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Ist VWs Batteriestrategie mutig genug?

bunte Rundzellen
Foto: Getty Images

Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der falschen Übersetzung einer zweideutigen Passage (Details dazu sind in der Offenlegung am Ende des Artikel zu finden), wird in diesem Artikel leider falsch dargestellt bzw. suggeriert, dass Tesla NMC-811-Batterien in seinen Autos verwendet. Tesla verbaut in seinen Autos NCA-Batterien. Es ist jedoch trotzdem richtig, dass Tesla durch seine fortschrittliche NCA-Batteriechemie besonders sparsam Kobalt verwenden kann. The Motley Fool bedauert den Fehler.

Die großen deutschen Autohersteller haben sich nach dem Dieselskandal und der explodierenden Aufmerksamkeit für Tesla (WKN:A1CX3T) im letzten Jahr endlich aufgerafft und ambitionierte Elektrostrategien entwickelt.

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Auch VW (WKN:766400) spricht plötzlich von Milliardeninvestitionen und Dutzenden Elektromodellen. Jetzt müssen auf Worte Taten folgen, und besonders die Kernkomponente eines jeden Elektroautos könnte ziemlich große Schwierigkeiten bereiten.

VWs Antwort auf Teslas Gigafactory

Bisher hat man für die wenigen deutschen Elektromodelle Batterien nicht anders behandelt als Reifen. Sie wurden als ziemlich austauschbar angesehen und einfach bei den großen Produzenten auf dem Weltmarkt bezogen.

Bei VW fand im letzten Jahr aber ein Umdenken statt, zumindest teilweise. Deswegen hat man an zwei Standorten verschiedene Kapazitäten aufgebaut.

In Braunschweig wird die Akkufertigung deutlich ausgebaut. Dort werden die von asiatischen Zulieferern bezogenen Zellen zu den endgültigen Akkus zusammengebaut. In diesem Arbeitsschritt steckt viel Know-how, die richtige Zusammensetzung kann die Qualität einer Batterie deutlich erhöhen.

Gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen äußerte sich der Entwicklungs- und Produktionsleiter der Braunschweiger Fabrik sehr optimistisch, dass VW mit seiner Technologie schon bald Weltspitze sein wird. Angesichts von Jahren an Aufholbedarf und einer getrennten Fertigung von Zellen und Akkus klingt das ambitioniert bis unmöglich.

Zumindest irgendwann hält man sich aber die Option offen, doch noch in die Herstellung von Zellen einzusteigen. Deshalb wird nun am Standort Salzgitter an einer Pilotfertigung von Zellen gearbeitet. Betriebsratschef Bernd Osterloh, der schon länger auf eine hauseigene Zellenfertigung pocht, gab allerdings zu, dass der Vorsprung etablierter Hersteller bei Lithium-Ionen-Batteriezellen nicht mehr einzuholen ist, bei den Zukunftstechnologien könnte man mithilfe der Forschung in Salzgitter aber mitspielen.

Wenigstens ein bisschen Mut

VW hat aktuell also eine zweigleisige Strategie. Einerseits will man derzeit das Allerbeste aus der eigenen Akkuproduktion herausholen, indem man versucht, aus den zugekauften Zellen besonders gute Akkus herzustellen. Andererseits will man sich die Option offen halten, doch noch mittelfristig die volle Batterieproduktion inklusive Zellfertigung aufzubauen.

Mittelfristig heißt das, dass man auf die großen Zellproduzenten aus Asien angewiesen ist. Liefern diese zu wenig oder nicht die beste Qualität, wird VWs groß angelegte Elektrostrategie darunter leiden. Langfristig hat man zwar die Chance auf eine eigene Herstellung, aber hier zur Weltspitze aufzuholen ist sicherlich nicht einfach.

In der Bilanz kann man aber sagen, dass VW schon mutiger geworden ist. Noch vor Kurzem sagte der damalige VW-Chef Matthias Müller über den Plan einer eigenen Batteriezellenfertigung: „So einen Blödsinn machen wir sicherlich nicht.“

Ein großes Problem bleibt

Trotz Schritten in Richtung Akkukompetenz bleibt VW noch immer weit hinter Tesla zurück. Das ist nicht verwunderlich, schließlich entwickelt und produziert der Autohersteller aus Kalifornien schon viel länger Batteriezellen in Kooperation mit Panasonic und fertigt daraus dann seine Akkus. Somit kennt Tesla den ganzen Produktionsprozess und kann alles aufeinander abstimmen.

Wer den neusten Quartalsbericht aufmerksam gelesen hat, weiß, dass Tesla mittlerweile bereits die hochinnovativen NMC 811-Batteriezellen produziert. Diese kommen mit deutlich weniger Kobalt aus und haben viel bessere Eigenschaften als die Batteriezellen, die VW kurz- und wahrscheinlich auch mittelfristig von seinen Zulieferern beziehen kann. Von BMW (WKN:519000) wurde berichtet, dass das Unternehmen NMC 811-Batterien erst 2025 in seinen Elektroautos verbauen will.

Aktuell ist die Situation ziemlich unübersichtlich, aber VW-Aktionären sollte bewusst sein, dass die Wolfsburger auf die richtige Batterie-Strategie setzten müssen, um Erfolg im Markt für Elektroautos zu haben. Es steht viel auf dem Spiel.

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Die folgende Passage wurde falsch übersetzt, da der letzte Satzteil auf „our Nickel-Cobalt-Aluminum cathode chemistry“ bezogen wurde:

„The cobalt content of our Nickel-Cobalt-Aluminum cathode chemistry is already lower than next-generation cathodes that will be made by other cell producers with a Nickel-Manganese-Cobalt ratio of 8:1:1.“

Marlon Bonazzi besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. The Motley Fool empfiehlt BMW.



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