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Diese Übernahme bietet Mastercard zahlreiche Möglichkeiten

Reichtum und Geldregen
Foto: Getty Images

Nachdem Mastercard (WKN:A0F602) im ersten Quartal seine Gewinne gemeldet hatte, stiegen die Aktien, während der Rest des Marktes nach unten tendierte. Das Zahlungsnetzwerk übertraf nicht nur die Erwartungen, sondern hob auch seine Prognose für das Gesamtjahr an. Begleitet wurde der Kurssprung natürlich von einer weiteren starken Performance der Fundamentaldaten des Unternehmens.

Der Nettoumsatz von Mastercard stieg im Vergleich zum Vorjahr um 31 % auf 3,58 Mrd.  US-Dollar und der Gewinn pro Aktie auf 1,50 US-Dollar, was einer Steigerung von 49 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieses starke Umsatz- und Ergebniswachstum wurde durch die 17-prozentige Zunahme von Switched-Transaktionen – der Anzahl der Transaktionen mit einem Mastercard-Konto zur Erleichterung eines Einkaufs – und eine 14-prozentige Zunahme der Brutto-Dollarsumme – des gesamten US-Dollar-Betrags aller Transaktionen im Netzwerk von Mastercard – begünstigt.

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Kennzahlen Q1 2018 Q1 2017 Veränderung
Nettoumsatz 3,58 Mrd. USD 2,73 Mrd. USD 31 %
Verwässerter Gewinn pro Aktie 1,50 1,01 49 %
Switched Transactions 16,7 Mrd. 14,7 Mrd. 17 %
Bruttozahlungsvolumen 1,42 Bio USD 1,19 Bio USD 14 %
Sonstige Umsätze 748 Mio. USD 561 Mio. USD 33 %

DATENQUELLE: MASTERCARD INC.

Nach der Telefonkonferenz des Unternehmens fiel vor allem auf, wie viele Türen die Übernahme von Vocalink für das Unternehmen zu öffnen scheint. Während Mastercard seit Langem mithilfe von Übernahmen sein Angebot vorteilhaft ergänzt, scheint das bei Vocalink anders zu sein. Dort trägt die Übernahme nicht nur unmittelbar zum Umsatzwachstum von Mastercard bei, sondern eröffnet dem Unternehmen auch einige längerfristige Wachstumschancen. Werfen wir einen genaueren Blick darauf, was Vocalink Mastercard heute gibt und wie es seinem Mutterunternehmen in den kommenden Jahren dazu verhelfen könnte, die Oberhand über den Erzrivalen Visa (WKN:A0NC7B) zu gewinnen.

Das „andere“ Wachstum von Mastercard

Vocalink bietet sofortige elektronische Banküberweisungen, auch bekannt als Fast ACH, in den wichtigsten Finanzmärkten der Welt einschließlich Großbritannien, Singapur und Thailand. Der größte Teil des Umsatzes von Vocalink entfällt auf das Segment „sonstige Erlöse“ von Mastercard. Dieses Segment umfasst mehrere Dienstleistungen, die Mastercard seinen Kunden in Finanzinstituten anbietet, z. B. Kundentreueprämienmanagement, Betrugsschutz und Datenanalyse. Das Management von Mastercard hat im vergangenen Jahr deutlich gemacht, dass sich das Unternehmen mit diesen Dienstleistungen von der Konkurrenz abheben will und dass sie neue Geschäfte mit Banken und Händlern ermöglichen sollen.

Im Vergleich zu den anderen Einnahmequellen ist der Anteil dieser Maßnahmen an den Gesamteinnahmen zwar gering, er wächst jedoch rapide. Im ersten Quartal stiegen die sonstigen Einnahmen auf 748 Mio. US-Dollar, ein beachtlicher Zuwachs von 33 % gegenüber dem Vorjahr! CFO Martina Hund-Mejean erklärte, dass ohne die Beiträge von Vocalink zu diesem Segment die jährliche Wachstumsrate voraussichtlich bei 23 % gelegen hätte. Während ein Großteil dieses Wachstumsbeitrags darauf zurückzuführen ist, dass das Unternehmen seine letzte Übernahme noch nicht abgeschlossen hat, sind die vielen Möglichkeiten, die Mastercard durch Vocalink erhält, nicht zu übersehen.

Auf dem Weg zur Globalisierung

In der Telefonkonferenz erklärte das Management von Mastercard, dass Vocalink nach Möglichkeiten Ausschau hält, seine Dienstleistungen international zu erweitern, insbesondere da die Länder beginnen, ihre Clearinghäuser zu aktualisieren. Clearinghäuser sind Finanzinstitute, die Zahlungen zwischen Banken innerhalb einzelner Länder ermöglichen. Das Automatic Clearing House (ACH) ist das elektronische Zahlungssystem, mit dem Banken in den USA Zahlungen abwickeln. ACH-Zahlungen sind besonders beliebt bei Prozessen wie der direkten Einzahlung und der Rechnungsstellung, da sie kostengünstig sind. Leider sind sie auch langsam, was Möglichkeiten für die schnellen ACH-Funktionen von Vocalink eröffnet.

