Wie wird Tesla auf die Irren und Wirren des letzten Monats reagieren?
Wie wir alle an dem einen oder anderen Punkt im Leben erlebt haben: ein Unglück kommt selten allein. Das fasst zusammen, wie sich die Investoren von Tesla (WKN:A1CX3T) nach einem Monat gefühlt haben, der einen tödlichen Umfall mit einem Model X, ein Kredit-Downgrade, Sorgen um die Produktion, und sogar einen Rückruf beim Model S umfasste.
Wie schlimm war der letzte Monat für Tesla und wie reagiert das Unternehmen?
Die Herausforderungen häufen sich
Anfang dieser Woche kündigte das U.S. National Transportation Safety Board an, dass es am 23. März eine Untersuchung über den tödlichen Autounfall mit einem Tesla Model X eröffnen würde. Es ist unklar, ob die automatisierte Steuerung, genannt Autopilot, zum Zeitpunkt des Unfalles aktiv war. Teslas Unfall, verbunden mit einem tragischen Vorfall, bei dem ein selbstfahrendes Uber-Auto eine Fußgängerin in Arizona tötete, machte auf die Entwicklung und Regulierung der Autotechnologie aufmerksam.
Tesla hat den Ehrgeiz, eine führende Rolle bei der Entwicklung von autonomen Fahrzeugen der Stufe 5 zu übernehmen, daher ist es verständlich, dass diese tragischen Unfälle die Investoren vorsichtig gemacht haben, wie schnell und sicher das Unternehmen und andere, die eine ähnliche Technologien entwickeln, vorgehen können.
Und das war nur eine der Herausforderungen, vor denen der Elektrofahrzeughersteller in letzter Zeit stand. Teslas Kreditwürdigkeit wurde am Dienstag von Moody’s Investors Service herabgestuft; als Gründe für die Herabstufung nannte Moody’s den Bargeldverbrauch, die Nichterfüllung der Produktionserwartungen und die wahrscheinliche Notwendigkeit, mehr Kapital aufzubringen – möglicherweise mehr als 2 Milliarden US-Dollar. Der Kredit-Rating-Service reduzierte Teslas Gesamtrating auf B3, was sechs Stufen unter dem Investment-Grade liegt; die 1,8 Milliarden US-Dollar an unbesicherten Senior Notes, die das Unternehmen im August ausgegeben hatte, wurden von B3 auf Caa1 herabgestuft – nur sieben Schritte über dem Junk-Territorium.
“Warum sollte jemand die Bonds kaufen? Es gibt einfach keinen Grund, die Bonds zu kaufen”, sagte Hitin Anand, Senior Analyst bei CreditSights, laut Automotive News. “Du gehst ein aktienähnliches Risiko ein und bekommst nur 5,3 %.”
Aber warte, es gab noch mehr schlechte Nachrichten. Tesla rief (freiwillig, oder etwa nicht?) 123.000 Model S-Limousinen zurück, die vor April 2016 gebaut wurden, um die Schrauben in der Servolenkung zu ersetzen, nachdem Salz in Kaltwettergebieten zu Korrosion geführt hatte. Tesla meldete, dass es keine Unfälle oder Verletzungen gegeben hatte, und sagte, dass, wenn die Schrauben brechen sollten, die Fahrer noch in der Lage sein würden, das Auto zu steuern – es würde nur mehr Kraft erfordern.
Das hätte unter normalen Umständen nicht für viele Schlagzeilen gesorgt, aber wenn die schlechten Nachrichten sich häufen, dann fragen sich einige Investoren, was da los ist.
“Tesla testet unsere Geduld”, sagte Gene Munster, ein historisch bullischer Managing Partner bei dem Venture-Capital-Unternehmen Loup Ventures, laut Automotive News. “Als wir heute Abend die Rückrufnachricht hörten, fragten wir uns, ob wir noch an unsere These glauben?”
Schlaflose Nächte
Nach diesen schrecklichen Wochen für Tesla und die Investoren, steigt der Druck für das Unternehmen, die Produktion des Model 3 zu erhöhen. Am letzten Dienstag kündigte Tesla an, dass das Unternehmen in den letzten sieben Tagen im März 2020 Model-3-Limousinen gebaut habe und in der nächsten Woche ungefähr die gleiche Anzahl produzieren würde, wobei sich die Zahlen in Q2 erhöhen sollen.
Teslas CEO Elon Musk sagte vor kurzem, dass er wieder im Werk geschlafen habe, und das Management hat die Produktionsteams angehalten, die Ziele zu erreichen und die Skeptiker zu überzeugen. Aber es wird ein harter Kampf, wenn der Autohersteller die Produktion in den nächsten drei Monaten auf 5000 Autos pro Woche verdoppeln will.
Auf der anderen Seite ist Tesla ein talentiertes Unternehmen und die Aktionäre gaben Musk kürzlich Milliarden von Gründen, um Lösungen für die Produktionsprobleme des Unternehmens zu finden. Es wird also sehr interessant sein zu sehen, wie Tesla in den nächsten drei bis sechs Monaten auf diese Herausforderungen reagiert.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla.
Dieser Artikel wurde von Daniel Miller auf Englisch verfasst und am 6.04.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.