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Warum Warren Buffetts Vorbild heute Unrecht hat

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool

Warren Buffett hat einen hervorragenden Ruf als sehr erfolgreicher Investor, und daher sollte man zuhören, wenn das Orakel von Omaha seine Kollegen in der Branche lobt. Einer Person, der Buffett immer wieder Respekt und Bewunderung gezollt hat, ist Jack Bogle, der Gründer des Investmentfondsriesen Vanguard Group.

Mit mehr als 65 Jahren Erfahrung weiß Bogle sicher viel über das Thema. Doch vor kurzem machte der 88-Jährige eine interessante Beobachtung, und obwohl das, was Bogle sagte, gut zu dem passt, was die meisten Investoren denken, ist es auf einer objektiven Ebene falsch. Im Folgenden werden wir einen Fehler des Vanguard-Gründers aufdecken, aber zuerst solltest du wissen, was er getan hat, um ein solches Lob von Buffett und vielen anderen bekannten Investoren zu erhalten.

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Warum Buffett Bogle mag

Bogle spielte eine maßgebliche Rolle dabei, Indexfonds zu popularisieren. Damit lenkte er die Aufmerksamkeit der Anleger von der Suche nach marktbeherrschenden Renditen ab. Stattdessen minimierte Bogle die Kosten, um die langfristige Performance des gesamten Aktienmarktes zu abzubilden. Dieser einfache, aber bahnbrechende Schritt machte Bogle zu einem Helden in Buffetts Augen.

Angesichts der Tatsache, dass Vanguard derzeit etwa 4,5 Billionen US-Dollar verwaltet – von denen ein Großteil in Indexfonds investiert ist – ist es einfach, zurückzublicken und zu denken, dass die Entstehung dieser Fonds unvermeidlich war. Doch Bogle kämpfte am Anfang mit dem Vanguard 500 Index Fund ums nackte Überleben seines Fonds, nachdem er nur ein Zehntel der erwarteten Mittel eingenommen hatte.

Buffett hält Bogle zu gute, dass er an dem Fonds festgehalten und eine Investition geschaffen hat, die den größten Teil der aktiv gemanagten Investmentfonds während seiner mehr als 40jährigen Geschichte übertroffen hat.

Wie das Orakel von Omaha in seinem Aktionärsbrief an die Berkshire-Investoren im Jahr 2016 sagte: “In seinen frühen Jahren wurde Jack häufig verspottet. Heute hat er jedoch die Genugtuung zu wissen, dass er Millionen von Anlegern geholfen hat, weitaus bessere Renditen auf ihre Ersparnisse zu erzielen, als sie es sonst getan hätten”.

Bogles Fehler

Doch auch Markthelden können sich irren, und Bogle hat vor kurzem eine Erklärung abgegeben, die angesichts der aktuellen Korrekturen am Markt das zunehmende Gefühl der Angst bei vielen Anlegern bestärkt hat. Der Gründer von Vanguard sagte CNBC in einem Interview Anfang dieses Monats: “Ich habe noch nie in meiner Karriere einen so volatilen Markt gesehen.” Selbst im Hinblick auf die Rückgänge des Börsencrashs von 1987, die brutalen Bärenmärkte der 70er, frühen 2000er und die Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009 argumentierte Bogle noch immer, dass diese Situation in seiner Erfahrung einzigartig sei.

Es ist leicht, die Volatilität des Marktes auf diese Weise wahrzunehmen. Immerhin hat die jüngste Korrektur zum ersten Mal eine Schwankung von 1.000 Punkten im Dow hervorgerufen, und Schwankungen von mehreren hundert Punkten sind fast alltäglich geworden. In den ersten Monaten des Jahres verzeichnete der Markt mehr als zwei Dutzend Tage, in denen der S&P 500 1 % oder mehr gewann oder verlor, mit acht 2%-Schwankungen in diesem Jahr. Oft kommen diese Schwankungen in schneller Folge, mit großen Verlusten, gefolgt von starken Gewinnen oder umgekehrt.

Prozentual gesehen ist die Volatilität über kurze Zeiträume jedoch grundsätzlich recht dramatisch. Während der Finanzkrise beispielsweise verzeichnete der S&P 500 zwischen dem 2. September und dem ersten Handelstag 2009 Gewinne oder Verluste von mehr als 2 %. Die Volatilität, die wir in den letzten vier Monaten erlebt haben, war im Vergleich dazu zahm, und obwohl die Finanzkrise sicherlich ein ungewöhnliches Ereignis in der Börsengeschichte war, zeigt sie, wie einfach es ist, sich ausschließlich auf Verluste in Form von Dow-Punkten zu konzentrieren, um Aussagen über “Rekordvolatilität” zu treffen.

Keine Angst vor Volatilität — nutze sie zu deinem Vorteil

Glücklicherweise behielt Bogle seine langfristige Denkweise bei. “Diese Volatilität ist für Spekulanten sehr interessant”, sagte der Gründer von Vanguard, “aber sie ist für langfristige Investoren nicht von Interesse.” In einem Shakespeare-Zitat verglich Bogle den “Lärm” des Marktes als “voller Klang und Wut, was nichts bedeutet” für diejenigen die langfristig investieren und ihre Portfolios solide aufbauen.

Das ist zweifellos wahr, aber es ist schwer umzusetzen, wenn man fälschlicherweise annimmt, dass die Volatilität, die wir in letzter Zeit gesehen haben, besonders ungewöhnlich ist. Die Ruhe der letzten Jahre war der wahre Ausreißer. Um erfolgreich zu investieren, müssen die Anleger die Volatilität akzeptieren und die Chancen nutzen, die sie für langfristige Anleger bieten kann.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Berkshire Hathaway (B-Aktien). 

Dieser Artikel wurde von Dan Caplinger auf Englisch verfasst und am 22.04.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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