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Die kanadische Marihuana-Nachfrage soll bis Ende 2018 auf 1 Mio. Kilogramm steigen

Foto: Getty Images.

Die Marihuana-Industrie blüht, und die Investoren, die bereit waren, das Risiko dieser immer noch illegalen Industrie einzugehen, wurden wahrscheinlich gut belohnt. Seit Anfang 2016 haben sich die meisten Pot-Aktien um einen drei- bis vierstelligen Prozentsatz erhöht.

Obwohl es keinen Mangel an Gründen gibt, warum die Marihuana-Aktien in die Höhe geschnellt sind, ist der wichtigste Wachstumstreiber weiterhin die erwartete Legalisierung von Freizeit-Cannabis in Kanada. Sollte Kanada den Gesetzentwurf C-45, besser bekannt als Cannabis Act, annehmen, wäre es das erste entwickelte Land der Welt, das Cannabis für Erwachsene legalisiert hätte. Das würde zusätzliche Milliarden von Dollar an jährlichen Einnahmen generieren. Es lohnt sich darauf hinzuweisen, dass Kanada im Jahr 2001 medizinisches Marihuana legalisiert hat, und es ist eines von nur zwei Ländern (zusammen mit den Niederlanden), das aktiv Cannabis in andere Länder exportiert, die medizinisches Marihuana legalisiert haben.

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Wie könnte die Nachfrage nach kanadischem Cannabis aussehen?

Die große Frage ist jedoch, welche Art von Nachfrage die Anbaubetriebe, Einzelhändler und die ängstlichen Investoren in Kanada erwarten sollten, wenn die sprichwörtliche grüne Flagge weht?

Es gibt bisher keinen vergleichbaren Präzedenzfall zu einer Wirtschaft von Kanadas Größe, die Marihuana legalisiert hat. Daher sind die Schätzungen hinsichtlich der Erwartungen mehr spekulativ als fundiert. Die meisten Prognosen und Wall-Street-Berichte rechnen mit einer jährlichen Inlandsnachfrage von etwa 800.000 Kilogramm. Ein im vergangenen Monat veröffentlichter Bericht von Health Canada, der für die Überwachung der legalen Cannabisindustrie sowie die Erteilung von Anbau- und Verkaufslizenzen zuständigen Regulierungsbehörde, geht jedoch davon aus, dass die Nachfrage deutlich höher sein wird.

Laut einer Prognose von Health Canada vom April 2018 wird die inländische Nachfrage nach Cannabis bis Ende 2018 voraussichtlich 1 Mio. Kilogramm erreichen, was etwa 25 % über den meisten Konsensschätzungen liegt. Bei einer Produktion von rund 300.000 Kilogramm im April landesweit bedeutet dies ein Versorgungsdefizit von rund 700.000 Kilogramm getrocknetem Cannabis.

Selbst wenn die einheimischen Anbaubetriebe ihre Produktionskapazitäten so schnell ausweiten, wie es ihre Bilanzen zulassen, ist es unwahrscheinlich, dass das Angebot noch vor Mitte bis Ende 2019 die Nachfrage decken wird — vor allem, wenn diese Nachfrage Exporte in ausländische Märkte (vor allem Europa) umfasst. Ein solches Szenario deutet darauf hin, dass die Pot-Aktien rasch steigende Umsätze und wahrscheinlich steigende Margen verzeichnen werden. Höhere Margen wären eine Folge stabiler oder steigender Cannabispreise pro Gramm sowie von Skaleneffekten, die zu Gunsten der Pot-Aktien wirken und die steigenden Kosten im Zuge der Ausweitung der Geschäftstätigkeit senken.

Die große Sorge

Zunächst könnte die kanadische Cannabisindustrie wie die größte Sache seit geschnittenem Brot aussehen. Ein Versorgungsdefizit, zusammen mit der anfänglichen Euphorie, dass Freizeitmarihuana legalisiert wird, sollte zu einigen beeindruckenden Jahresvergleichen führen. Besorgniserregend ist jedoch, was passieren könnte, wenn eine Vielzahl von Gewächshausprojekten abgeschlossen ist und die Pot-Aktien ihre volle Produktionskapazität erreicht haben.

