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5 Regeln für bessere Investitionen, die ich in den letzten 20 Jahren gelernt habe

Glühbirne als Symbol einer genialen Idee
Foto: Getty Images

Heute ist mein Geburtstag. In den USA gibt es einen Geburtstagswitz, den man oft hört: „Was hast du für mich bekommen?“

Mir gefällt, wie die Dinge in Europa anders laufen. Anstatt zu erwarten, dass andere Leute dir Sachen kaufen werden, habe ich festgestellt, dass Europäer häufiger ihre eigenen Geburtstagsfeiern veranstalten und ihre Freunde einladen.

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In diesem Sinne möchte ich dir heute etwas zu Ehren meines Geburtstages anbieten.

Seit jetzt ungefähr zwei Jahrzehnten investiere und bin ich im Finanzbereich tätig. Einige Zeit davon für mich allein, einige als Investmentbanker, in der ich großen Unternehmen bei der Bewertung von Fusionen geholfen habe. Einige Zeit davon war ich mich mit der Bewertung von schnell wachsenden Privatunternehmen beschäftigt und dann wieder als Analyst bei The Motley Fool. The Motley Fool ist hierbei der rote und alles verbindende Faden für mich – die meisten dieser 20 Jahre war ich entweder Fan oder Angestellter.

In 20 Jahren lernt man viel über das Investieren. Und viel darüber, was man nicht tun sollte. Hier sind fünf „Regeln“, die ich in dieser Zeit gelernt habe und von denen ich denke, dass sie dir als Investor helfen können.

1. Verwechsle grundlegende Informationen nicht mit einem Informationsvorsprung

Es ist heute schwieriger denn je, einen echten „Informationsvorsprung“ zu haben. Vor ein paar Jahrzehnten hätte die einfache Berechnung eines Kurs-Gewinn-Verhältnisses einen kleinen Vorteil bringen können. Schließlich konnte man KGVs nicht in Sekundenschnelle im Internet nachschlagen.

Heute jedoch sind Informationen im Internet so leicht zugänglich, dass ein Großteil des Wertes dieser Informationen sofort wieder verschwindet. Mit wenigen Klicks kann man den MDAX sortieren, um die Unternehmen mit den niedrigsten KGVs angezeigt zu bekommen. Großartig! Aber jeder andere Investor mit Internetanschluss kann das auch. Wenn es wenig Aufwand bei der Datenbeschaffung gibt, hat das wenig Wert.

Was heute wichtig ist, sind nicht die Daten selbst, sondern was man damit macht. Jeder hat die gleichen Infos wie du, aber wenn du dir etwas Zeit nimmst, um zu interpretieren, was das bedeuten könnte – also warum zum Beispiel ein Unternehmen ein besonders niedriges KGV hat, warum ein Unternehmen mit einer soliden Ertragskraft plötzlich ein negatives Nettoergebnis erzielt hat, warum das Umsatzwachstum eines Unternehmens plötzlich in die Höhe geschossen ist. Das ist es, was dich von anderen unterscheidet und dir hilft, großartige Investitionen zu finden.

2. Die Bedeutung des Managements

Es ist einfach, sich in der Analyse und den Zahlen eines Unternehmens zu verlieren. Das liegt daran, dass es simpel und unkompliziert ist. Teile einfach den diesjährigen Umsatz durch den des letzten Jahres, subtrahiere eins und schon hast du die jährliche Wachstumsrate. Teile das Betriebsergebnis durch den Umsatz und du bekommst die operative Marge. Eigentlich völlig unkompliziert.

Die Bewertung des Managements eines Unternehmens ist nicht ganz so einfach. Aber wenn du dir die Zeit nimmt, um das Management zu verstehen, kannst du dir einen Vorteil verschaffen, denn es gibt keine Kennzahl, die eine Bewertung der Managementqualität liefert.

Warren Buffett hat einmal gesagt: „Wenn ein Management mit einem brillanten Ruf ein Unternehmen mit einem Ruf für schlechte Ökonomie anpackt, ist es der Ruf des Unternehmens, der intakt bleibt.“ Dem stimme ich zu. Daher ist es sinnlos, ein großartiges Managementteam zu unterstützen, das in einem lausigen Umfeld arbeitet.

Aber die Führung des Unternehmens sind die Menschen, die jeden Tag die Geschicke dieses Unternehmens lenken. Willst du nicht ein konzentriertes und langfristiges Team am Ruder.

3. Es gibt viele mittelmäßige Unternehmen.

Mein Investmentansatz lässt sich so zusammenfassen: Ich suche großartige Unternehmen, die ich zu attraktiven Preisen kaufen kann.

Das ist schwer.

Nimm nur den ersten Teil: „Ich suche großartige Unternehmen.“ Nicht alles auf der Welt funktioniert mit einer statistischen Normalverteilung, aber es ist hilfreich, das im Hinterkopf zu haben.

