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Das am schnellsten wachsende Geschäftssegment von NVIDIA

Halbleiter-Chip auf Leiterplatte
Foto: Getty Images

Der Grafikspezialist NVIDIA (WKN:918422) ist eine der heißesten Technologieaktien, mit einem Wertzuwachs von mehr als dem 15fachen in den letzten fünf Jahren. Das bedeutet, dass eine Investition von 10.000 US-Dollar vor fünf Jahren heute über 150.000 US-Dollar wert ist.

Obwohl die Aktie mit einem KGV von 50 keineswegs billig ist, beeindruckt das Umsatz- und Gewinnwachstum des Unternehmens weiterhin. Im Geschäftsjahr 2018 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 9,7 Milliarden US-Dollar und einen beachtlichen Betriebsgewinn von 3,2 Milliarden US-Dollar – jeweils 41 % bzw. 66 % mehr als im Vorjahr.

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Der Vergleich ist noch beeindruckender, wenn man bedenkt, dass NVIDIA im Geschäftsjahr 2015 nur 4,68 Milliarden US-Dollar Umsatz und 758 Millionen US-Dollar Betriebsergebnis erwirtschaftet hat.

Einer der Hauptwachstumstreiber hinter NVIDIAs herausragender finanzieller Performance war das Rechenzentrumsgeschäft, das im Geschäftsjahr 2018 um 133 % (nein, das ist kein Tippfehler) auf 1,93 Milliarden US-Dollar anstieg.

Sehen wir uns die Hintergründe dieses Segments, die Rendite des erwirtschafteten Umsatzes und die Chancen und Herausforderungen der kommenden Jahre genauer an.

Etwas Hintergrund

Das Rechenzentrumsgeschäft von NVIDIA verkauft im Wesentlichen sehr leistungsstarke Grafikprozessoren an große Kunden. Obwohl diese Grafikprozessoren nicht für jede Art von Workload geeignet sind, die ein potenzieller Rechenzentrumsbetreiber ausführen möchte, steigt die Anzahl der Anwendungen, die mit NVIDIAs Grafikprozessoren im Vergleich zu herkömmlichen Prozessortechnologien schneller ausgeführt werden können.

Dabei können die Produkte von NVIDIA oft eine Beschleunigung um das 10-fache oder sogar mehr erreichen. Dies bedeutet, dass ein Rechenzentrumsbetreiber zehn teure herkömmliche Prozessoren durch einen einzigen NVIDIA-Grafikprozessor ersetzen kann, wodurch dem Kunden gleiche Rechenleistung zu einem Bruchteil der Anschaffungskosten zur Verfügung steht.

Das ist ein überzeugendes Angebot. Darüber hinaus wird die Grafikprozessorlösung in diesem Fall wesentlich energieeffizienter sein, was bedeutet, dass die Rechenzentrumsbetreiber viel Geld durch geringeren Stromverbrauch (einer der größten Kostenpunkte im Zusammenhang mit dem Betrieb eines Rechenzentrums) sowie kostengünstigere Kühllösungen (ebenfalls erhebliche Kosten) sparen können.

Der Erfolg von NVIDIA ist natürlich zum Teil darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen die wohl besten Grafikprozessoren der Welt baut. Das wahre Genie des Unternehmens besteht aber darin, dass es weiterhin stark in Softwarebibliotheken und Tools investiert, um es Softwareentwicklern so einfach wie möglich zu machen, diese Grafikprozessoren für Rechenzentrumsanwendungen zu nutzen.

Das starke Umsatzwachstum in den letzten Jahren (133 %  im Geschäftsjahr 2018 und 205 % im Geschäftsjahr 2017) ist das Ergebnis dieser sorgfältigen und gezielten Investitionen in den Aufbau eines breiten Software- und Hardware-Ökosystems rund um die Grafikprozessortechnologie.

Sehr profitabel

Das Rechenzentrumsgeschäft von NVIDIA ist nicht das umsatzstärkste des Unternehmens – diese Auszeichnung geht an das Gaming-Geschäft des Unternehmens, das im Geschäftsjahr 2018 5,5 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet hat. Es ist jedoch das mit Abstand am schnellsten wachsende Segment mit den höchsten Gewinnmargen.

