Analystin gießt kaltes Wasser auf Apples Schätzungen zum iPhone-Absatz
Die Analystin Katy Huberty, die gegenüber Aktien von Apple (WKN:865985) bislang optimistisch war und es wohl immer noch ist, veröffentlichte am 20. April eine Studie, in der sie die iPhone-Absatzprognose des Unternehmens für das im Juni endende Quartal drastisch reduziert.
Huberty hat ihre Schätzungen von 40,5 Millionen verkaufter iPhones bis Juni auf nur noch 34 Millionen reduziert. Im Vorjahresquartal lieferte Apple etwas mehr als 41 Millionen Einheiten aus. Wenn Hubertys Schätzungen stimmen – und sie scheinen mir ziemlich vernünftig, da mittlerweile einige Berichte besagen, dass die Nachfrage sinkt -, dann bedeutet dies ein Verlust von 17 % gegenüber dem Vorquartal.
Der Rückgang würde natürlich teilweise durch höhere durchschnittliche Verkaufspreise dank der teureren Modelle iPhone 8/8 Plus sowie durch den Verkauf des iPhone X ausgeglichen werden. (Ich gehe allerdings davon aus, dass sich der Absatz des iPhone X im Vergleich zu den beiden Vorquartalen verringern wird).
Was bedeutet das für Apples Geschäft?
Das ist natürlich gar nicht gut.
Es wird langsam klar, dass der aktuelle iPhone-Produktzyklus sich für Apple als Pleite herausstellt. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018 konnte Apple ein durchschnittliches Verkaufspreiswachstum verzeichnen (dies führte zu einem soliden Umsatzwachstum im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018 und dürfte das Wachstum im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2018 vorantreiben). Jetzt lässt das durchschnittliche Verkaufspreiswachstum jetztnach, und die Anzahl der verkauften Einheiten dürfte zurückgehen.
Es ist denkbar, dass Apple im Juniquartal kein Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen kann, wenn die Einheiten derart stark zurückgehen, wie es Huberty prognostiziert. Es bräuchte ein 20%iges Wachstum der durchschnittlichen Verkaufspreise für das iPhone, allein, um den Umsatz konstant zu halten.
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018 sind die durchschnittlichen Verkaufspreise für das iPhone um etwa 14 % gestiegen – und dieses Quartal war wahrscheinlich das Spitzenquartal im laufenden Geschäftsjahr, da die Absätze für das iPhone X mit ziemlicher Sicherheit am höchsten waren. Heißt: 20 %? Wird wahrscheinlich nicht passieren.
Der Produktzyklus funktioniert nicht mehr
Das iPhone X war ein gutes, innovatives Produkt, aber es ist leider nicht günstig genug, um die Nachfrage nach Geräten so voranzutreiben, wie Apple es gerne gehabt und erwartet hätte.
Das an sich ist in Ordnung – es ist eine bewährte Geschäftsstrategie, verschiedene Produkte zu unterschiedlichen Preisen anzubieten, und die besseren Produkten eben zu höheren Preisen. Meiner Meinung nach bestand das eigentliche Problem darin, dass jene Produkte, die Apple zu seinen gewohnten Preisen – das iPhone 8 und das iPhone 8 Plus – anbot, nicht überzeugend genug waren. Besonders nicht in einem immer härter werdenden Wettbewerbsumfeld. Die konnten den Umsatz nicht entscheidend steigern.
Glücklicherweise scheint Apple eine bessere Strategie für das Jahresende zu haben. Ein iPhone mit 6,1-Zoll-LCD-Display zum Preis des iPhone 8/8 Plus sollte ein viel wettbewerbsfähigeres Gerät sein, der Nachfolger des iPhone X wird besser und möglicherweise billiger sein als das aktuelle Modell, und das erwartete noch größere iPhone X Plus könnte Apple helfen, seinen Marktanteil im Premium-Smartphone-Markt wieder zu steigern.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple.
Dieser Artikel von Ashraf Eassa erschien am 25.4.18 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.