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Der 10-Milliarden-Aktienrückkauf von Qualcomm sieht schlau aus

Intel Texas Instruments
Foto: Getty Images

Am 9. Mai kündigte der Mobilfunk-Riese Qualcomm (WKN:883121) ein neues Aktienrückkaufsprogramm für 10 Mrd. US-Dollar an. Dieses Programm, so das Unternehmen, ersetzt eine frühere Rückkaufgenehmigung, bei der noch 1,2 Mrd. US-Dollar übrig waren (sodass die Nettozunahme der Rückkäufe von Qualcomm jetzt 8,8 Mrd. US-Dollar beträgt).

Obwohl ich kein großer Fan von Aktienrückkäufen bin, bin ich in diesem Fall nicht abgeneigt, da die Aktien von Qualcomm aktuell günstig gehandelt werden und der Umfang des Rückkaufsprogramms im Verhältnis zur gesamten Marktkapitalisierung von Qualcomm bedeutend ist.

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Ziel eines Aktienrückkaufs

Der Zweck eines Aktienrückkaufs besteht letztlich darin, die Anzahl der ausstehenden Aktien eines Unternehmens zu reduzieren, was zu einer Steigerung des Ergebnisses je Aktie bei einem bestimmten Jahresüberschuss führt. Im Idealfall führt die Gewinnsteigerung pro Aktie zu einem höheren Kurs, da Aktien mit einem Vielfachen ihres Gewinns gehandelt werden.

Die besten Rückkäufe erfolgen, wenn die Aktie günstig ist und sowohl das Management als auch der Vorstand zu Recht davon ausgehen, dass die Aktie im Vergleich zu den Zukunftsaussichten des Unternehmens unterbewertet ist. Der Rückkauf von Aktien, wenn sie niedrig stehen, erlaubt es den Unternehmen, das meiste aus jedem US-Dollar herauszuholen, den sie in die Aktienrückkäufe geben, da sie die Zahl der Aktien maximieren können, die aus dem Verkehr gezogen werden.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht schwer zu verstehen, warum ich den Rückkauf von Qualcomm mag.

Qualcomms Aktie ist niedrig und könnte deshalb sehr unterbewertet sein.

Zuletzt schloss die Qualcomm-Aktie bei 56,95 US-Dollar, was nahe an dem Tiefststand liegt, zu dem die Aktie in den letzten fünf Jahren gehandelt wurde. Sie liegt auch unter den 82 US-Dollar, die der Chip-Riese Broadcom angeboten hat, um das Unternehmen Anfang des Jahres zu kaufen.

Das Management von Qualcomm ist überzeugt, dass es im Geschäftsjahr 2019 zwischen 6,75 und 7,50 US-Dollar pro Aktie an Nicht-GAAP-Erträgen erwirtschaften kann. Wenn Qualcomm das schafft, und solange der Markt es für angebracht hält, ein KGV von 10 bis 15 zuzuweisen, könnte die Aktie einen Wert zwischen 67,50 und 112,50 US-Dollar haben. Selbst am unteren Ende dieser Spanne wäre die Aktie von Qualcomm derzeit deutlich unterbewertet und ein Rückkauf auf diesem Niveau sinnvoll.

Es ist auch erwähnenswert, dass die Marktkapitalisierung von Qualcomm rund 84 Mrd. US-Dollar beträgt, sodass der Rückkauf rund 12 % der Aktien des Unternehmens aus dem Verkehr ziehen würde. Das würde wiederum zu einer deutlichen Steigerung des Ergebnisses je Aktie führen.

Nicht risikofrei

Es gibt Risiken, die Qualcomm davon abhalten könnten, sein Ziel hinsichtlich des Gewinns pro Aktie zu erreichen. Zum einen sagte das Unternehmen, dass 1,50 bis 2,25 US-Dollar des für das Geschäftsjahr 2019 geplanten Gewinns pro Aktie aus „Lizenzen“ stammen werden.

Für diejenigen unter euch, die mit der Geschichte nicht vertraut sind: Das Geschäft von Qualcomm hängt stark davon ab, dass es Lizenzgebühren von jedem verkauften 3G/4G-LTE-Smartphone erhält. Im Moment haben zwei große Unternehmen ‒ Apple und ein weiterer nicht identifizierter Smartphone-Hersteller (vermutlich Huawei) ‒ die Zahlung von Lizenzgebühren an Qualcomm eingestellt, bis das Ergebnis eines Rechtsstreits zwischen den Unternehmen und Qualcomm vorliegt.

Qualcomm scheint zu erwarten, dass diese Streitigkeiten zu seinen Gunsten beigelegt werden. Sollte dies der Fall sein, wird dies für das Unternehmen im Geschäftsjahr 2019 zu einer deutlichen Ergebnissteigerung pro Aktie führen. Wir wissen nicht, wie das alles abläuft, aber wenn Qualcomm recht hat, dann wäre das gut für den Aktienkurs des Unternehmens.

Das Risiko besteht darin, dass, wenn dieser Rechtsstreit nicht den gewünschten Weg geht, nicht nur die zusätzlichen 1,50 bis 2,25 US-Dollar pro Aktie nicht zustande kommen, sondern im schlimmsten Fall das Lizenzgeschäft von Qualcomm völlig auseinanderbrechen könnte. Das würde den Gewinn pro Aktie des Unternehmens von 4,28 US-Dollar im Geschäftsjahr 2017 nach unten treiben. In diesem Fall könnte die Aktie sinken ‒ möglicherweise erheblich ‒ und Rückkäufe auf dem aktuellen Niveau wären nicht wirklich clever.

Alles in allem gefällt mir jedoch das neu genehmigte Aktienrückkaufprogramm von Qualcomm und ich denke, dass es sich für die derzeitigen Qualcomm-Aktionäre als Gewinn erweisen wird.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple. The Motley Fool besitzt Aktien von Qualcomm und hat folgende Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple. The Motley Fool empfiehlt Broadcom Ltd. 

Dieser Artikel wurde von Ashraf Eassa auf Englisch verfasst und am 22.05.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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