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Trotz des Verlusts von 88 Mio. US-Dollar in Q2, hat diese Pot-Aktie immer noch mehr Bargeld als jeder seiner Konkurrenten

Foto: Getty Images.

Die Marihuana-Industrie wächst vielleicht in einem außergewöhnlich hohen Tempo, aber das bedeutet nicht, dass sie nicht vor Herausforderungen stünde. Die wichtigste dieser Herausforderungen für Marihuana-Aktien ist die Sicherung des Kapitals, das für den Aufbau weiterer Geschäfte benötigt wird.

Die meisten Pot-Unternehmen haben keinen Zugang zu grundlegenden Bankdienstleistungen wie Kreditlinien, Darlehen oder sogar etwas so Einfachem wie ein Girokonto. Der Grund dafür ist (zumindest in den USA) einfach: Cannabis ist eine illegale Droge. Aus diesem Grund befürchten die Finanzinstitute, dass es monetäre und/oder rechtliche Auswirkungen haben könnte, wenn sie Bankdienstleistungen für Unternehmen erbringen, die in der Cannabis-Industrie tätig sind. Dies kann Marihuana-Aktien bei ihrer Entwicklung im Weg stehen, besonders, da viele von ihnen noch Geld verlieren.

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Dieses Unternehmen hat eine dicke Brieftasche

Allerdings hat sich ein Pot-Unternehmen einen ganzen Berg von Bargeld aufgebaut, auch nach dem Verlust von 88 Mio. US-Dollar im zweiten Quartal, dessen Ergebnisse gerade gemeldet wurden. Dieses Unternehmen hat immer noch weit mehr an liquiden Mitteln als das nächstreichere Cannabis-Unternehmen. Meine Damen und Herren, dieser Cash-Kingpin ist nichts anderes als der Cannabinoid- Arzneimittelhersteller GW Pharmaceuticals (WKN:693692).

Am vergangenen Dienstag, dem 8. Mai, gab GW Pharmaceuticals einen Umsatz von 3,35 Mio. US-Dollar bekannt, der überwiegend mit Sativex erzielt wird, einem Cannabinoid-basierten Medikament, das in mehr als einem Dutzend europäischer Länder zur Behandlung von Spastik im Zusammenhang mit Multipler Sklerose (MS) zugelassen ist. Die im Vergleich zum zweiten Quartal 2017 deutlich höheren Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, Vertriebs-, Verwaltungs- und Allgemeinkosten sowie Netto-Wechselkursverluste führten jedoch zu einem Nettoverlust des Unternehmens von 88 Mio. US-Dollar für das Quartal.

Trotz des massiven Quartalsverlustes schloss GW Pharmaceuticals in Großbritannien das zweite Quartal mit 487,2 Mio. US-Dollar in liquiden Mitteln ab. Das ist eine Steigerung um fast 44 % gegenüber dem Vorjahresquartal, wobei der Verlust von 88 Mio. US-Dollar schon eingerechnet ist.

Im Vergleich dazu sind die nächsten Pot-Aktien mit den meisten liquiden Mitteln kanadische Cannabis-Züchter, darunter Aurora Cannabis und Canopy Growth Beide verfügen ab dem letzten Quartal über Barmittel von etwa 332,8 Mio. US-Dollar bzw. 311,2 Mio. US-Dollar, einschließlich aller gemeldeten Kapitalerhöhungen durch Buy-Deal-Angebote. Damit liegt GW Pharmaceuticals in Bezug auf den gesamten Kassenstand weit vor den anderen.

Warum GW Pharmaceuticals so viel Geld braucht

Du fragst dich vielleicht, warum ein Unternehmen wie GW Pharmaceuticals so viel Geld braucht. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe.

1. Die erwartete Einführung und Vermarktung von Epidiolex

Zunächst bereitet GW Pharmaceuticals die Markteinführung von Epidiolex vor, einer auf Cannabidiol (CBD) basierenden Behandlung für zwei seltene Arten von Epilepsie im Kindesalter – das Dravet-Syndrom und das Lennox-Gastaut-Syndrom. CBD ist die nicht psychoaktive Komponente der Cannabispflanze, die vor allem für ihre medizinischen Vorteile bekannt ist.

In einer Handvoll Phase-3-Studien erreichte Epidiolex sein primäres Ziel, nämlich eine statistisch relevante Reduktion der Anfallshäufigkeit gegenüber dem Placebo. In einer Zulassungsstudie für das Dravet-Syndrom betrug die Reduktion der Anfallshäufigkeit gegenüber dem Ausgangswert 39 %, was dreimal so hoch war wie die 13-prozentige Reduktion durch das Placebo.

