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NVIDIA: Gute Neuigkeiten für die besten Kunden

Halbleiter-Chip auf Leiterplatte
Foto: Getty Images

Der Grafikspezialist NVIDIA (WKN:918422) hat vom Preisanstieg der Krypto-Währungen gut profitiert. Viele Krypto-Währungen werden durch einen Prozess erzeugt, der als “Mining” bekannt ist, und die NVIDIA-Grafikprozessoren, die für die Berechnung von 3D-Grafiken entwickelt wurden, sind für das Mining recht gut geeignet.

Die Eignung der NVIDIA-Grafikprozessoren für den Abbau bestimmter gängiger Krypto-Währungen wie Ethererum und ZCash hat dafür gesorgt, dass sie bei den Krypto-Währungs-Minern beliebt wurden. Mit dem Anstieg der Preise für diese Krypto-Währungen stieg auch die Nachfrage nach NVIDIA-Grafikprozessoren.

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Für Gamer Miner – die bisherigen Hauptabnehmer der NVIDIA-Grafikprozessoren – hingegen war das nicht gerade toll: Denn Miner hatten sich monatelang NVIDIA-Grafikprozessoren geschnappt, um Krypto-Währungen abzubauen. Dies führte dazu, dass die Preise der NVIDIA-Grafikprozessoren im Vergleich zu den vom Hersteller empfohlenen Verkaufspreisen dieser Karten stark überteuert waren, und schlimmstenfalls dazu, dass die Gamer einfach gar keine Grafikkarten mehr auftreiben konnten.

Auf den ersten Blick mag es so aussehen, als ob NVIDIA sich nicht darum scheren sollte, ob man eine Grafikkarte an einen Krypto-Währungs-Miner oder einen Gamer verkauft, aber auf lange Sicht sind Gamer die weitaus wichtigeren Kunden als Miner.

Nun: Die Preise für Kryptowährungen sind mittlerweile gesunken, und jene spezialisierten Chips, die Ethereum und andere ähnliche Krypto-Währungen abbauen können, sind viel effizienter als die Grafikprozessoren von NVIDIA, wodurch sich das Angebot an Grafikkarten verbessert hat und die Preise wieder gesunken sind.

Aber warum ist das eine gute Nachricht für NVIDIAs Kerngeschäft mit Gaming-Grafikprozessoren?

Die Nachfrage der Gamer ist nachhaltig, die der Miner nicht

Es gibt zwei wichtige Faktoren, die das beeindruckende Wachstum im NVIDIA-Gaming-Grafikprozessor-Geschäft, das in den letzten fünf Jahren ein jährliches Umsatzwachstum von 29 % verzeichnet hat, vorangetrieben haben.

Der erste Faktor ist, dass NVIDIA immer teurere Grafikprozessoren verkauft. Dies ist vor allem auf die weiter steigenden Anforderungen der Top-Spiele im Grafik-Bereich zurückzuführen. Die Leute wollen Spiele in höherer Qualität und mit höherer Bildschirmauflösung auf den Monitoren laufen lassen und beides erfordert mehr Grafikleistung. NVIDIAs Gaming-Grafikkartengeschäft verzeichnete in den letzten fünf Jahren ein durchschnittliches jährliches Wachstum der Verkaufspreise von 11 %.

Der zweite Faktor ist, dass es schlicht mehr Leute gibt, die Spiele auf PCs zu spielen. Dies führt zu mehr Verkäufen sowohl von vorkonfigurierten Computern mit NVIDIA-Grafikkarten als auch von einzelnen Grafikkarten an Gamer über Online- und Einzelhandelskanäle. Laut NVIDIA sind die Auslieferungen von Gaming-Grafikprozessoren in den letzten fünf Jahren um 15 % pro Jahr gestiegen – und haben damit sogar die durchschnittlichen Verkaufspreise übertroffen.

Die Nachfrage nach Spielen ist grundsätzlich nachhaltig, da die Menschen zunehmend PC-Spiele spielen und diese Spiele immer leistungsfähigere Grafikprozessoren benötigen, um das allerbeste zu liefern.