Während die jährlichen Produktionsschätzungen angesichts der Fülle von Deals im Cannabisbereich nach wie vor in Bewegung sind, ist nur eine Handvoll der größten kanadischen Produzenten auf einem guten Weg, die prognostizierte Inlandsnachfrage von Health Canada deutlich zu übertreffen. Wenn man bedenkt, dass sich diese Daten ändern können, sollte die Produktion bei voller Kapazität wie folgt aussehen.

  • Canopy Growth Corp.: ca. 500.000 Kilogramm (kg)
  • Aurora Cannabis: 430.000 kg
  • Aphria: 230.000 kg
  • MedReleaf (WKN:A2DTAQ): 140.000 kg
  • Emerald Health Therapeutics: ca. 125.000 kg
  • OrganiGram Holdings: 113.000 kg
  • Hydropothecary: 108.000 kg

Gerade diese sieben Züchter sind auf dem besten Weg, 1,65 Mio. Kilogramm im Jahr zu erzeugen — teils nach ihren Schätzungen, teils aufgrund meiner eigenen Prognosen für Canopy Growth und Emerald Health Therapeutics.

Zudem könnten diese Schätzungen deutlich ansteigen. Beispielsweise verfügt MedReleaf, das Anfang dieser Woche von Aurora Cannabis übernommen wurde, neben seinem Werk in Exeter in Ontario über 95 Hektar Land. Mit seiner nachgerüsteten Exeter-Anlage mit einer Fläche von rund 93.000 Quadratfuß und einer Produktionskapazität von  105.000 Kilogramm pro Jahr könnte die Bebauung dieses 38,4 Hektar großen Grunds einen Jahresertrag von 150.000 Kilogramm oder mehr einbringen, sollte eine Erweiterung erforderlich sein.

Wenn wir die mittelständischen Unternehmen wie Supreme Cannabis Company, Sunniva, Cronos Group, CannTrust, Cannabis Wheaton Income Corp sowie die Dutzenden von weiteren Züchtern, die eine Anbaulizenz erhalten haben, dazurechnen, wäre es nicht ausgeschlossen, dass die Produktionskapazität bis Ende 2020 2,3 Mio. bis 2,4 Mio. Kilogramm erreichen könnte. Selbst wenn die Inlandsnachfrage in Kanada in den Jahren 2019 und 2020 ansteigt, dürfte die Produktion nach meiner besten Schätzung die Nachfrage um bis zu 1,3 Mio. Kilogramm übertreffen.

Was passiert nach 2020?

Was passiert mit dem Überschuss an getrocknetem Cannabis? Man nimmt an, dass es in ausländische Märkte exportiert wird, in denen medizinisches Marihuana legal ist. Wir haben eine positivere Haltung gegenüber medizinischem Cannabis in ganz Europa erlebt. Einige Analysten meinen daher, dass dies den Überschuss absorbieren wird. Allerdings sind nicht alle Länder gut auf getrocknetes Cannabis zu sprechen, auch wenn medizinisches Cannabis legal ist. Die Ärzte bevorzugen traditionell Öle und Extrakte, was zu einem deutlichen und stetigen Rückgang der Pro-Gramm-Preise ab 2020 führen könnte. Dies dürfte sich auch negativ auf die Margen der größten kanadischen Anbaubetriebe auswirken.

Einer der klügsten Schritte, die kanadische Anbaubetriebe unternehmen können, ist die Umstellung der Produktion auf einen höheren Anteil an Ölen und Extrakten. Diese Produkte haben zwar eine geringere Konsumentenbasis, verfügen aber auch über einen deutlich höheren Kaufpreis und deutlich saftigere Margen. Da CBD-Öle in Ländern, in denen der medizinische Gebrauch legalisiert ist, weithin akzeptiert werden, sind Anbaubetriebe, die sich auf Öle spezialisieren, am ehesten in der Lage, ihre gesamte Produktpalette zu verkaufen.

Obwohl niemand genau weiß, wie sich Angebot und Nachfrage in Kanada entwickeln werden, bin ich ernsthaft besorgt, dass eine Flut von Cannabis die Margen der Anbaubetriebe ab 2020 zerstören könnte.

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The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 19.05.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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