Länder, die ihre veralteten Systeme aufrüsten wollen, um Fast ACH zu ermöglichen, wenden sich an Vocalink – für einzelne Anwendungen an einigen Orten, aber auch, um die gesamte Infrastruktur des Landes zu betreiben. In der Telefonkonferenz sagte CEO Ajay Banga:

„In Großbritannien beteiligen wir uns nicht nur an der Unterstützung der Infrastruktur, sondern betreiben sie auch. In anderen Ländern wie in den Vereinigten Staaten ist es unsere Software, die das Clearinghaus antreibt, das gerade dabei ist, diese Instant-ACH-Systeme einzuführen … Ein Bereich, in dem wir mehr bieten als nur Software und ihnen auch helfen, ihre Fähigkeiten zu verwalten. Das machen wir in Schweden. Das machen wir in Singapur.“

In diesen Fällen verdient Vocalink eine Lizenzgebühr, so Hund-Mejean, eine Grundgebühr für die Zahlungen über das Netzwerk. Aber es gibt noch mehr lukrative Möglichkeiten. In Thailand beispielsweise betreibt Vocalink PromptPay, ein mobiles Zahlungssystem, das Überweisungen mit einer Bürger-ID-Nummer ermöglicht. Bis April hatten sich mehr als 40 Mio. Nutzer für den Service angemeldet, der allein in den letzten sechs Monaten ein Zahlungsvolumen von rund 16 Mrd. US-Dollar verarbeitet hat. Im Vereinigten Königreich steht Vocalink hinter der „Pay by Bank“-App, mit der Verbraucher direkt von ihrem Bankkonto am Point-of-Sale per Lastschrift einkaufen können.

Warum B2B der Place2B ist

Mastercard ist auch der Meinung, dass Vocalink mit dem umfassendsten B2B(Business-to-Business)-Zahlungsangebot die Nase vorn hat. Daher haben sich sowohl Mastercard als auch Visa in letzter Zeit dem B2B-Bereich zugewandt, einem potenziell riesigen, relativ unerschlossenen Wachstumsbereich. Hund-Mejean schätzte das Zahlungsvolumen in diesem Bereich auf bis zu 124 Billionen US-Dollar, von denen „nur“ etwa 20 Billionen US-Dollar am Point-of-Sale verhandelt werden.

In der Telefonkonferenz sagte Banga, nachdem er die vielen Komplikationen und Ineffizienzen im B2B-Markt, wie er heute existiert, hervorgehoben hatte, dass die grenzüberschreitenden Fähigkeiten von Mastercard zusammen mit den inländischen ACH-Fähigkeiten von Vocalink dem Unternehmen einen einzigartigen Vorteil und Fähigkeiten verleihen, die es ihm ermöglichen, mit Zuversicht auf potenzielle Kunden zuzugehen:

„Dort sind Mastercard Send und HomeSend einerseits zusammen mit Vocalink andererseits für mich die Killer-App. Daher kann ich heute zur Bank gehen und sagen, dass ich ihre B2B-Bedürfnisse erfüllen kann. Sie wollen ACH und Bankeinzug – sprechen Sie mit mir. Wenn Sie virtuelle Karten wollen – sprechen Sie mit mir. Wenn Sie Werbekarten wollen – sprechen Sie mit mir. Egal, welches Zahlungssystem Sie interessiert, ich kann Ihnen helfen, Mr. Bank und Mr. Medium und Small Merchant, indem ich das Leben für Sie schneller, effizienter und einfacher zu vereinbaren und zu rationalisieren mache. Das ist unsere B2B-Strategie.“

Gewinner gewinnen weiter

Mastercard hat seinen Investoren in den letzten zehn Jahren erstaunliche 555 % Rendite eingebracht, mehr als das Sechsfache der Rendite des S&P-500-Index in diesem Zeitraum. Das Unternehmen handelt mit einem Gewinn pro Aktie von 5,08 US-Dollar und basierend auf meinen eigenen Berechnungen derzeit mit einem steilen Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 36 – sicherlich nicht billig! Angesichts des enormen Kursanstiegs und der teuren Bewertung des Unternehmens könnten einige Investoren zögern, diese Preise zu zahlen. Doch angesichts des starken Rückenwinds und der Möglichkeiten, die die Vocalink-Übernahme dem Unternehmen bietet, scheint Mastercard ein Gewinner zu sein, der immer wieder gewinnt.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Mastercard und Visa.

Dieser Artikel wurde von Matthew Cochrane auf Englisch verfasst und am 09.05.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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