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Was ist mit dem Umsatz von IBM passiert?

IBM-Aktie
Foto: IBM.

Im Jahr 2011 erwirtschaftete International Business Machines (WKN:851399) knapp 107 Milliarden US-Dollar Umsatz. Bis 2017 war diese Zahl auf 79 Milliarden US-Dollar gefallen. Da das Unternehmen mühsam an der Umstrukturierung arbeitete und in künstliche Intelligenz und Cloud Computing investierte, ging der Umsatz in 22 aufeinander folgenden Quartalen gegenüber dem Vorjahr zurück. Dieser Abwärtstrend wurde schließlich im vierten Quartal 2017 beendet.

Wohin gingen diese 28 Milliarden US-Dollar Umsatz? Es ist kompliziert.

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Der Nachteil eines globalen Unternehmens

IBM erwirtschaftet den größten Teil des Umsatzes außerhalb der Vereinigten Staaten und ist in mehr als 175 Ländern tätig. Die verschiedenen internationalen Bereiche des Unternehmens sind in einer Vielzahl von Währungen tätig; diese Währungen werden in US-Dollar umgerechnet, wenn IBM die Quartalsergebnisse veröffentlicht.

Da so viele Umsätze von IBM aus dem Auslang kommen, hat das Unternehmen mit Wechselkursschwankungen zu kämpfen. In Zeiten, in denen der US-Dollar im Vergleich zu anderen Währungen an Wert gewinnt, kann die Umrechnung von Auslandsumsätzen in US-Dollar zu einem Umsatzrückgang führen, der nicht die tatsächliche Performance des Unternehmens in diesen Auslandsmärkten widerspiegelt.

Die Währungsunterschiede haben in den letzten zwei Quartalen den Umsatz gesteigert. Aber während der letzten sechs Jahre hat ein starker US-Dollar mehr Wechselkursprobleme verursacht.

Jahr Währungseinfluss auf das Umsatzwachstum
2012 (2 %)
2013 (3 %)
2014 (2 %)
2015 (8 %)
2016 0 %
2017 0 %

Datenquelle: IBM. Die Prozentangaben sind gerundet.

Das allein führte zu einem kumulierten Umsatzrückgang von rund 14 % seit dem Höhepunkt des Umsatzes im Jahr 2011.

Bilanzierung von Veräußerungen

Neben dem währungsbedingten Problem wurde der Umsatz von IBM durch den Verkauf bestimmter Geschäftsteile negativ beeinflusst. Vor allem das x86-Servergeschäft und das Mikroelektronikgeschäft wurden im Jahr 2014 veräußert.

Die Veräußerungen haben 2014 und 2015 den Umsatz von IBM um 2,5 % bzw. 3 % nach unten gezogen. Allein die Veräußerungen führten zu einem kumulierten Umsatzrückgang von 5,4 %. Zusammengenommen haben die Währungsschwankungen und die Veräußerungen den Umsatz von IBM seit 2011 um etwas mehr als 19 % oder in der Größenordnung von 20 Milliarden US-Dollar geschmälert.

Dabei hat IBM 8 Milliarden US-Dollar aufgrund von Währungseffekten verloren. Das ist immer noch kein gutes Ergebnis, aber es ist nicht annähernd so schlimm wie die unbereinigte Zahl. Währungs- und devestitionsbereinigt sind die Umsatzrückgänge bei IBM seit 2011 eher gering:

A chart showing IBM's reported and adjusted year-over-year revenue growth since 2012.

Datenquelle: IBM. Tabelle: Autor.

Der Rückgang von IBM in den letzten sechs Jahren sah viel schlimmer aus, als er wirklich war.

Rückkehr zum Wachstum

Die gute Nachricht für die Investoren von IBM ist, dass das Unternehmen wieder wächst, unterstützt durch positive Währungseffekte. IBM erzielte im vierten Quartal 2017 und im ersten Quartal 2018 ein Umsatzwachstum, das auf ein anhaltendes zweistelliges Cloud-Computing-Wachstum und neue Mainframes zurückzuführen ist. Der Mainframe wird später in diesem Jahr Probleme bekommen, da die Markteinführung abgeschlossen ist, aber die Wachstumssparten von IBM könnten einen Teil der Flaute aufholen.

IBM erwartet ein jährliches Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich, das durch ein jährliches Wachstum von 15 % bis 20 % im Cloud-as-a-Service-Geschäft angetrieben wird. Das As-a-Service-Geschäft liegt derzeit bei einem Jahresumsatz von 10,7 Milliarden US-Dollar und währungsbereinigt wuchs es im Jahr 2017 um 20 %. Es ist Teil des größeren Cloud-Geschäfts, das im vergangenen Jahr einen Umsatz von 17,7 Milliarden US-Dollar erzielte. Das Cloud-Geschäft ist Teil der strategischen Imperative von IBM, die einen Umsatz von 37,7 Milliarden US-Dollar in 12 Monaten erwirtschafteten.

Mit einem Anteil von fast 50 % am Gesamtumsatz und einem weiterhin zweistelligen Wachstum ist IBM gut positioniert, um einen Teil der Umsatzeinbußen in den kommenden Jahren wieder aufzuholen.

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The Motley Fool besitzt eine Shortposition auf IBM.

Dieser Artikel von Timothy Green erschien am 07.5.18 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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