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TecDAX oder NASDAQ 100? Deutsche Technologiewerte im überraschenden Langzeitvergleich

Bildquelle: Flickr-User Fooleditorial

„Ach, was wäre es schön, wenn es deutsche FANG-Aktien gäbe.” Solche oder ähnliche Kommentare lese und höre ich oft, wenn es um den deutschen Technologiesektor geht. FANG? Nein, nicht wie „Fangen“ im Sinne von Aktien, die es sich lohnt zu „fangen“, oder Aktien einer Fischereiflotte, die einen guten „Fang“ versprechen. Ich meine den Sammelbegriff FANG, mit dem im Börsenjargon die Aktien von Facebook (WKN:A1JWVX), Amazon (WKN:906866), Netflix (WKN:552484) und Google bzw. Alphabet (WKN:A14Y6F) zusammengefasst werden.

Zweifelsohne genießen die FANG-Unternehmen eine gewisse Prominenz. Mir ist jedenfalls seit einiger Zeit niemand mehr begegnet, der nicht wenigstens grob über die Produkte und Dienstleistungen der FANG-Gruppe informiert war. Mit Facebook wird kommuniziert, mit Amazon bestellt, mit Netflix entspannt und mit Google recherchiert.

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Ich kann gut nachvollziehen, warum gerade solche Aktien für Investoren außerordentlich interessant sind. Wer die Kunden eines Unternehmens persönlich kennt oder gar selbst ein überzeugter Kunde ist, der kann die Produkte und Dienstleistungen des jeweiligen Unternehmens aus erster Hand bewerten.

An dieser Stelle muss ich mich selber schuldig bekennen. Denn ich kaufe ebenfalls gerne Aktien von Unternehmen, bei denen ich selber Kunde bin bzw. wo ich den Eindruck habe, dass ich das Unternehmen verstehe. Warren Buffett würde sagen: „Risiko entsteht, wenn Anleger nicht wissen, was sie tun.” Um sicher zu gehen, dass ich weiß, was ich mache, kann es nicht schaden, wenn ich verstehe, was das Unternehmen macht. So oder so ähnlich denken sicher auch andere Investoren.

Ist der Bekanntheitsgrad der FANG-Aktien nun ein guter Grund für Investoren, den amerikanischen Technologiesektor mehr zu beachten als den deutschen Technologiesektor? Um diese Frage zu beantworten, lohnt sich meiner Meinung nach ein direkter Langzeitvergleich zwischen NASDAQ 100 und TecDAX.

Tech-Giganten im Vergleich

Im TecDax stecken 30 der größten deutschen Technologieaktien. Im NASDAQ 100 sind es gleich 100, allerdings ausschließlich Nicht-Finanzunternehmen, unter anderem auch die genannten FANG-Unternehmen. Seit Mai 2013 konnte der TecDAX Kursindex (Dividenden werden hier nicht berücksichtigt) um 167 % (Stand 18.05.2018, ebenfalls Stichtag für alle weiteren genannten Kurse) zulegen. Im selben Zeitraum steigerte der NASDAQ 100 seinen Wert um etwa 128 %.

Welchen Anteil hatten in diesem Zeitraum die FANG-Aktien? Facebook steigerte seinen Wert um 600 % , Amazon um 486 %, Netflix um 852 % und Alphabet (Class A-Aktie) um 137 %. Somit konnten in den vergangenen fünf Jahren alle FANG-Aktien ein stärkeres Wachstum erzielen als der NASDAQ 100 insgesamt. Der Neid auf die FANG-Leistung ist auf den ersten Blick also durchaus gerechtfertigt.

Auf den zweiten Blick wird allerdings deutlich, dass der amerikanische Technologiesektor dem deutschen Technologiesektor keineswegs so deutlich überlegen ist, wie es die FANG-Aktien vermuten lassen. Denn auch ohne FANG-Aktien konnte sich der TecDAX in den letzten fünf Jahren sogar ein wenig besser entwickeln als der NASDAQ 100.

Technologieperlen aus Deutschland

Der Langzeitvergleich verdeutlicht das große Potenzial des deutschen Technologiesektors. Doch welche Aktien aus dem TecDAX konnten in den vergangenen fünf Jahren besonders beeindrucken?

Da wäre z. B. die Aktie von Wirecard (WKN:747206), die eine Wertsteigerung von 475 % erreichen konnte. Xing (WKN:XNG888) verteuerte sich sogar um 511 %. Nemetschek (WKN:645290) dürfte mit einem Plus von 873 % nicht ganz unbeteiligt am Erfolg des TecDAX gewesen sein. Auch CANCOM (WKN:541910) braucht sich mit einem Plus von 447 % nicht zu verstecken.

Deutsche Technologiewerte mögen nicht so sehr im Rampenlicht stehen wie die FANG-Aktien, doch den Einzelleistungen der vergangenen fünf Jahre nach zu urteilen, befinden sich auch im deutschen Technologiesektor außerordentlich viele interessante Unternehmen. Unternehmen, in die ich rückblickend vor fünf Jahren sehr gerne investiert hätte.

Das gesamte Spielfeld im Blick behalten

Keine Frage: Facebook, Amazon, Netflix und Google bzw. Alphabet sind Unternehmen, die meiner Meinung nach jeder Investor kennen sollte. Doch ich finde, die Welt ist größer als FANG. Wer sich nur auf FANG-Aktien fokussiert, weil die im Rampenlicht stehen, der verpasst meiner Meinung nach schnell hervorragende Unternehmen an der Seitenlinie, und damit die Top-Aktien von morgen. Der Langzeitvergleich zeigt, dass solche Aktien auch im deutschen Technologiesektor zu finden sind.

Ich werde weiterhin das gesamte Spielfeld im Blick behalten. Dazu zählt für mich nicht nur der NASDAQ 100, sondern ganz sicher auch der TecDAX. Ob sich hier noch mehr Top-Aktien fangen lassen, bleibt einer genauen Analyse vorbehalten, die natürlich trotz allem nicht fehlen sollte.

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- und C-Aktien), Amazon, Facebook und Netflix.



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