Darüber hinaus hat das Beratungsgremium der Food and Drug Administration (FDA) kürzlich die klinischen Daten für Epidiolex, wie sie im neuen Arzneimittelantrag vorgestellt wurden, überprüft und einstimmig beschlossen, dass es zugelassen werden sollte. Man muss wissen, dass die FDA nicht verpflichtet ist, dem Rat dieser Kommission zu folgen, aber sie neigt dazu, das häufiger zu tun, als sich dem zu widersetzen.

Mit einem PDUFA-Entscheidungstermin am 27. Juni und einer besseren Chance auf Zulassung, die über 50:50 liegt, braucht GW Pharmaceuticals meiner Meinung nach sein Geld, um Epidiolex auf den Markt zu bringen und zu vermarkten, in der Hoffnung, es eines Tages zu einem Blockbuster-Medikament zu machen.

2. Der Ausbau des Portfolios und der Pipeline von GW Pharmaceuticals

Der andere Grund, warum GW Pharmaceuticals so viel Geld benötigt, ist die Durchführung zusätzlicher klinischer Studien, um seine Pipeline und sein Produktportfolio zu erweitern. Das ist so eine Sache bei den Medikamentenentwicklern – die Ausgaben für die Forschung hören nie auf.

Ein Teil der Strategie, Epidiolex in ein Blockbuster-Medikament zu verwandeln, ist zum Beispiel die Möglichkeit der Label-Erweiterung. Es laufen Studien im mittleren Stadium, in denen die Anwendung zur Behandlung von infantilen Spasmen untersucht wird. Außerdem laufen derzeit Phase-3-Studien zur Behandlung der tuberösen Sklerose mit Epidiolex, deren Daten für die erste Hälfte des Jahres 2019 erwartet werden.

Neben Epidiolex verfügt GW Pharmaceuticals über eine Reihe von Studien im frühen, mittleren und späten Stadium. Sativex zum Einsatz bei Spastizität bei MS wird in einer späten US-Studie untersucht, während GWP42006, ein vielversprechender Wirkstoff auf Cannabidivarin-Basis, als mögliche Behandlung von Epilepsie- und Autismus-Spektrum-Störungen untersucht wird.

Mit viel Bargeld ist sichergestellt, dass diese Studien durchgeführt werden können, ohne dass sich die Aktionäre über eine Liquiditätskrise Sorgen machen müssen.

Epidiolex ist das Wichtigste (vorerst)

Vorerst sind jedoch alle Augen auf Epidiolex und seine erwartete Zulassung sowie Markteinführung gerichtet. Einige Wall-Street-Unternehmen glauben, dass Epidiolex das Potenzial hat, den Jahreshöchstumsatz von 1 Mrd. US-Dollar zu überschreiten. Schließlich ist es auf dem besten Weg, die erste zugelassene Behandlung für das Dravet-Syndrom und eine eindeutig positive Behandlung für Lennox-Gastaut-Patienten zu sein.

Die große Frage ist: Wird sich dieser Vorsprung gegenüber der Konkurrenz behaupten? Bei diesem Punkt bin ich mir nicht ganz sicher.

Bereits im September gab der Medikamentenentwickler Zogenix (WKN:A14V7E) Daten von ZX008 in späten Studien bekannt, die die Wall Street absolut begeisterten. ZX008, ein niedrig dosiertes Fenfluramin, führte über einen Zeitraum von 14 Wochen zu einer Verringerung der Anfallshäufigkeit gegenüber dem Ausgangswert von 72,4 %. Im Vergleich dazu führt das Placebo zu einer 17,4-prozentigen Verringerung der Anfallshäufigkeit gegenüber dem Ausgangswert.

Obwohl Zogenix’ Medikament und Epidiolex bisher nicht in einem Kopf-an-Kopf-Vergleich stehen, könnte es für Ärzte und Patienten schwierig sein, die Aussagekraft dieser Resultate zu übersehen. Außerdem plant Zogenix die Erweiterung von ZX008 auf Lennox-Gastaut.

Kurz gesagt, selbst mit all dem Geld und einer wahrscheinlichen FDA-Zulassung für Epidiolex ist der Erfolg von GW Pharmaceuticals nicht garantiert. Das sollten die Aktionäre beachten.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 14.05.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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