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Die größte Pot-Aktie der Welt kommt an die NYSE

Foto: Getty Images.

In etwas mehr als zwei Wochen wird die kanadische Bundesregierung eine wegweisende Entscheidung für die legale Cannabisindustrie treffen. Der Senat wird über den Gesetzentwurf C-45 abstimmen, der allgemein als Cannabis Act bekannt ist. Damit soll Cannabis legalisiert werden. Bis August oder September sollen die legalen Cannabisverkäufe an Erwachsene ab 18 Jahren beginnen.

Die Legalisierung führt dazu, dass die kanadische Cannabis-Industrie  ungefähr 5 Mrd. kanadische Dollar mehr verdienen wird. Dies wird auf die bereits realisierten Einnahmen aus dem Verkauf von medizinischem Cannabis aufgerechnet und über den Export erfolgen.

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Das größte Marihuana-Unternehmen der Welt verabschiedet sich von der OTC

Zwar ist Kanada das erste entwickelte Land der Welt, das Cannabis für Erwachsene legalisiert, aber bei Weitem nicht das einzige in diesem Jahr. Im Februar gab das kanadische Cannabis-Investment-Unternehmen Cronos Group (WKN:A2DMQY) bekannt, dass es als erste Pot-Aktie an der Nasdaq (WKN:813516) gelistet wird. Der Wechsel von der Freiverkehrsbörse (OTC) zu einer seriöseren Börse wie der Nasdaq ermöglicht eine verbesserte Liquidität und ebnet institutionellen Anlegern den Weg. Die Wall Street verzichtet traditionell auf Investitionen in OTC-notierte Unternehmen.

Nun folgt eine weitere Pot-Aktie. Aber es ist nicht irgendein Marihuana-Unternehmen ‒ es ist die größte Pot-Aktie der Welt, Canopy Growth (WKN:A140QA). Letzte Woche kündigte Canopy Growth, das über eine Marktkapitalisierung von 5 Mrd. US-Dollar verfügt, an der New York Stock Exchange (NYSE) die Absicht an, Aktien noch vor Ende Mai unter dem Tickersymbol „CGC“ anzubieten.

Warum die NYSE und nicht die Nasdaq? CEO Bruce Linton sagte hierzu in einem Interview mit Bloomberg: „Letztendlich ist eine davon an der Wall Street und hat ein bisschen mehr Geschichte und die Nachbarn sind ziemlich bedeutende Unternehmen.“ Mit anderen Worten, die zusätzliche Geschichte und Glaubwürdigkeit der NYSE war der ausschlaggebende Faktor.

Wie die Cronos-Gruppe wird auch die Notierung von Canopy die Tür zu den institutionellen Investoren öffnen und dazu beitragen, legale Cannabis-Investitionen in den Mainstream zu bringen. „Einer der Haupttreiber dieser Notierung ist, dass wir weltweit expandieren und institutionelle Investoren aus den USA uns dabei helfen können“, sagte Linton. „Ich denke, die Investment-Community muss aufhören, Witze zu reißen und über das Investitionspotenzial reden.“

Die Notierung an einer renommierten Börse kann auch eine Chance für Canopy Growth sein, eines Tages dem S&P 500 beizutreten. Um in die Liste aufgenommen zu werden, müsste Canopy Growth die Mindestliquiditätsanforderungen erfüllen, was nach dem Börsengang und dem Interesse der Investoren nicht schwierig sein dürfte, und eine Marktkapitalisierung von 6,1 Mrd. US-Dollar erreichen. Wenn Kanada Freizeit-Cannabis wie erwartet legalisiert, wird der Beitritt von Canopy zum S&P 500 eine realistische Möglichkeit.

