatsache, dass viele seiner Verträge “Take-or-Pay”-Bestimmungen enthalten. Diese Bestimmungen verlangen von den Kunden, für die Reservierung der Kapazitäten zu bezahlen, unabhängig davon, ob sie diese tatsächlich nutzen oder nicht. Da diese Kunden für den Service auf jeden Fall bezahlen müssen, bietet dies ein hohes Maß an Sicherheit und fördert somit die Ausschüttungen an Enbridge-Aktionäre.

Ein renditestarker Pharmakonzern

Großbritanniens größtes biopharmazeutisches Unternehmen GlaxoSmithKline bietet zufällig eine der höchsten Dividendenrenditen des Landes. Mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 5,4 % übertrifft die Dividende von Glaxo bei weitem die des nächsten britischen Konkurrenten AstraZeneca und sogar die des dividendenstarken ExxonMobil.

Die saftige Dividendenrendite von Glaxo ist jedoch kein Zufall. Immerhin befindet sich das Unternehmen seit fast einem Jahrzehnt in einer Abwärtsspirale, so dass die Top-Dividende eine der letzten Absicherungen gegen einen Massenexodus der Aktionäre darstellt. Als Beweis dafür, hat Glaxo eine Ausschüttungsquote von bemerkenswerten 258 % in den letzten 12 Monaten; dennoch zögerte das Management, die Dividende in irgendeiner Form anzufassen, vermutlich aus Angst vor der Reaktion der Aktionäre.

Das Hauptproblem dabei ist, dass die Pharma-Pipeline von Glaxo nicht in der Lage war, die eingehenden Bedrohungen der Konkurrenz in den Kernbereichen der Atemwegserkrankungen und HIV zu kompensieren. Das relativ neue Managementteam des Unternehmens hat daher beschlossen, die Pharma-Investitionen sowohl aus Sicht der Forschung und Entwicklung, als auch aus der Sicht von Fusionen und Übernahmen zu drosseln. Stattdessen wurden kritische Ressourcen in weniger risikoreiche Geschäftsbereiche, wie in die Gesundheitsfürsorge für Verbraucher, umgeleitet, wie die kürzlich erfolgte Übernahme der Geschäftseinheit Consumer Healthcare von Novartis durch Glaxo in Höhe von 13 Mrd. US-Dollar belegt.

Auf der positiven Seite, scheint Glaxo nicht daran interessiert zu sein, die Anleger in naher Zukunft zu verärgern, was bedeutet, dass die enormen Renditen noch eine Weile unverändert bleiben. Auf der Kehrseite jedoch, ist das Unternehmen wohl noch Jahre davon entfernt, zu einem gesunden Wachstum zurückzukehren, da das derzeitige Management nicht in der Lage ist, geeignete pharmazeutische Produkte in der späten oder kommerziellen Phase zu erwerben.

Alles in allem, erscheint Glaxo also trotz seiner schwachen, kurzfristigen Wachstumsaussichten eine attraktive Renditequelle zu sein.

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The Motley Fool besitzt Aktien von Bladex und Enbridge. 

Dieser Artikel wurde von George Budwell, Chuck Saletta  auf Jason Hall auf Englisch verfasst und am 25.05.2018 auf Fool.com veröffentlicht.  Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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