Allzeithoch im Visier? Darum ist die Pfeiffer Vacuum-Aktie explodiert
So soll das sein: Über 11 % ist die Aktie von Pfeiffer Vacuum (WKN:691660) am Donnerstag nach oben geschossen. Das könnte eine Eintagsfliege sein, aber wahrscheinlicher ist, dass hier ein neuer Anlauf auf frühere Hochs gestartet wurde.
Das war passiert
Pfeiffer Vacuum ist noch ein Tech-Unternehmen der alten Schule. Hochpräzise Mechanik und ausgefeilte Systeme spielen dort seit Jahrzehnten die Hauptrolle, und das mit Erfolg. Allerdings haben die Pumpenbauer ein turbulentes Jahr hinter sich. Die konkurrierende Busch-Gruppe hatte sich groß mit Aktienpaketen eingedeckt und strebte nach der Macht.
Eine Übernahme konnte abgewendet werden, aber eine Neubesetzung des Aufsichtsrats und des Chefpostens nicht. So wurde die Aktie zuerst bis November auf 175 Euro hochgejazzt und dann wieder auf 120 Euro heruntergeprügelt. Die Anleger waren verunsichert über den zukünftigen Kurs – bis vor kurzem: Am Donnerstag legte das Management die Zahlen für das abgelaufene Quartal vor und sorgte für große Begeisterung.
Na und?
Um satte 24,4 % konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal gesteigert werden, der Auftragseingang sogar um 32,4 % und die operative Profitabilität von 15,6 auf 17,2 %. Vor allem in Asien war Pfeiffer besonders erfolgreich unterwegs.
Dass es so gut gelaufen ist, hatten die meisten Beobachter nach den Störmanövern vom Vorjahr nicht erwartet. Hinzu kommt ein sehr starker Ausblick. Das Management kommentierte den Status Quo wie folgt:
„Insgesamt liegen wir derzeit sogar über unseren Planungen, die eine weiterhin starke Nachfragedynamik und ein deutlich gesteigertes Umsatzniveau im laufenden Geschäftsjahr vorsehen“
Und jetzt?
Der einzige Wermutstropfen besteht – neben gewissen Einbußen aufgrund des schwachen US-Dollars — aus der erhöhten Unsicherheit über den weiteren Verlauf der kommenden Quartale. Zu viele Faktoren spielen da mit. Wer weiß beispielsweise, ob die derzeitigen handelspolitischen Spielchen nicht doch über kurz oder lang zu einem Nachfrage-Einbruch führen? Aber da wir es eben nicht so genau wissen können, ignoriert auch das Management das Getöse zunächst und will zum 23. Mai ein Update geben.
So wie sich die Lage derzeit darstellt, sollten dieses Jahr schätzungsweise 700 Mio. Euro Umsatz drin sein, bei einem Gewinn pro Aktie von rund 7 Euro. Beim Aktienkurs von circa 140 Euro hätten wir dann ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20. Das wirkt keinesfalls teuer und sollte auf absehbare Zeit neue Rekordhochs zulassen.
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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.