Worauf du bei Canopy Growth Corp. wirklich achten solltest

Obwohl die Aufnahme von Canopy Growth in eine renommierte Börse einen ersten Anstieg des Aktienkurses bewirken könnte, ähnlich wie die Reaktion der Cronos-Gruppe nach ihrem Debüt an der Nasdaq Ende Februar, wäre es ratsam, über diesen kurzfristigen Treiber hinauszuschauen und auf die längerfristigen Wachstumstreiber und Risiken zu beachten. Wenn es um Wachstumstreiber geht, sind für Canopy nur wenige Dinge wichtiger als die Kapazitätserweiterung oder die Vertriebskanäle.

Nach Angaben des Unternehmens hat es jetzt 2,4 Mio. Quadratfuß lizenzierte Wachstumskapazität und scheint auf einem guten Weg zu sein, diese Zahl im Laufe der Zeit auf 5,7 Mio. Quadratfuß zu erhöhen. Obwohl Canopy keinen genauen Zeitplan für die Fertigstellung seiner Gewächshäuser aufgestellt hat ‒ und auch nicht für die jährliche Produktionsprognose ‒ scheint bei voller Kapazität eine Jahresproduktion von fast 500.000 Kilogramm realistisch zu sein.

Allerdings beinhaltet dies keine Kaufverträge, die Canopy mit kleineren Anbauern wie z. B. Sunniva abgeschlossen hat. Mit Ausnahme von Aurora Cannabis, das seine Jahreskapazität auf 570.000 Kilogramm erhöhen will, wenn die Übernahme von MedReleaf erfolgt, kommt kein anderer Züchter an Canopy Growth Corp. heran.

Wichtig sind auch die verschiedenen Kanäle von Canopy, um sein Cannabis zu verkaufen. Canopy hat die bekannteste Cannabismarke des Landes und die  Mittel, um das Produkt auf seiner Website zu vertreiben. Canopy wird auch genügend Verkaufsstellen haben, um Cannabis zu verkaufen. Darüber hinaus gibt es eine wachsende Zahl von internationalen Vereinbarungen für den Export von medizinischem Marihuana. Als Sahnehäubchen hat der Spirituosenriese Constellation Brands eine Minderheitsbeteiligung und kann Marketing-Know-how und Produktpartnerschaften anbieten.

Andererseits könnten die hohen Investitionen von Canopy Growth in Kapazitätserweiterungen dazu führen, dass dieses Unternehmen jahrelang keinen nennenswerten Gewinn pro Aktie erzielen wird. Auch wenn Skaleneffekte positiv wirken und der Umsatz in den Jahren 2018 und 2019 um einen dreistelligen Prozentsatz steigen wird, könnten sich die Gewinne von Canopy verringern, da das Unternehmen den kompletten operativen Cashflow in die Kapazitätserweiterung und die Vertriebskanäle fließen lässt.

Zu bedenken ist auch eine mögliche inländische Marihuana-Schwemme in Kanada. Verschiedene Berichte deuten darauf hin, dass die Binnennachfrage nach Marihuana in Kanada bei rund 800.000 Kilogramm pro Jahr liegen wird. Die voll finanzierte Kapazität für Dutzende von lizenzierten Produzenten lässt jedoch vermuten, dass der Jahresertrag bis 2020 oder 2021 bei über 2 Mio. Kilogramm liegen könnte.

Was passiert mit diesen mehr als 1 Mio. Kilogramm Überkapazität? Vermutlich wird es ins Ausland exportiert, wo medizinisches Marihuana legal ist.

Leider weiß niemand wirklich, ob diese Länder in der Lage sein werden, so viel aufzunehmen, da es keinen wirklichen Präzedenzfall für eine Legalisierung dieser Größenordnung gibt. Mit anderen Worten, wenn eine Angebotsschwemme Realität wird, könnten die Margen von Canopy und der gesamten Branche einbrechen.

Vorerst können die Aktionäre von Canopy Growth den erwarteten Börsengang des Unternehmens an der NYSE feiern, aber es wäre klug, den Blick auf die Zukunft zu richten.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 21.05.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool empfiehlt Nasdaq.



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