Die Nachfrage im Mining ist hingegen volatil und bei weitem nicht gesichert, außerdem sind damit zahlreiche Risiken verbunden. Wenn eine Krypto-Währung populär genug wird, werden Chip-Firmen schnell Chips bauen, die für das Mining jener spezifischen Krypto-Währungen bestimmt sind. Die werden dann wesentlich leistungsfähiger als Grafikprozessoren und energieeffizienter sein, was die Grafikprozessoren für das Mining unattraktiv macht. Das ist bei Bitcoin passiert: Es ist mittlerweile keine gute Idee mehr, Bitcoin mit Grafikprozessoren abzubauen.

Weiter: Wenn eine Krypto-Währung, die derzeit durch das Mining produziert wird, hin zu einem Modell wechselt, das als „Proof of Stake“ bekannt ist und damit nicht die riesige Rechenleistung benötigt, um Transaktionen zu verifizieren, wird die Nachfrage nach Prozessoren, die zum Abbau dieser Krypto-Währungen verwendet werden, schnell sinken. So soll Ethereum, die beliebteste Krypto-Währung, die derzeit noch von Grafikprozessoren abgebaut wird, bald zu einem Proof-of-Stake-Modell wechseln.

Letztlich hängt die Nachfrage für die starken Grafikprozessoren natürlich auch mit dem Wert der abgebauten Krypto-Währungen zusammen. So ist Ethereum zum Beispiel heute weniger als die Hälfte dessen wert, was es noch zu Beginn des Jahres war. Je weniger es sich lohnt, Kryptos abzubauen, desto weiter sinkt die Nachfrage nach Grafikprozessoren.

Es geht nicht ausschließlich um Nachhaltigkeit

Gut, die Nachfrage nach Grafikprozessoren von Gamern ist zwar nachhaltiger als die Nachfrage von Krypto-Währungs-Minern, aber es gibt noch einen weiteren Faktor zu berücksichtigen: die negativen langfristigen Auswirkungen, die der Mangel an Gaming-Grafikprozessoren auf den PC-Markt haben wird.

Wenn Gamer sich gezwungen sehen, überhöhte Preise für Gaming-Grafikprozessoren zu zahlen, oder wenn sie einfach erst gar keinen dieser Prozessoren auftreiben können, dann besteht das Risiko, dass sie den PC links liegen lassen und sich entweder eine Xbox oder eine PlayStation besorgen — zwei Spielkonsolen, wo NVIDIA kein Zulieferer ist.

In der Tat aktualisieren die Hersteller von Spielkonsolen diese Konsolen häufiger als noch in der Vergangenheit mit neuer Hardware, vermutlich mit dem Ziel, die Umstellung auf PC-Spiele zu verhindern. Wenn Konsolen immer leistungsfähiger werden und Grafikkarten für Personal Computer schwer zu beschaffen sind, könnte sich dies sehr negativ auf die Nachfrage von Gaming auf dem PC auswirken.

Das wiederum verursacht eine regelrechte Abwärtsspirale: Gamer laufen zu Konsolen über, deswegen sehen sich Programmierer nicht mehr gezwungen, neue Titel für den PC zu veröffentlichen, damit wird das ganze Ökosystem gefährdet.

Eine wesentliche Stärke des PC-Gamings besteht darin, dass Hardware-Fortschritte ständig passieren und die Preise für ein bestimmtes Leistungsniveau weiter sinken. So bleibt die Plattform attraktiv. Die Nachfrage nach Grafikprozessoren von Krypto-Währungs-Minern droht diesem Wertversprechen zu schaden und schadet letztendlich NVIDIAs Kerngeschäft mit Gaming-Grafikprozessoren – ein Geschäft, das im letzten Geschäftsjahr immerhin mehr als die Hälfte des Umsatzes von NVIDIA ausmachte.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Nvidia.

Dieser Artikel von Ashraf Eassa erschien am 15.5.18 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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