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Die 3 großen Vorteile des Warren Buffett – und was wir dagegen tun können

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool, Matt Koppenheffer

Dass Warren Buffett so viel Erfolg beim Investieren hat, mag viele Ursachen haben: Ein guter Riecher, herausragende Weggefährten und sicherlich auch etwas Glück gehören dazu. Hier sind drei weitere Faktoren und was du tun kannst, um deine Chancen bei der Aktienanlage zu verbessern.

Faktor Nr. 1: Buffett hat schon alles erlebt

Falls du älter als Warren Buffett bist und auch eine ebenso lange Investmenthistorie vorweisen kannst: Herzlichen Glückwunsch! Die meisten Leser sind aber wahrscheinlich nur etwa zehn bis dreißig Jahre dabei. Nicht wenige sind sogar erst nach dem letzten richtigen Crash 2009 eingestiegen und kennen somit nur einen Aufwärtstrend mit kleinen Dellen.

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Buffett hingegen hat nicht nur die Finanzkrise, die Dot-com-Blase, die Japankrise und die Ölkrise erlebt, sondern auch den Zweiten Weltkrieg. Als Kind der Weltwirtschaftskrise nach dem legendenumwobenen Schwarzen Donnerstag von 1929 kennt er nahezu alle Facetten der Wirtschaft.

Er weiß, dass in jeder Krise der Samen für den nächsten Aufschwung steckt, dass ein Crash immer auch einmalige Kaufgelegenheiten bringt. Es ist nahezu unmöglich, sich diese hautnahen Erfahrungen anzueignen, wenn man nicht selbst dabei war. Trotzdem können wir versuchen, uns mental auf verschiedene Szenarien vorzubereiten, um im Ernstfall gewappnet zu sein.

Dazu gehört auch, darüber zu lesen, was die Ursachen der einzelnen Krisen waren, wie lange es jeweils dauerte, bis sich alles wieder einrenkte, und welche Art von Unternehmen gestärkt aus ihnen herauskamen. Dann kann es auch uns gelingen, im hektischen Marktumfeld einen kühlen Kopf zu bewahren und mit etwas Glück den ein oder anderen Volltreffer zu landen.

Faktor Nr. 2: Buffett kennt sie alle

Neben dem Lernen aus der Geschichte und dem Lesen von Finanzberichten und Wirtschaftsliteratur ist allerdings auch Menschenkenntnis ein wichtiger Faktor. Schließlich braucht jedes gute Unternehmen einen exzellenten Vorstand.

Manager gibt es von jeder Sorte. Da gibt es die großen Visionäre, die zupackenden Macher, die Teamplayer und die strengen Kontrolleure sowie Diven und Diktatoren. Je nachdem, in welcher Situation sich ein Unternehmen befindet, braucht es andere Vorstandsqualitäten.

Warren Buffett weiß nicht nur, welche Art von Management eines seiner Kaufobjekte nötig hat, sondern kann auch häufig die Chefs aus persönlicher Erfahrung einschätzen. Schließlich trifft er das „Who’s Who“ der amerikanischen Wirtschaft regelmäßig. Seinen Freund Bill Gates kennt er sogar so gut, dass er davor zurückschrecken würde, in Microsoft (WKN:870747) zu investieren.

Für die meisten von uns gibt es nicht so viele Gelegenheiten, um uns ein besseres Bild von Unternehmenslenkern zu machen. Trotzdem können wir versuchen ihnen etwas näher zu kommen, indem wir uns Interviews ansehen, Mitarbeiterbewertungen etwa auf Kununu lesen oder vielleicht auch mal an Hauptversammlungen oder Investor-Calls teilnehmen.

Zudem können wir aus früheren Erfolgsgeschichten lernen, wie etwa dem früheren Henkel (WKN:604843)-Manager Kasper Rorsted, der heute erfolgreich bei adidas (WKN:A1EWWW) wirkt oder Marijn Dekkers, der beim Konzernumbau von Bayer (WKN:BAY001) viel Wert für Aktionäre geschaffen hat. Mindestens genauso nützlich ist es, seine Fähigkeit zu verbessern, um die Blender, Zögerer und Chaosstifter zu identifizieren.

Faktor Nr. 3: Buffett kann sich alles besorgen

Das Management besser einschätzen zu können ist eine Sache. Ein nächster Schritt besteht darin, ein Zielunternehmen daraufhin abzuklopfen, wie gut die Zukunftsaussichten tatsächlich sind. Was macht der Wettbewerb, wie gut sind die Technologie und die Kostenposition? Wie entwickelt sich der Markt, welche Makrotrends steigern das Potenzial? Welche Schwachpunkte und versteckten Potenziale weist die Bilanz auf?

Nur wenige von uns haben die Zeit und Muße, um alle diese Fragen im Detail zu beantworten. Häufig müssen wir auf die grobe Einschätzung einiger Finanzkennzahlen, unser Bauchgefühl oder die Meinung eines Dritten vertrauen. Alternativ geben wir uns geschlagen und beschränken uns auf einen ETF-Sparplan, anstatt nach den vermeintlich besten Aktien Ausschau zu halten.

Warren Buffett hingegen hat nicht nur die Zeit und Muße, sondern auch fast unbegrenzte Ressourcen. „Wir stecken eine Menge Aufwand in jede unserer Investmententscheidungen“, sagte er dazu auf der letzten Veranstaltung in Omaha. Wenn er will, kann er eine hochkarätige Session organisieren, um eine Idee mit Experten jeder Couleur zu diskutieren. Er kann Top-Berater und ein ganzes Heer von Analysten engagieren.

Denn wer wie er Milliarden auf einmal investiert, für den fallen selbst Millionenkosten kaum ins Gewicht. Hauptsache, das Investment macht sich hinterher bezahlt. In vielen Fällen gelang es ihm bekanntlich, jährlich mehr als 20 % Rendite zu erwirtschaften. Das macht mindestens 200 Mio. US-Dollar pro investierter Milliarde – Jahr für Jahr und Tendenz steigend!

Wer hingegen wie die meisten von uns ein vier- bis sechsstelliges Depot hat, für den sieht die Aufwand-Ertrags-Relation anders aus. Wir müssen unsere begrenzten Kräfte konzentrieren. Ich besitze lieber nur fünf oder zehn verschiedene Aktien, die ich gut verstehe, als ein breit diversifiziertes Depot, wo ich zum Teil nur grob eine Ahnung habe und außerdem das investierte Kapital der einzelnen Positionen so gering ist, dass der erwartete Ertrag pro Jahr den Aufwand für Recherche, Analyse und Beobachtung nicht rechtfertigen kann.

Alles hat seine Kehrseite

Wir betonen zurecht immer wieder, dass Warren Buffett einen großen Nachteil hat, wenn es um die Investition in Nebenwerte geht. Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) muss Milliarden pro Deal unterbringen und verpasst daher einige der besten Chancen.

Auf der anderen Seite hat es natürlich seine Gründe, dass das Investmentvehikel lange Jahre so erfolgreich war, darunter seine unschätzbare Erfahrung und ausgezeichnete Menschenkenntnis sowie sein privilegierter Zugang zu erstklassigem Research. Wir Normalsterbliche können zumindest versuchen, den Rückstand zu verkleinern.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Vorstand von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien).



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