Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Twitter hat größere Probleme als Facebook

Twitter
Foto: The Motley Fool.

Die Social-Media-Aktien wurden hart getroffen. Der Kurs von Facebook (WKN:A1JWVX) fiel im Vergleich zum Vormonat um 12 % und der von Twitter (WKN:A1W6XZ) um 18 %. Die Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und des Social-Media-Geschäftsmodells haben angesichts der Enthüllungen, dass Cambridge Analytica die persönlichen Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern erhalten hat, einen neuen Höhepunkt erreicht.

Während Facebook damit für ordentlich Schlagzeilen sorgte und CEO Mark Zuckerberg in das Kapitol zitiert wurde, könnte ein kürzlich veröffentlichter Bericht von Pew Internet für Twitter noch schädlicher sein, da er Fragen für seine Kunden, die Werbetreibenden, aufwirft.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Bots, Bots und noch mehr Bots

Die Studie von Pew ergab, dass Twitter voll mit automatisierten Accounts oder Bots sei und diese deutlich aktiver wären als echte Nutzer, wenn man sie an Tweet-Links zu beliebten Websites misst. Insgesamt stammen 66 % aller Links, die von der Website getwittert werden, von automatisierten Benutzerkonten. Schlimmer noch, Pew identifizierte 500 verdächtige Bot-Accounts, die für 22 % der Tweets von populären Nachrichten und aktuellen Ereignissen verantwortlich sind. Zum Vergleich: Die 500 aktivsten menschlichen Accounts haben nur 6 % der Links zu diesen Seiten getwittert.

Man sollte darauf hingeweisen, dass nicht alle Bots bösartig sind oder mit der Absicht erstellt wurden, zu täuschen — einige sind eindeutig als Bots gekennzeichnet und liefern relevante Informationen. Aber das schiere Datenaufkommen, das von Bots erzeugt wird, stellt die monatlichen aktiven Benutzerzahlen von Twitter in Frage. Für Werbetreibende führt dies natürlich zu Fragen über die Qualität jeder Interaktion, und ob der Klick von einem interessierten Menschen oder von einem automatisierten Konto kommt — was im Wesentlichen ein vergeudeter Klick ist.

Das Bot-Problem von Twitter wurde umfassend beschrieben

Dies war nicht das erste Mal, dass Twitter für sein Bot-Problem zur Verantwortung gezogen wurde. Im Februar beschrieb ein Bericht der New York Times, wie einfach es war, gefälschte Konten zu erstellen, von denen viele gestohlene Identitäten verwendeten. Ein einziges Unternehmen namens Devumi hatte 3,5 Millionen Konten erstellt und sie für je einen Cent verkauft, um Influencer dabei zu unterstützen, ihre Follower-Zahlen zu erhöhen.

Die Forscher schätzten, dass im vergangenen Jahr 48 Millionen Twitter-Accounts bzw. 15 % der damaligen Gesamtnutzerzahl Bots waren. Obgleich Twitter diese Zahl in der Ausgabe der NYT bestritt, scheinen die Werbetreibenden den Forschern zu glauben und bewerteten dies mit ihrem Geldbeutel, indem sie weniger für Werbung bezahlten. In den letzten beiden Geschäftsjahren haben die Werbetreibenden rund 80 % weniger pro Auftrag bezahlt.

Vergiss nicht, wer der wahre Kunde ist

Apple-CEO Tim Cook sagte einmal: “Wenn ein Online-Service kostenlos ist, bist du nicht der Kunde, sondern das Produkt.” Das ist wahr. Die wahren Kunden sind die Werbetreibenden, die für den Zugriff auf die Nutzerbasis eines Social-Media-Netzwerks und die Daten, die das Netzwerk über diese Nutzer gesammelt hat, zahlen. Das Eingeständnis von Facebook, dass es unachtsam mit den Informationen umgegangen ist, die es Dritten zur Verfügung gestellt hat, ist für diese Werbetreibenden nicht von Bedeutung, es sei denn, es führt zu einer Abwanderung der Nutzerbasis. Doch es ist unwahrscheinlich, dass das passieren wird, denn Facebook ist de facto die Homepage des Internets geworden.

Andererseits ist der Bericht von Pew über Twitter für die Werbetreibenden von direktem Interesse. Die digitale Werbung wird zunehmend hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und der Qualität ihrer Nutzerbasis in Frage gestellt. Facebook gilt als eine der besseren Adressen für Werbetreibende, da das auf Freunden basierende Netzwerk von Natur aus schwieriger zu infiltrieren ist. Die Anonymität von Twitter hingegen macht es zu einem Zufluchtsort für Bots, und es scheint, als hätten sich die Werbetreibenden zu Recht Gedanken über die Zusammensetzung ihrer Nutzerbasis gemacht. Die Nachrichten häufen sich immer wieder, dass Twitter nicht in der Lage oder nicht willens ist, sein Bot-Problem anzugehen.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Facebook und Twitter.

Dieser Artikel wurde von Jamal Carnette, CFA auf Englisch verfasst und am 12.04.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



Das könnte dich auch interessieren ...