Am äußersten linken Ende dieser Verteilung befindet sich die Gruppe der wirklich lausigen Unternehmen. Sie sind da draußen und warten nur darauf, den Bach runterzugehen.

Ganz rechts sind die großartigen Unternehmen. Diejenigen, die schneller und länger wachsen werden, als es irgendjemand für möglich hält. Die Unternehmen, die die Welt mit Innovationen und neuen Produkten überraschen, die sich sonst niemand vorstellen konnte. Es gibt nicht viele dieser Unternehmen, aber sie existieren definitiv, und, wie bereits erwähnt, sind sie die Grundlage meines Investitionsansatzes.

Aber hier ist der Haken: In der Mitte liegt eine ganze Menge mittelmäßiger Betriebe. Wenn du deine Unternehmen nach dem Zufallsprinzip auswählst, wirst du wahrscheinlich ein mittelmäßiges dabei erwischen. Unsere Herausforderung als Investoren ist es, durch diesen Ozean mittelmäßiger Unternehmen zu waten und zu erkennen, welche wirklich herausragend sind.

4. Kenne dich als Investor

Ok, Sokrates hat wahrscheinlich nicht das Investieren gemeint, als er riet, „sich selbst zu kennen“. Aber weißt du was? Es funktioniert auch hier.

Es gibt nicht den einen Weg, um als Investor erfolgreich zu sein. Einige Anleger halten extrem kleine, konzentrierte Portfolios. Andere besitzen Hunderte von Aktien. Einige konzentrieren sich nur auf eine Branche, die sie gut kennen. Andere diversifizieren über alle Branchen hinweg. Einige fühlen sich wohl bei Unternehmen, die fette Dividenden zahlen, während andere sich auf Wachstumsaktien konzentrieren.

Es gibt aber einige Prinzipien, die für alle Ansätze gelten. Zum Beispiel ist eine gewisse Diversifizierung sehr hilfreich. Und egal wie großartig ein Unternehmen ist, wenn man einen zu hohen Preis bezahlt, schießt man sich damit selbst in den Fuß.

Aber es ist auch wichtig, einen Anlagestil zu wählen, der zu deiner Wissensbasis, deiner Persönlichkeit, deiner Risikobereitschaft, deiner verfügbaren Zeit usw. passt. Wenn dein Anlagestil nicht zu dir passt, wirst du ihm nicht folgen, du wirst Fehler machen, und am Ende wirst du nicht die Ergebnisse bekommen, die du gerne hättest.

5. Du musst dich dabei wohl fühlen, wenn du unabhängig denkst.

Du musst nicht alle Antworten haben. Eigentlich wäre es verrückt zu glauben, dass du alle Antworten hast. Aber blind der Masse zu folgen ist der einfachste Weg, um unter die Räder zu kommen.

Um ein guter Investor zu sein, musst du bereit sein zuzugeben, dass etwas für dich keinen Sinn ergibt, und entweder herausfinden, was dir fehlt, oder einfach aussteigen. Wenn man etwas nicht versteht, aber trotzdem investiert, dann kann das wirklich böse enden.

Bei meinen eigenen Investitionen erinnere ich mich deutlich, wie mir etwas entgangen ist, als die Ölpreise 2008 in die Höhe schnellten und alle sich auf Energieaktien stürzten. „Öl steigt immer weiter!“, schrien andere Investoren. Sie erwarteten, dass die Ölpreise nur noch steigen würden. Während ich sicherlich das Konzept dahinter verstand, ergab die Information, nach der alle handelten, für mich keinen Sinn. Also blieb ich an der Seitenlinie. Ich bin froh, dass ich es getan habe.

Andererseits schienen die Investoren nach der Finanzkrise zu denken, dass alle Banken genau gleich wären … und dass sie alle lausig wären. Auch das ergab für mich keinen Sinn. Während einige Banken während der Krise sehr schlecht geführt wurden, waren andere gute, wenn nicht gar großartige Unternehmen. Außerdem wusste ich, wie wichtig funktionierende Finanzmärkte für den Welthandel sind, und die Banken stehen dabei im Mittelpunkt. So kaufte ich eine Vielzahl von Banken, von Bank of America bis zu JPMorgan, Goldman Sachs, PNC Financial und SVB Financial. Ich bin froh, dass ich es getan habe.

Einfach das Gegenteil von dem zu tun, was die Masse tut, ist aber auch kein guter Plan. Aber die Entwicklung der Fähigkeit, unabhängig zu denken und der eigenen Analyse zu vertrauen, auch wenn sie anders ist als das, was die Masse denkt, wird dir beim Investieren enorm helfe

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Matt besitzt Aktien von Bank of America, JPMorgan, Goldman Sachs, PNC Financial und SVB Financial. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von SVB Financial.



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