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Wie IBM wachsen möchte

IBM-Aktie
Foto: IBM.

Der hundert Jahre alte Tech-Riese International Business Machines (WKN:851399) kehrte im vierten Quartal des vergangenen Jahres zum Umsatzwachstum zurück und beendete damit eine fünfjährige Serie von Rückgängen. Diese Trendwende wurde durch die Einführung eines neuen Mainframe-Systems und zweistellige Zuwachsraten in den „Strategic Imperative“-Geschäften des Unternehmens vorangetrieben, zu denen Cloud-Computing und Security gehören.

IBM veranstaltete in der vergangenen Woche sein jährliches Investorenbriefing, um den Aktionären langfristige Finanzziele vorzustellen. Die Schlagzeilen haben sich gegenüber dem letzten Jahr nicht verändert, aber IBM hat einige zusätzliche Details darüber preisgegeben, wie es diese Ziele zu erreichen gedenkt. Hier ist, was die Investoren wissen müssen.

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Das große Ganze

Anstatt weiterhin Ziele auszugeben, die an ein bestimmtes Jahr gebunden sind, stellte IBM ein „längerfristiges Modell“ ohne Zeitrahmen vor. Das ist wahrscheinlich ein kluger Schachzug, wenn man bedenkt, wie schlecht das Unternehmen beim letzten Mal aussah, als es versuchte, zu spezifisch hinsichtlich seiner Ausblicke zu werden.

Bereits 2010 forderte IBM einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 20 US-Dollar bis 2015. Das Unternehmen gab dieses Ziel schließlich 2014 auf und erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen bereinigten Gewinn je Aktie von nur 13,80 US-Dollar.

Die Transformation des Unternehmens war mit hohen Investitionen in Bereichen wie Cloud-Computing und künstliche Intelligenz verbunden. Das hat die Gewinne geschmälert, aber IBM auch in eine stärkere Wettbewerbsposition gebracht. Ein in Stein gemeißeltes Gewinnziel bietet wenig Flexibilität. IBM macht diesen Fehler nicht noch einmal.

Das längerfristige Modell sieht ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich, ein Wachstum vor Steuern im mittleren einstelligen Prozentbereich und ein generelles Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich vor. Es wird erwartet, dass jährlich etwa 70 % bis 80 % des freien Cashflows an die Aktionäre zurückgegeben werden, wobei jährliche Dividendenerhöhungen und fortgesetzte Aktienrückkäufe auf Abruf möglich sind. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Anzahl der Aktien jährlich um etwa 2 % reduziert wird.

Was wird dieses Wachstum antreiben?

Die strategischen Imperative von IBM werden für die Kompensation von Rückgängen im Alt-Geschäft des Unternehmens verantwortlich sein. Im Jahr 2017 stieg der strategische Imperativ-Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 11 % und machte 46 % des Gesamtumsatzes aus. Dieser brach aber immer noch um 1 % ein.

Im Mittelpunkt der Wachstumsstrategie steht das Cloud-Geschäft, genauer gesagt das Cloud-as-a-Service-Geschäft. IBM geht davon aus, dass die Run Rate hier jährlich um 15 % bis 20 % steigen wird, wobei sich die Bruttomarge um 3 Prozentpunkte pro Jahr erhöhen soll. Ende 2017 erreichte die As-a-Service-Run Rate 10,3 Milliarden US-Dollar.

Zusätzlich zu der Margenerhöhung, die durch das Wachstum im As-a-Service-Geschäft getrieben wird, erwartet IBM eine Verbesserung der Rendite seiner Dienstleistungsgeschäfte. Das Unternehmen sieht sowohl das Segment Technology Services und Cloud-Plattformen als auch das Segment Global Business Services mit einer jährlichen Margenerhöhung von 50 Basispunkten. Die Neugewichtung der Belegschaft wird Teil der Gleichung sein, da IBM weiterhin Mitarbeiter mit den erforderlichen Fähigkeiten einstellt. Rund 50 % aller Mitarbeiter kamen in den vergangenen fünf Jahren hinzu, teilweise durch Übernahmen.

Aktienrückkäufe werden ein paar zusätzliche Prozentpunkte des Gewinnwachstums pro Aktie bringen, die sich über die Margenerhöhung legen und das Wachstum beim Jahresgewinn pro Aktie auf einen hohen einstelligen Prozentsatz anheben wird ‒ vorausgesetzt, alles läuft nach Plan.

Eine neue Phase der Transformation

IBM verlangsamt nicht die Investitionen in Wachstumsfelder. Der Ausbau des Cloud- und As-a-Service-Geschäfts wird fortgesetzt, wobei die stetige Investition Teil des längerfristigen Modells ist. Das Unternehmen rechnet auch mit weiteren Übernahmen. In den vergangenen sechs Jahren hat IBM 71 Milliarden US-Dollar in Forschung und Entwicklung, Investitionen und Übernahmen investiert, davon allein 37 Milliarden US-Dollar in den letzten drei Jahren.

2018 sollen sich diese langsam auszahlen, wobei das Umsatzwachstum zurückkehrt und eine Margenerhöhung erwartet wird. Die Ergebnisse von IBM werden von Jahr zu Jahr schwanken ‒ zu erwarten ist in diesem Jahr ein gleichbleibender bereinigter Gewinn pro Aktie, vor allem dank eines höheren erwarteten Steuersatzes. Aber die meisten Zahlen sollten anfangen, sich in die richtige Richtung zu bewegen.

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The Motley Fool besitzt eine Shortposition auf IBM.

Dieser Artikel von Timothy Green erschien am 12.3.18 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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