Was sich die Investoren nächste Woche von eBay erwarten
Es gibt viele Möglichkeiten, von der langfristigen Verlagerung in Richtung E-Commerce zu profitieren. Der Ansatz von eBay (WKN:916529) besteht darin, einen lebendigen Marktplatz zu schaffen, der viele kapitalintensive Teile der Transaktion wie Bestandsverwaltung und -abwicklung den einzelnen Verkäufern überlässt.
Diese Strategie führt tendenziell zu einer hohen Rentabilität, und diese Renditen sind in letzter Zeit sogar noch höher, da sich das Umsatzwachstum von eBay beschleunigt. Dass diese positive Dynamik aufrechterhalten wird, werden die Investoren am 25. April bei der Veröffentlichung der Ergebnisse für das erste Quartal 2018 sehen wollen.
Hier sind die wichtigsten Punkte, die es in diesem Bericht zu beachten gilt.
Mehr Käufer finden
Voll integrierte E-Commerce-Händler wie Amazon und Wal-Mart verzeichnen heute ein Umsatzwachstum im Bereich von 40 % bis 50 %. Die Zuwächse bei eBay betrugen im vergangenen Jahr 7 %, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass eBay nur darauf abzielt, Käufer und Verkäufer miteinander in Verbindung zu bringen.
Da die Verkäufer dazu neigen, den Käufern zu folgen, ist der Käuferpool von eBay eine der wichtigsten Messgrößen, die es zu beobachten gilt. Das Wachstum in dieser Kategorie betrug 2016 4 %, erreichte aber in den letzten vier Quartalen jeweils 5 %. eBay hatte eine besonders starke Urlaubssaison und konnte 2 Millionen Käufer dazugewinnen. Somit zählt das Unternehmen aktuell 170 Millionen aktive Käufer.
Ein weiterer Anstieg der Käufergewinne oder zumindest ein stetiges Wachstumstempo würde bestätigen, dass die Plattform ihre Reichweite ausdehnt. Eine Verlangsamung hingegen könnte bedeuten, dass eBay Schwierigkeiten hat, den Besucherstrom auf seine Produktseiten zu lenken. Alternativ könnten träge Käufergewinne bedeuten, dass die Plattform nicht genug dieser Käufer zu einem Kauf anregt.
Über das Kerngeschäft hinaus erhoffen sich die Anleger weitere Zuwächse im Segment StubHub. Nach einem Plus von 2 % im Vorquartal verzeichnete der Tickethändler im letzten Quartal ein zweistelliges Wachstum. Ein weiterer solider Anstieg deutet darauf hin, dass die Erholung nicht nur ein vorübergehender Aufschwung war.
Geld verdienen
Behalte die Take-Rate oder die prozentuale Gebühr, die eBay den Verkäufern für die Dienste berechnet, im Auge. Diese Kennzahl ging im letzten Quartal im Marktsegment leicht zurück und fiel von 7,6 % im Vorjahreszeitraum auf 7,5 %. Insgesamt blieb die Gebühr mit einem Anteil von 8,4 % am Bruttowarenvolumen jedoch stabil.
Ein gesundes Volumenwachstum ist nicht so wertvoll, wenn eBay seine Gebühren opfern muss, um diese Gewinne zu erzielen. Daher sollten die Investoren nach der Take-Rate Ausschau halten. Ein Erfolg würde sich in leicht höheren Gewinnen niederschlagen, wenn der Gewinn auf etwa 0,53 US-Dollar pro Aktie steigt, nachdem er 0,49 US-Dollar pro Aktie vor einem Jahr betragen hatte.
Der Ausblick 2018
CEO Devin Wenig und sein Team gaben bereits Ende Januar eine Prognose für 2018 ab, die ein zweites Jahr in Folge mit einer leichten Beschleunigung des Wachstums voraussagte. Die Umsatzzuwächse dürften zwischen 7 % und 9 % liegen, gegenüber 7 % und 5 % im Vorjahr. Die Führungskräfte könnten diese Prognose in dieser Woche aktualisieren, um auf die neuesten Umsatzentwicklungen und jede Veränderung bei den Hauptkonkurrenten wie Amazon zu reagieren.
Unterdessen sollte die Profitabilität im Jahr 2018 leicht zurückgehen, wobei die operative Marge aufgrund von Änderungen in der Zahlungsabwicklung bei eBay 28 % gegenüber 29,5 % betragen sollte.
Diese Gewinnmarge schlägt immer noch die niedrigen einstelligen Raten, die Amazon und Wal-Mart generieren.
Es sollte sich auch in gute Renditen für die Anleger niederschlagen. Der freie Cashflow wird in diesem Jahr voraussichtlich 2,2 Milliarden US-Dollar betragen, was etwa 20 % des Umsatzes von 11 Milliarden US-Dollar entspricht, den eBay für 2018 erwartet.
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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Tochtergesellschaft von Amazon, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon und eBay.
Dieser Artikel wurde von Demitrios Kalogeropoulos auf Englisch verfasst und am 19.04.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.