3 wichtige Kennzahlen für die Investoren von Intel
Wenn ein Unternehmen seine Finanzergebnisse meldet, stellt das Unternehmen den Investoren in der Regel eine Fülle von Informationen zur Verfügung. Während es sich lohnt, die Ergebnisse eines Unternehmens sehr genau zu studieren, ist es wichtig, die Ergebnisse genauestens zu analysieren, um zu verstehen, wie es dem Unternehmen geht.
In dieser Kolumne möchte ich auf drei wichtige Kennzahlen eingehen, auf die sich die Investoren des Chip-Giganten Intel (WKN:855681) konzentrieren sollten, wenn das Unternehmen die Quartalsergebnisse veröffentlicht.
1. Umsatzwachstum
Intel ist ein großes, relativ reifes Unternehmen, das viele der Märkte, an denen es beteiligt ist, dominiert, sodass ein großes Umsatzwachstum für einen Giganten wie Intel viel schwieriger zu erreichen sein kann als für ein viel kleineres Unternehmen.
Dennoch ist es für Technologieunternehmen – auch für große – wichtig, im Laufe der Zeit ein Umsatzwachstum zu erzielen, zumal das Umsatzwachstum in der Regel erforderlich ist, um ein nachhaltiges Gewinnwachstum zu erzielen.
Intel sagte bereits Anfang 2017, dass die Investoren erwarten sollten, in den folgenden drei Jahren ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich zu erzielen (d. h. 1 % bis 3 % Wachstum pro Jahr von 2017 und bis 2019).
Der Chip-Riese erzielte 2017 ein Umsatzwachstum von 5,7 % und übertraf damit das erklärte Ziel. Die Analysten erwarten, dass das Unternehmen 2018 ein Umsatzwachstum von 3,6 % und 2019 von weiteren 3,7 % erzielen wird.
Wenn Intel diese Ziele erreichen oder übertreffen kann, sollte die Wall Street glücklich sein. Wenn nicht, dann würde ich erwarten, dass der Aktienkurs diese Enttäuschung widerspiegelt.
2. Rohertragsmarge
Die Rohertragsmarge ist eine weitere Kennzahl, die die Investoren beachten sollten. Intels öffentlich genanntes prozentuales Ziel für die Bruttogewinnmarge liegt zwischen 55 % und 65 %, obwohl das Unternehmen in den letzten Jahren solide Zahlen am oberen Ende dieser Spanne geliefert hat.
INTC-Rohertragsmarge (jährlich). Daten von YCharts.
Während des Intel-Investorenmeetings von 2017 sagte das Unternehmen den Investoren, dass sie in den Jahren 2017, 2018 und 2019 mit einer Rohertragsmarge in der oberen Hälfte dieser Spanne, also mindestens 60 %, rechnen sollten.
Diese Zahl hat in der Vergangenheit die Wettbewerbsfähigkeit von Intel (z. B. die Preisgestaltung der Prozessoren und die Produktkostenstruktur) widergespiegelt und tut es auch heute noch in hohem Maße (weshalb höher hier generell besser ist). Allerdings ist das Geschäft von Intel in den letzten Jahren vielfältiger geworden, da das Unternehmen versucht, Produkte jenseits von Computerprozessoren zu verkaufen.
Einige der neuen Märkte, die Intel anstrebt (z. B. nichtflüchtige Speicher), sind von größerem Wettbewerb gezeichnet als die Kernmärkte des Unternehmens, was bedeutet, dass die dort zu erzielenden Rohertragsmargen einfach niedriger sind. Der Erfolg von Intel in diesen Märkten wird zwangsläufig zu einer Verwässerung der gesamten Bruttogewinnmarge des Unternehmens führen. Diese Zahl ist zwar immer noch wichtig, muss aber in einem breiteren Kontext betrachtet werden, was uns zur nächsten Kennzahl führt, auf die die Anleger achten sollten.
3. Operatives Ergebnis
Die wohl wichtigste Kennzahl in diesem Artikel ist das Betriebsergebnis. Das ist ein Maß dafür, wie viel Gewinn das Geschäft von Intel erwirtschaftet, wobei andere wichtige Kennzahlen wie der Umsatz, die Rohertragsmarge und die Betriebskosten einbezogen werden.
Auf der Investorenkonferenz 2017 sagte Intel, dass das Unternehmen erwartet, dass das Betriebsergebnis in den Jahren 2017, 2018 und 2019 über dem Umsatzwachstum liegen wird. Im Jahr 2017 hat Intel dieses Versprechen mit einem Anstieg des Betriebsergebnisses um 39,3 % auf 17,94 Milliarden US-Dollar erfüllt.
Intel geht davon aus, dass das Unternehmen im Jahr 2018 einen Umsatz von 65 Milliarden US-Dollar und eine operative Marge von 28 % erzielen wird. Wenn man dies ganau ausrechnet, kommt man zu einer Betriebsgewinnerwartung von ca. 18.2 Milliarden US-Dollar – eine geringe Zunahme im Vergleich zu 2017.
Je schneller der Betriebsgewinn von Intel wächst, desto besser. Solange er schneller wächst als der Umsatz des Unternehmens, denke ich, dass die Investoren zufrieden sein sollten.
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The Motley Fool empfiehlt Intel.
Dieser Artikel wurde von Ashraf Eassa auf Englisch verfasst und am 15.04.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.