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Warren Buffett und seine 3 wichtigsten Aktienverkäufe im Jahr 2018

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool

Warren Buffett ist dafür bekannt, ein Langzeitinvestor zu sein. Daher kommt es selten vor, dass das Orakel von Omaha öffentlich gehandelte Aktien aus dem Portfolio von Berkshire Hathaway (WKN:854075) (WKN:A0YJQ2) verkauft. Aber Buffett hat auch keine Angst zuzugeben, wenn er einen Fehler gemacht hat. Beziehungsweise wenn sich bessere Investitionsmöglichkeiten ergeben, ist er auch bereit, zu verkaufen und umzuschichten.

Berkshire Hathaway hat gerade seine Positionen aus Q1 2018 veröffentlicht. Wenn man sich diesen Bericht ansieht, kann man erkennen, was das Orakel von Omaha in den ersten drei Monaten des Jahres gekauft und verkauft hat. Insbesondere bei drei Aktien entschied sich Buffett dafür, die Positionen seines Versicherungsriesen bei Berkshire zu verkleinern oder ganz zu streichen. Wenn man den Denkprozess dahinter betrachtet, kann man Buffetts Philosophie besser verstehen und Schlüsse über die Aussichten für diese Aktien ziehen.

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Wells Fargo

Berkshire besitzt einen riesigen Anteil am Bankenriesen Wells Fargo (WKN:857949). Daher scheint es auf den ersten Blick überraschend, dass Buffett die Beteiligungen von Berkshire an diesem Unternehmen reduziert hat. Schließlich ist Buffett bei der Verteidigung der geplagten Bank ziemlich lautstark vorgegangen und argumentiert, dass die Skandale um gefälschte Kundenkonten, unnötige Versicherungsprodukte und Hypotheken in erster Linie auf einen Mangel an intelligentem Management zurückzuführen seien, der seither durch ein größtenteils neues Führungsteam der Bank behoben wurden. Buffett ist überzeugt, dass Wells Fargo nicht nur eine starke Investition in ein sich verbesserndes Geschäftsklima für Banken im Allgemeinen sein wird, sondern auch, dass das Unternehmen seine Branchenkonkurrenten übertreffen wird.

Aber es gibt einen anderen Grund, warum Wells Fargo in den vergangenen Quartalen immer wieder auf der Liste der Berkshire-Verkäufe stand. Die Bank hat im Laufe der Zeit regelmäßig Aktien zurückgekauft, und die daraus resultierende Verringerung der Anzahl ausstehender Aktien hat Berkshires Anteil an Wells Fargo in Richtung der 10-Prozent-Grenze nach oben gedrückt. Das Übertreten dieser Schwelle würde zusätzliche regulatorische Anforderungen für Berkshire bedeuten, und Buffett will diese Verstrickungen vermeiden. Die Verkäufe von etwa 1,7 Millionen Aktien machen weniger als ein halbes Prozent der Anteile von Berkshire aus, aber es reicht aus, den Anteil des Versicherungsriesen an Wells unter dem Wert von 10 % zu halten. Die Investoren sollten auch weiterhin mit Veräußerungen rechnen, solange die Bank Aktienrückkäufe durchführt.

Phillips 66

Dagegen war der Schritt, den Buffett beim Raffinerie-Riesen Phillips 66 (WKN:A1JWQU) unternahm, dramatischer. Im ersten Quartal verkaufte Berkshire mehr als 40 % seiner Anteile an Phillips 66, das entspricht etwa 35 Millionen Aktien. Dieser Schritt brachte mehr als 3,3 Milliarden US-Dollar in bar ein.

Aber auch hier hatte es nichts mit einem Vertrauensverlust zu tun. Tatsächlich sagte das Orakel von Omaha auf die Frage nach dem Verkauf: “Phillips 66 ist ein großartiges Unternehmen mit einem diversifizierten Downstream-Portfolio und einem starken Managementteam. … Wir bleiben einer der größten Aktionäre von Phillips 66 und planen, die Aktie langfristig zu halten.”

Stattdessen entstand der Entschluss aus der eigenen strategischen Vision von Phillips 66 für das Unternehmen. Der Energieriese verkaufte 2,4 Milliarden US-Dollar in Form von Vermögenswerten an seine angegliederte MLP-Gesellschaft Phillips 66 Partners und erzeugte damit Geld, das man zum Rückkauf von Aktien verwenden wollte. Hätte Phillips 66 regelmäßig Rückkäufe am offenen Markt getätigt, dann hätte das den Anteil von Berkshire über die wichtige 10-Prozent-Marke gedrückt. Um auch hier die zusätzlichen regulatorischen Anforderungen zu vermeiden, haben Buffett und Phillips 66 vereinbart, dass das Unternehmen einen Teil der Aktien von Berkshire zurückkauft. Damit bleibt der Anteil von Berkshire zwar deutlich unter 10 %, doch der Versicherungsriese besitzt immer noch einen beträchtlichen Anteil von mehr als 45 Millionen Aktien.

IBM

Schließlich zog Berkshire bei seiner Investition in IBM (WKN:851399) den Stecker und verkaufte auch die restlichen Anteile des Technologieriesen. Berkshire veräußerte seine Positionen an IBM seit bereits mehr als einem Jahr, doch schließlich verschwand das Unternehmen von Berkshires Einreichung der vierteljährlichen Beteiligungen zum 31. März vollständig. Nachdem Berkshire zu Beginn des Jahres 2017 noch mehr als 80 Millionen Aktien im Bestand hatte, musste das Unternehmen in den ersten drei Monaten des Jahres 2018 etwas mehr als 2 Millionen Aktien verkaufen, um seine Position vollständig abzubauen.

Berkshires Probleme mit IBM waren vielfältig, aber es ist wahrscheinlich, dass das Orakel von Omaha einfach eine bessere Aktie in diesem Sektor gefunden hat. Buffetts Investition in IBMs langjährigen Rivalen Apple hat die Position von Big Blue in den Schatten gestellt. Doch es spiegelt auch Buffetts Ansichten über Apple wider. Große Einsätze zu machen ist für Buffett nichts Neues, und seine Bereitschaft, erfolglose Positionen ohne Aufregung oder Trubel aufzulösen, ist einer seiner größten Investitionsvorteile.

Behalte Buffetts Verkäufe im Auge

Da Berkshire so selten Verkäufe tätigt, sind die Momente, in denen Aktien auf der Verkaufsliste erscheinen, erwähnenswert. In vielen Fällen ist der Abbau von Positionen jedoch nicht nur auf die Baisse eines Unternehmens zurückzuführen. Daher ist es wichtig, den wahren Grund für einen Verkauf zu verstehen, um keine falschen Schlüsse zu ziehen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple und Berkshire Hathaway (B-Aktien).

The Motley Fool hält eine Shortposition auf IBM und besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple, Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple.

Dieser Artikel wurde von Dan Caplinger auf Englisch verfasst und am 21.05.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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