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CECONOMY-Aktie: Licht und Schatten

günstige/billige Aktien
Foto: Getty Images

Aktionäre von CECONOMY (WKN:725750) haben nicht mehr viel zu lachen. Die zwischenzeitlichen Gewinne sind längst wieder abgeschmolzen. Negatives und Positives halten sich für Anleger zunächst die Waage, aber Besserung ist in Sicht.

Darum geht es abwärts

Im Zuge der Aufspaltung war ich überzeugt, dass CECONOMY zu den damaligen Kursen besser performen würde als Metro (WKN:BFB001). Diese Prognose traf zu. Allerdings hätte ich auch erwartet, dass der Media Markt-Konzern das erhöhte Kursniveau zum Jahreswechsel einigermaßen halten oder sogar noch ausbauen kann. Das hat überhaupt nicht hingehauen, von über 13 rauschte es auf knapp 9 Euro hinunter. Allein am Dienstag (22.05.) stand ein Minus von über 7 % zu Buche.

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Aber gerade die noch schwächere Performance von Metro spielt dabei eine wichtige Rolle. In der Bilanz von CECONOMY steckt nämlich ein großes Aktienpaket des Großhändlers, das als „wichtiger Baustein für die Finanzausstattung und Kapitalstruktur“ dient. Ohne diese Konstruktion wäre das Eigenkapital negativ geblieben.

Nun hat dieser so genannte Baustein zum Stand 22. Mai fast 200 Mio. Euro an Wert verloren. Bereits das Quartalsergebnis wurde um 131 Mio. Euro belastet und seither ging es weiter steil bergab. Wohl vor allem deshalb hat der zuständige Analyst der Deutschen Bank sein Kursziel von 11,00 auf 10,50 Euro gesenkt.

Die letzten Entwicklungen

Besser lief die zweite große Beteiligung, nämlich die an der französischen FNAC DARTY (WKN:A1T95K), welche seit dem Einstieg um rund 30 % gestiegen ist. Das reicht nicht ganz, um die Metro-Verluste zu kompensieren, aber immerhin wirkt es stark mildernd.

Im Gegensatz zur reinen Finanzbeteiligung Metro gilt FNAC DARTY als Teil des operativen Geschäfts, sodass deren Ergebnisbeitrag in der Gewinnrechnung auftaucht. Mit eben jenen Franzosen wurde vor wenigen Tagen die Schaffung der European Retail Alliance verkündet. Diese Kooperation soll offen für weitere europäische Handelsgruppen sein und wird sich auf vier Arbeitsfelder konzentrieren, die jeweils in neu zu bildenden Joint-Ventures vorangetrieben werden.

Interessant finde ich dabei, dass die beiden ihre Wagniskapital-Aktivitäten bündeln wollen, um digitale und skalierbare Innovationen schneller in ihre Konzerne schleusen zu können. Auch die geplante Schaffung einer gemeinsamen Eigenmarkenorganisation birgt großes Potenzial — Aldi, Lidl und Tchibo haben es vorgemacht. Andererseits sollen aber auch strategische Lieferanten enger an die Einzelhändler gebunden werden.

Wenn das alles gut angepackt wird, könnte es einen signifikanten Beitrag dazu leisten, Marktanteile etwa gegenüber Amazon (WKN:906866) zu verteidigen. Im Laufe des kommenden Jahres erwarten die Partner erste positive Beiträge, welche sie durch zusätzliche Initiativen über 2020 hinaus kontinuierlich ausbauen wollen.

Neben diesen expansiven Bestrebungen gibt es aber auch Konsolidierungsbemühungen. Um Doppelstrukturen zu reduzieren wird die zweite Vertriebsschiene Saturn in einigen europäischen Märkten zurückgefahren. Zuletzt wurde der Rückzug aus Polen verkündet. Die Optimierung des Netzwerks sollte sich mittelfristig positiv auf die Gewinnmargen auswirken.

Die Wende ist nah

Für mich ist schwer vorstellbar, dass die Metro-Aktie von diesem Niveau noch wesentlich weiter abrutscht. Von daher dürfte CECONOMY das Schlimmste hinter sich haben. Operativ läuft es ordentlich. Die Kombination aus den beliebten Kundenkarten, dem Ausbau des Service-Geschäfts und den Digitalaktivitäten sollte für eine gute Kundenbindung sorgen. Gleichzeitig treiben die robuste Konjunktur, die erhöhte Anzahl an Haushalten und die anstehende Fußball-WM die Leute in die Kaufhäuser.

Wenn die laufenden Kostensenkungsprogramme und die European Retail Alliance dann noch stärker ihre Wirkung entfalten, sollte auch unter dem Strich wieder mehr übrigbleiben. Für einen Konzern mit weit über 20 Mrd. Euro Umsatz und einer Reihe von mittelfristigen Gewinntreibern erscheint mir eine Bewertung von gerade mal noch 3 Mrd. Euro trotz der schwachen Eigenkapitalausstattung sehr günstig.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon.



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