BMW erhöht die Dividende, strotzt vor Selbstvertrauen und nimmt Tesla auf den Arm
Die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr bei BMW (WKN:519000) lassen sich mit fantastisch in einem einzigen Wort zusammenfassen. Viel interessanter waren für mich aber einmal mehr die Aussagen des Managements auf der Bilanzpressekonferenz zur Markenführerschaft und der finanziellen Stärke. Um das Gesagte auf den Punkt zu bringen: Das Selbstvertrauen in München ist gigantisch.
BMW verteidigt Markenführerschaft
Autos sind ein Produkt, welches die menschlichen Emotionen anspricht. Vielleicht kann man gar so weit gehen und festhalten, dass das eigene Auto das emotionalste Produkt überhaupt ist. Was sonst könnte die wahnsinnigen Verkaufszahlen der Premiumhersteller erklären, die streng genommen exakt den gleichen Nutzen bieten wie PKWs anderer Hersteller und dennoch ein Vielfaches von diesen kosten.
Das Geheimnis liegt dabei wohl in den starken Marken der Premiumhersteller. Marken erzeugen Aufmerksamkeit, lassen Gewohnheiten entstehen, führen zu höheren Preisen und somit zu höheren Gewinnmargen und beschützen ein Unternehmen vor Wettbewerbern. Nicht umsonst ist die starke Marke BMW daher auch der allererste Punkt, den BMW-Chef Krüger als heutigen und künftigen Erfolgsfaktor von BMW anführt:
„Der Erfolg der BMW Group basiert auf ihren vier starken Marken: BMW, MINI, Rolls-Royce und BMW Motorrad. Sie alle stehen für Premium und Luxus. Kunden auf der ganzen Welt schätzen unsere Produkte und Services. Das spiegelt sich im aktuellen Ranking der „World‘s Most Admired Companies“ von Fortune wider: Die BMW Group ist unter den TOP 20. Sie ist nicht nur der beste Automobilhersteller, sondern auch das beste europäische Unternehmen in dieser renommierten Rangliste.“
Fahrverbote für Dieselfahrzeuge, Abgasskandale, neue Konkurrenten; in der Automobilbranche machen derzeit einige schlechte Nachrichten die Runde. Dennoch bin ich der Meinung, dass die von Krüger so stark hervorgehobene Markenführerschaft tatsächlich ein starker Pluspunkt von BMW ist.
Das sieht auch Krüger so und verspricht, dass der Kunde und die Markenbildung auch künftig eines der wichtigsten Ziele von BMW seien. BMW möchte seinen Kunden noch besser verstehen und diesen „ganz klar in den Mittelpunkt unseres Handelns“ stellen. Selbstredend steckt dahinter die Ambition, auch künftig die Emotionen der Kunden anzusprechen, höhere Gewinne einzustreichen und sich erfolgreich gegen Konkurrenten einer elektrischeren und vernetzten Automobilbranche zur Wehr zu setzen. Dass die neuen Wettbewerber genau beobachtet werden, zeigt der deutlich verständliche Kommentar in Richtung eines Wettbewerbers aus Übersee.
Eine kleine Spitze gegen Tesla inklusive
Finanzvorstand Peter nutzte einen kleinen Teil seiner Redezeit, um gleich zu Beginn eine kleine Spitze in Richtung Tesla (WKN:A1CX3T) zu schicken. Bevor er auf die hervorragenden Zahlen einging, eröffnete er folgendermaßen:
„Vielleicht beteiligen wir uns nicht am Wettlauf im All. Aber wir liefern, was wir uns vorgenommen haben.“
Vor einiger Zeit machte Tesla genau damit Schlagzeilen, dass ein kirschrotes Tesla-Cabriolet mit einer neuen Rakete aus Musks Weltraumunternehmen SpaceX ins All geschossen wurde und dort für die nächsten eine Millionen Jahre den roten Planeten umkreisen soll.
Es blieb – aus meiner Sicht zum Glück – bei dieser klitzekleinen Spitze. Auch wenn ich es gut finde, die eigenen Stärken im Vergleich zu anderen Wettbewerbern auch in klaren Worten herauszuarbeiten, so sollte die Konzentration bei BMW doch viel mehr den eigenen Themen gewidmet sein. Was Peter dann auch tat und anschließend die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) des Kerngeschäfts hervorhob, die nun bereits das achte Jahr in Folge im Zielbereich von 8-10 % lag.
Peter bekräftigte auch einmal mehr, dass diese hohen Gewinnmargen trotz immenser Investitionen erreicht werden konnten. Im Vergleich zum Jahr 2016 wurde nochmals fast eine Milliarde Euro mehr ausgegeben. Die von Peter angeführten Schlagworte sind dabei das weltweite Produktionsnetzwerk, elektrische Antriebe und autonomes Fahren.
Auch künftig bekennt sich BMW zur Wichtigkeit von Zukunftsinvestitionen. Oder wie es Peter in seiner Rede formulierte:
„Wer bei Zukunftsthemen vorn dabei sein will, muss heute investieren. Stillstand gibt es bei uns nicht. Im Gegenteil: Unsere Investitionstätigkeit wird sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau bewegen.“
Trotzdem bleibt auch noch Geld übrig für uns Aktionäre, wie die weiteren Ausführungen von Peter zeigten.
BMW lässt Aktionäre am Erfolg teilhaben
Investoren, die am 18. Mai BMW-Aktien im Depot haben, können sich dieses Jahr über einen dicken Dividendenscheck aus München freuen. Die Dividende wird von 3,50 € auf 4,00 € pro BMW-Aktie angehoben. Eine saftige Erhöhung um 14 %. Und das, obwohl dies lediglich einer Ausschüttungsquote von 30 % des Jahresüberschusses entspricht.
Bezogen auf den derzeitigen Aktienkurs ergibt sich eine Dividendenrendite von rund 4,4 %. Auch das ist nicht von schlechten Eltern im Vergleich zu vielen anderen DAX-Unternehmen, die teilweise zudem finanziell bedeutend schlechter dastehen.
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Sven besitzt Aktien von BMW. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. The Motley Fool empfiehlt BMW.