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Gazprom: Endlich Gewissheit über das mittelmäßige letzte Geschäftsjahr

Foto: Gazprom

Lange mussten sich Aktionäre von Gazprom (WKN:903276) gedulden, bis sie Zahlen zu der geschäftlichen Entwicklung des russischen Energieriesen im Jahr 2017 bekamen.

Mittlerweile kann man sich aber ein Bild über die Entwicklungen des letzten Jahres machen. Die Investitionen sind hoch und der Gewinn ist überschaubar, aber wenigstens bleibt Gazprom ein immens wichtiger Energielieferant.

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Gewinn und Cashflow sinken

Der Umsatz konnte 2017 im Vergleich zum Vorjahr zwar um 7 % auf 6.546 Mrd. Russische Rubel gesteigert werden, aber davon blieb nicht besonders viel übrig. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Gewinn um 25 % auf 714 Mrd. Russische Rubel gesunken, der operative Cashflow ist mit -24 % ähnlich stark gefallen und der freie Cashflow war sogar negativ.

Wobei Gazprom in der Präsentation der Zahlen betont, dass vor allem beim Cashflow ein paar Sondereffekte berücksichtigt werden müssen. Folgt man der Logik von Gazprom wäre der sinnvoll bereinigte Cashflow noch knapp positiv und auch das bereinigte EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) sogar höher als im Vorjahr.

Anleger sollten durchaus Verständnis dafür haben, dass ein so kapitalintensives Geschäftsfeld wie das von Gazprom nicht immer sauber vergleichbare Zahlen liefert, und die Anmerkungen des Managements bezüglich der Aussagekraft der offiziellen Zahlen sehen legitim aus. Ein stärkerer Gewinn sowie ein auch unbereinigt positiver Cashflow wären trotzdem erfreulich.

Es gab auch positive Entwicklungen

Auch wenn die reinen Zahlen nicht begeistern, lassen sich durchaus auch positive Aspekte im Geschäftsjahr 2017 finden.

Der Umsatz konnte wie erwähnt solide gesteigert werden, und das lässt sich auf Gazproms Exportmaschine zurückführen. Der Gasexport nach Europa wurde um 8 % auf 194,4 Mrd. Kubikmeter gesteigert. Das ist ein absoluter Absatzrekord.

Die Größenordnung der Gasexporte nach Europa zeigt auch, dass die umstrittene Pipeline Nord Stream 2 nicht von riesiger Relevanz für Gazproms Zukunft ist, denn sie würde mit ihrer jährlichen Kapazität in Höhe von 55 Mrd. Kubikmetern den Absatz in Europa nur um circa ein Viertel steigern, anstatt, wie oft suggeriert wird, ganz Europa mit russischem Gas zu überschwemmen.

Die Pipelines für die Zukunftsmärkte Türkei und China kommen ohnehin besser voran. Ende April wurde bekannt, dass der erste Strang von TurkStream bereits fertiggestellt wurde. Die erste Phase von Power of Siberia, ein Großprojekt das China mit russischem Gas versorgen soll, war in den letzten Monaten zu 75 % fertiggestellt worden.

Wenigstens wird fleißig in die Zukunft investiert

Die Gewinne sprudeln bei Gazprom nicht in besonders erfreulichem Maße und auch die Zurückhaltung bei der Dividende wird einige Investoren enttäuscht haben, auch wenn ein Blick auf den Cashflow diese Entscheidung vernünftig erscheinen lässt.

Was das Glas allerdings halb voll macht, ist, dass wenigstens fleißig investiert wird, und dass es so aussieht, als ob sich Gazprom in Zukunft auf eine starke Nachfrage verlassen kann. Europa gehen die eigenen Gasvorräte langsam aus und China hat ohnehin nicht besonders viele. Beide Regionen wollen aber weg von Kohle und Europa will zusätzlich noch weg von der Atomenergie. Das macht Erdgas mittelfristig zu einer unabdingbaren Energiequelle.

Dass Gazprom seine Investitionen mit Augenmaß tätigt, bestätigen auch Moody’s and S&P, welche die Schulden von Gazprom trotz der hohen Ausgaben kürzlich auf „Investment Grade“ hochgestuft haben.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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