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2 Turnaround-Chancen im Check: Osram und Metro

Achterbahnfahrt
Foto: Getty Images

Die Aktien von OSRAM (WKN:LED400) und der METRO (WKN:BFB001) sind in den letzten Monaten übel eingebrochen. Dabei sind die Probleme nicht wirklich so gravierend. Für Anleger mit Weitblick könnten sich bei diesen MDAX-Werten jetzt gute Einstiegsmöglichkeiten bieten.

So heftig ging es bergab

Die in dieser Form noch junge METRO-Aktie unterlag in den ersten Monaten nach dem Börsengang einer recht stabilen Seitwärtsbewegung. Im Januar wurde noch von einem „erfolgreichen Jahresauftakt“ gesprochen, aber schon die Hauptversammlung im Februar konnte nicht überzeugen. Dann kam im April auch noch eine Gewinnwarnung hinzu und „schwupps“ sind über 30 % Börsenwert vernichtet.

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Fast noch schlimmer erging es den Eigentümern der OSRAM. Im Oktober trennte sich Siemens (WKN:723610) von ihren restlichen Anteilen, woraufhin der Kurs bis Januar sogar noch schön zulegte. Seither geht es steil bergab. Von fast 80 Euro in der Spitze auf jetzt nur noch gut 47 Euro (30.04.), ein Minus von etwa 40 % innerhalb von rund 100 Tagen. Auch hier versetzte eine Reduzierung des Ausblicks im April den Knock-out.

Vom reinen Chartbild her wirkt das echt mal ganz schön dramatisch. Aber anstatt auf eine technische Reaktion zu warten, will ich viel lieber wissen, wie es um die Unternehmen an sich bestellt ist.

Die Gründe

Bei METRO zwangen eine schwache Geschäftsentwicklung und höhere Umbaukosten in Russland sowie schwierige Tarifverhandlungen bei der Supermarktsparte REAL das Management dazu, die Prognose für das schon im September endende Geschäftsjahr zu senken. Im Detail bedeutet dies, dass die Handelsgruppe voraussichtlich weder beim Umsatz noch beim Betriebsgewinn (bereinigtes EBITDA) signifikant zulegen kann. Da hatten sich die Anleger mehr erhofft.

Wirklich tragisch für das Unternehmen ist das aber trotzdem nicht. Immerhin konnte über die letzten zwei Quartale hinweg ein EBITDA von 760 Mio. Euro erwirtschaftet werden. Ziehen wir davon schätzungsweise 380 Mio. Euro Abschreibungen, 100 Mio. Euro Zinsen und 150 Mio. Euro Steuern ab, dann landen wir immer noch bei einem soliden positiven Nettoergebnis von 130 Mio. Euro, das sich bis September mindestens verdoppeln sollte.

Auch bei OSRAM gab es diverse Faktoren, welche den Ausblick für das gleichfalls unterjährig endende Geschäftsjahr eintrübten, darunter Restrukturierungsaufwendungen, der schwache US-Dollar und eine zurückhaltende Nachfrage. Dass das erwartete EBITDA von 700 auf 640 Mio. Euro reduziert wurde, ist aber eigentlich kein Riesending. Das sollte genug für einen Nachsteuergewinn von 200 bis 250 Mio. Euro sein, ähnlich wie im Vorjahr.

In beiden Fällen ist also eine Krise weit und breit nicht zu erkennen. METRO und OSRAM bleiben profitabel und in der Wachstumsspur.

Wie es jetzt weitergeht

Einige der Faktoren könnten sogar ins Positive drehen. So ist der US-Dollar zwischenzeitlich wieder ein Stück zurückgekommen und die Lage in Russland ist immer für eine Überraschung gut. Überhaupt kommt es ja nicht primär darauf an, was die nächsten 5 Monate passiert, sondern auf das langfristige Bild. Dafür arbeiten beide intensiv an der Umsetzung ihrer Strategie.

OSRAM hat letzten Juli in Deutschland eine Wachstums- und Innovationsinitiative losgetreten, welche den Lichtkonzern bei Themen wie Autonomes Fahren, Digitalisierung und der LED-Technik voranbringen soll. Ergänzend dazu wurde ein ambitioniertes Joint Venture mit Continental (WKN:543900) gebildet. Dieser Umbau mag zunächst negativ wirken, eröffnet aber neue Potenziale.

METRO auf der anderen Seite expandiert unter anderem mit ihrer Nachbarschaftsmarkt-Franchise-Kette Fasol («Ð¤Ð°ÑÐ¾Ð»ÑŒ») in Russland mit Hochdruck und treibt auch konzernweit ein umfassendes Unternehmensprogramm für mehr Kundennähe und Lösungsorientierung voran. Vielfältige Innovations- und Digitalisierungsinitiativen versprechen die langfristige Stärkung der Marktposition.

Insgesamt verringern sich zwar auf kurze Sicht die Gewinne, aber an den längerfristigen Perspektiven hat sich für mich nichts geändert. Die Verantwortlichen bei METRO und OSRAM wissen beide, wohin sie wollen und haben die richtigen Weichen gestellt, um auch dorthin zu kommen.

Ich gehe davon aus, dass auf Sicht von 5 Jahren beide nachhaltig Gewinne von über einer halben Milliarde Euro schreiben werden. Eine Bewertung von jeweils zumindest 5 Mrd. Euro wäre damit für mich bedenkenlos zu rechtfertigen. Nach dem Absturz der Aktien bringt METRO allerdings nur noch 4,4 Mrd. Euro auf die Waage, während OSRAM mit 5,1 Mrd. Euro eine Punktlandung macht. Das Abwärtspotenzial erscheint daher sehr begrenzt und ich sehe eher Chancen für Überraschungen.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens und Osram. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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