In einigen Fällen weist NVIDIA darauf hin, dass die Bruttomarge des Rechenzentrums im Geschäftsjahr 2018 deutlich höher war als in allen anderen Geschäftsbereichen. Bezogen auf den Rohertrag erwirtschaftete das Rechenzentrumsgeschäft noch nicht so viel wie die spieleorientierten Grafikprozessoren. Aufgrund der aktuellen Entwicklung beider Geschäftsbereiche wird es jedoch nicht mehr lange dauern, bis das Rechenzentrumsgeschäft von NVIDIA das Segment der Gaming-Grafikprozessoren in Bezug auf den reinen Rohertrag überholt.

Solange das Rechenzentrumsgeschäft weiterhin stärker wächst als die anderen Geschäftsbereiche, sollte die Bruttomarge von NVIDIA wie in den letzten drei Geschäftsjahren weiter steigen. Das könnte, kurz gesagt, für das Unternehmen insgesamt ein schnelleres Ergebniswachstum bedeuten.

Chancen und Herausforderungen

Die Möglichkeiten für das Rechenzentrumsgeschäft von NVIDIA sind schnell erklärt – da die Entwickler zunehmend die Vorteile von Grafikprozessor-beschleunigten Computern nutzen, profitiert das Unternehmen auch davon.

Tatsächlich hat NVIDIA auf dem Analystentag gezeigt, dass die Zahl der Entwickler, die die Software für wichtige Rechenzentrumsanwendungen (z. B. High Performance Computing, Consumer Internet und Cloud Computing) entwickeln, weiter ansteigt. Wir sind weit entfernt von dem Punkt, an dem jeder, der die Vorteile der Grafikprozessor-Beschleunigung nutzen kann, dies getan hat. Neben der zunehmenden Verbreitung der Grafikprozessoren in Rechenzentren profitiert NVIDIA auch davon, dass die Nachfrage nach den Diensten von Datenzentren immer weiter wächst.

Obwohl die Zukunft gut aussieht, ist sie nicht ohne Herausforderungen. Erstens gibt es viele Startups und sogar große Cloud-Computing- und Internet-Provider, die versuchen, ihre eigenen spezialisierten Chips für die Art von Anwendungen zu entwickeln, in denen NVIDIAs Grafikprozessoren so gut sind, wie z. B. maschinelles Lernen.

Alphabet beispielsweise baut eine eigene Tensor Processing Unit (TPU), die weitaus effizienter ist als selbst die besten Grafikprozessoren. Facebook stellt auch neue Leute ein, um zu versuchen, einen eigenen Chip für maschinelle Lernaufgaben zu bauen. Diese Technologiegiganten könnten die Wachstumsrate und die Akzeptanz der NVIDIA-Grafikprozessoren in vielen Bereichen langfristig gefährden.

Neben spezialisierten Chips wird NVIDIA schließlich auch auf das Gesetz der großen Zahlen stoßen. Es ist einfach, ein Wachstum von 100 % bis 200 % auf einer relativ kleinen Basis zu erreichen, aber es ist viel schwieriger, dieses Wachstum aufrechtzuerhalten, wenn der Umsatz größer wird (und der ist jetzt ziemlich groß). Darüber hinaus profitiert NVIDIA derzeit von einer Welle neuer Kunden, die beginnen, ihre Grafikprozessoren einzusetzen, aber sobald der Sättigungspunkt erreicht ist, könnte das Segment zu einem Geschäft mit deutlich geringeren Wachstumsraten werden.

Zumindest für den Moment sollten die Investoren damit rechnen, dass das Rechenzentrumsgeschäft von NVIDIA weiterhin ein solides Umsatz- und Gewinnwachstum liefert. Das ist doch etwas, was sich für die Investoren gut anhören sollte.

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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. The Motley Fool empfiehlt Aktien von Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien), Facebook und NVIDIA.

Dieser Artikel von Ashraf wurde auf Englisch am 12.5.18 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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