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Facebook hat ein viel größeres Problem als Cambridge Analytica

Meta Platforms
Foto: The Motley Fool

Die Aktie von Facebook (WKN:A1JWVX) hat sich von dem Schlag, den der Skandal um Cambridge Analytica dem Unternehmen zugefügt hat, stark erholt. Aber die Plattform könnte ein noch größeres Problem haben, welches das zukünftige Wachstum erschweren dürfte: Facebook hat bei der Kernnutzerschaft einen Sättigungspunkt erreicht, und die nächste Generation von Teenagern nutzt andere soziale Netzwerke, die sie eher nutzen.

Man dürfte nicht vom einen auf den anderen Moment irrelevant werden, aber während sich alle einen Kopf um die Datensicherheit machen, gibt es andere Verschiebungen, die eine bedeutendere, langfristige Auswirkung auf das wichtigste Produkt des Unternehmens haben könnten.

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Millennials lieben Facebook nach wie vor

Es ist allgemein bekannt, dass Facebook bei Millennials und älteren Menschen sehr beliebt ist. Von den geschätzten 214 Millionen Facebook-Nutzern in den USA war der weitaus größte Anteil der Nutzer 25 bis 34 Jahre alt. Über 27 % der Nutzer fielen in diese Altersgruppe, was Statista dazu veranlasste, die Plattform als „schlichtweg die Social Media App der Millennials“ zu bezeichnen.

Jetzt hat auch eMarketer gezeigt, dass Millennials, mehr als jede andere Altersgruppe, die meiste Zeit auf Facebook verbringen. Obwohl 57 % der 18- bis 34-Jährigen Facebook mehr als jede andere App nutzten — Instagram war mit 15 % weit abgeschlagen auf Platz zwei, gefolgt von Pinterest mit 10 % — hat man auch einen Sättigungspunkt in dieser Altersgruppe erreicht. eMarketer schätzt, dass Facebook jeden Monat schätzungsweise 91 % der Millennials in den USA erreicht.

Man hat auch feststellen können, dass zwischen 2013 und 2017 bei den Benutzern der Gruppe 18 und älter die auf Facebook verbrachte Zeit von 18 Minuten pro Tag auf 23 Minuten stieg. Aber Prognosen für dieses Jahr besagen, dass es bei 23 Minuten bleiben wird – das erste Mal, dass diese Zahl wohl nicht wird zulegen können.

Teenager hingegen interessieren sich nicht die Bohne

Diese Daten deuten darauf hin, dass Facebook zwar bei seinen Kernnutzern sehr beliebt ist, aber wenig Raum für weiteres Wachstum hat. Das ist ein Problem, das durch die jüngere Generation noch verschärft werden könnte. Denn die hat kein Interesse an Facebook.

Kürzlich veröffentlichte die Investmentfirma Piper Jaffray ihre halbjährliche Umfrage über die Meinungen von Teenagern zu Social Media und fand heraus, dass Snaps (WKN:A2DLMS) App von 45 % der Teenager bevorzugt wurde, verglichen mit nur 8 %, die Facebook nutzten. Das stimmt mit den Statista-Daten überein, wonach nur 3 % der US-Facebook-Nutzer, also 6,9 Millionen Menschen, zwischen 13 und 17 Jahre alt waren.

Der Kampf von Facebook, diesen jüngeren Markt zu erreichen, zeigt sich in den Quartals-Nutzerzahlen der Plattform. Im letzten Quartal wurden 185 Millionen täglich aktive Nutzer (Daily Active User, DAUs) in Nordamerika gezählt, eine Steigerung von 1 Million gegenüber dem vierten Quartal, aber auch die gleiche Anzahl an Nutzern, die man bereits sechs Monate zuvor verzeichnet hatte.

Der Rückgang im vierten Quartal war das erste Mal, dass Facebook einen Rückgang der DAUs in den USA und Kanada erlitten hat, was auf Optimierungen am Algorithmus zurückzuführen war. Die waren daran Schuld, dass die Leute 5 % weniger Zeit auf Facebook verbrachten – umgerechnet etwa 50 Millionen Stunden pro Tag.

Der Höhepunkt scheint erreicht

Dies könnte zu Problemen für Facebook führen, das als einer der beliebtesten Spots für digitale Werbung angesehen wird, insbesondere für Vermarkter, die sich an Millennials wenden wollen.

Facebook erwirtschaftete in den ersten drei Monaten des Jahres 2018 Werbeeinnahmen in Höhe von 11,8 Milliarden Dollar, eine Steigerung von 50 % gegenüber dem Vorjahr, aber eine Verlangsamung gegenüber den Vorquartalen. Und Facebook könnte weiter Schwierigkeiten haben zu wachsen, wenn einfach nicht genügend Menschen nachwachsen, die sich gerne auf der Plattform aufhalten.

Für Facebook ist aber nicht gleich alles verloren: Man besitzt ja auch Instagram. Die Foto-Sharing-Plattform hat 800 Millionen Nutzer pro Monat, weit mehr als die rund 200 Millionen von Snapchat. Es deutet viel auf eine Neuausrichtung des sozialen Netzwerks hin, in der Facebook sich mit Instagram zusammen im Rampenlicht steht.

Instagram entwickelt sich zu einer eigenständigen Kraft. Es werden bis 2021 fast 930 Millionen Nutzer erwartet, außerdem 2 Millionen Werbetreibende pro Monat. eMarketer erwartet, dass sich die Werbeeinnahmen dieser Plattform bis zum nächsten Jahr auf 10,87 Milliarden Dollar verdoppeln werden.

Facebook ist derzeit eine riesige Werbe-Maschinerie und wird es noch lange Zeit sein.

Aber während der Markt wegen der Datenschutzprobleme besorgt ist, könnte das eigentliche Problem für das Unternehmen aus der demographischen Entwicklung resultieren, nach der die die wichtigen Leuten Facebook schlichtweg als nicht mehr relevant erachten.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet und Facebook.

Dieser Artikel von Rich Duprey erschien am 16.5.18 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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