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Die Quartalszahlen von Aurelius zeigen, dass in Zukunft Geduld gefragt ist

Gewinnmarge
Foto: Getty Images

Vor wenigen Tagen hat Aurelius (WKN:A0JK2A) seine Geschäftszahlen vorgelegt.

Die waren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mäßig, allerdings lässt diese Betrachtungsweise das spezielle Geschäftsmodell von Aurelius außer Acht. Wer tiefer gräbt, findet gute Gründe optimistisch zu sein, aber es wird wahrscheinlich Geduld gefragt sein.

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Es werden rückläufige Zahlen vermeldet

Der Blick auf den Konzernumsatz von Aurelius zeigt rückläufige Umsätze. Dieses Jahr wurden im gesamten Konzern im ersten Quartal 912,3 Mio. Euro umgesetzt, was im Vergleich zum Vorjahresquartal einem Rückgang von 21 % entspricht. Auch der annualisierte Konzernumsatz weist mit 3.687,2 Mio. Euro einen 9 % niedrigeren Wert als im Jahr davor auf.

Der Rückgang sollte allerdings niemanden alarmieren, denn er ist eindeutig darauf zurückzuführen, dass im letzten Jahr die umsatzstarken Beteiligungen SECOP, Getronics und die Studienkreis-Gruppe erfolgreich veräußert wurden. Wenn überhaupt, kann man es beeindruckend finden, dass unter diesen Voraussetzungen der annualisierte Konzernumsatz schon wieder sehr nah am letztjährigen Wert ist.

Auch das massiv gesunkene EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) des Gesamtkonzerns braucht Kontext. Der Rückgang von 293,2 auf 10,7 Mio. Euro ist darauf zurückzuführen, dass im letzten Jahr die Kapitalkonsolidierung der massiven neuen Beteiligung Office Depot Europe stattfand. Dieses Jahr hat man auch 17,9 Mio. Euro in die Hand genommen, um in die Beteiligungen zu investieren. Das ist über ein Drittel mehr als im Vorjahr und beweist erneut, dass Aurelius seine Beteiligungen nicht ausschlachtet, sondern ihren Wert durch Restrukturierungen und Wachstum steigern will.

Auch bei der Betrachtung des operativen EBITDA, das mit 21,5 Mio. Euro nur ungefähr halb so hoch wie im Vorjahr war, sollte man berücksichtigen, dass im ersten Quartal des letzten Jahres noch die drei profitablen Beteiligungen ihren Beitrag geleistet haben.

Meistens sind Beteiligungen kurz vor einer erfolgreichen Veräußerung besonders profitabel, weshalb es nur zu erwarten war, dass Aurelius dieses Jahr ein weniger profitables Portfolio an Beteiligungen vorweisen würde.

Der nächste Coup könnte noch Zeit brauchen

Die Tatsache, dass Aurelius im letzten Jahr mit SECOP und Getronics gleich zweimal einen Rekordverkauf vermelden konnte, hat die Messlatte für dieses Jahr sehr hoch gelegt. Es ist unrealistisch zu erwarten, dass dieses Jahr gleich stark, geschweige denn besser wird, dafür sehen kurzfristig zu wenige wichtige Beteiligungen reif für den Verkauf aus. Das ist aber kein Grund zur Nervosität, sondern ist ein absolut normaler Teil des speziellen Geschäftsmodells.

Mittelfristig sieht es hingegen schon wieder viel besser aus. Der Vollpappe- und Kartonagen-Spezialist Solidus wurde letzten November mit der Add-on-Akquisition von Abelan gestärkt. Das bringt Solidus deutlich größere Kapazitäten und circa 70 Mio. Euro Umsatzplus. Aurelius-Gründer und CEO Dirk Markus sagte in einem Interview mit Vorstandswoche.de kürzlich sogar, Solidus „könnte bei einem Verkauf durchaus die nächste Secop oder Getronics werden“.

Auch bei der Beteiligung Office Depot Europe geht es voran. Die dortige Entwicklung ist besonders spannend, da die Beteiligung mit einem jährlichen Umsatz in Höhe von circa 2 Mrd. Euro ein richtiges Schwergewicht ist, und irgendwann die bisherigen Rekordverkäufe komplett in den Schatten stellen könnte.

Darüber hinaus arbeitet Aurelius natürlich fleißig an weiteren Übernahmen. Genau das ist auch der Reiz des Geschäftsmodells von Aurelius, schließlich hat die Beteiligungsgesellschaft das Potential, sich Stück für Stück in neue Größenordnungen vorzuarbeiten.

Dass die neuesten, im Vergleich zum Vorjahr wenig beeindruckenden Quartalszahlen keinen Grund geben, an diesem Potential zu zweifeln, zeigt auch die Reaktion des Aktienkurses. Der fiel zunächst ein gutes Stück, nur um dann einen Tag später kräftig zu steigen.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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