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Dieser Kryptowährungstrend ist still und leise unter die Räder gekommen

Ripple Bitcoin Litecoin Ethernet Chart
Foto: Getty Images

2017 waren Kryptowährungen praktisch unaufhaltsam. Im vergangenen Jahr erzielten sie eine Wertsteigerung von 3.300 %. Das entspricht einem Wachstum der Marktkapitalisierung um fast 600 Milliarden US-Dollar.

Aber dieses Jahr ist vollkommen anders. Die digitalen Währungen sind niedriger bewertet als im Oktober. Der Schwung, der die Blockchain-Technologie begleitet hat, hat nachgelassen. Die Blockchain ist übrigens der dezentrale und verteilte Speicher, der den Kryptowährungen zugrunde liegt. In weniger als drei Monaten haben wir gesehen, wie der gesamte Kryptomarkt 70 % seines Wertes ausgehend von seinem Höchststand eingebüßt hat.

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Das Drama hat sich fast durch den ganzen Markt gezogen. Nur wenige Token wie Binance Coin, machten hier eine Ausnahme. Binance Coin ist der offizielle Token der Binance Kryptowährungsbörse, deren Gebühreneinnahmen durch das gestiegene Handelsvolumen und größere Interesse an Kryptowährungen gestiegen sind. Aber vielleicht wurde kein Trend (vergleichsweise) so hart getroffen wie sogenannte Privacy Coins (manchmal auch Black Coins genannt) wie Monero und Dash.

Der Wunsch nach Anonymität

Eines der größten Missverständnisse bei Kryptowährungen, zumindest in den Anfangstagen, war die Anonymität. Da die virtuellen Token nicht durch eine Regierung gestützt und auch nicht durch eine traditionelle Bank verarbeitet werden, glaubte man, dass die Transaktionen von Kryptowährungen anonym seien. Aber letzten November mussten wir erfahren, dass dies nicht der Fall ist.

Im November gewann der Internal Revenue Service (IRS) ein Gerichtsverfahren gegen die Kryptowährungsbörse Coinbase. Im Zuge dessen musste die Börse Informationen über 14.335 Nutzer herausgeben, die zwischen 2013 und 2015 mehr als 20.000 US-Dollar Handelsvolumen mit Bitcoin erzeugt hatten. Der IRS wollte damit Steuerhinterzieher ausfindig machen. Zwischen 2013 und 2015 gab es nur 800 bis 900 Steuererklärungen, die Kapitalerträge durch den Handel mit Bitcoin auflisteten. Dieser Sieg vor Gericht zeigte aber auch, dass die Transaktionen bei Kryptowährungen nicht so anonym sind, wie man glaubte. Eine Blockchainanalyse könnte einzelne Transaktionen zum Sender oder Empfänger zurückverfolgen.

Es gibt aber auch sogenannte Privacy Coins. Dies sind virtuelle Token, die nur einen Zweck haben: die Verschleierung des Senders und Empfängers sowie den übermittelten Betrag. Bestehende Kryptowährungen veränderten ihre Algorithmen und legten mehr Wert auf Anonymität.

Monero ist wahrscheinlich die bekannteste der Privacy Coins. Sein Open Source Protokoll CryptoNote verschleiert mittels Ringsignaturen den Sender des XMR Tokens (der Token von Monero). Du kannst dir Ringsignaturen vorstellen, wie ein Bankkonto, das mehrere Unterzeichner hat. Man weiß jedoch nicht, welcher Unterzeichner tatsächlich die Zahlung angewiesen hat. Sobald eine Überweisung getätigt wurde, wird ein Einmal-Überweisungs-Schlüssel, auch Stealth Address genannt, erzeugt. Mit diesem kann nur der Empfänger den Token ermitteln und ausgeben. Für Kryptoinvestoren, die auf Anonymität achten, sind Privacy Coins wie Monero hervorragend. Darum schlossen sie das Jahr 2017 auch so stark ab.

Werden Privacy Coins aussterben?

Leider hatten es Monero, Dash und all die anderen Privacy Coins seit Januar schwer. Dies hat damit zu tun, dass wichtige Länder mehr Transparenz anstreben.

Ende Januar versetzten die Regulierungsbehörden von Südkorea die Kryptoinvestoren in Angst und Schrecken. Südkorea ist ein wichtiger Markt und ihm verdankt man einen großen Teil des Anstieges der Bewertungen. Das Land kündigte Maßnahmen an, die die Transparenz bei Kryptowährungen erhöhen. Banken sind nun verpflichtet, die Identität der Kontoinhaber zu überprüfen, wenn sie ihr Konto mit einer Kryptowährungsbörse verknüpfen. Ohne diese Überprüfung können seit Januar keine virtuellen Währungen mehr gekauft werden. Manche Investoren betrachteten diesen Schritt als das Ende von virtuellen Währungen. Aber tatsächlich hat Südkorea genau das Gegenteil getan, indem es den virtuellen Währungen eine rechtliche Basis verschafft hat.

Auch die USA haben Schritte unternommen, um die Transparenz zu verbessern. Im November gewann die IRS, wie bereits gesagt, das Gerichtsverfahren, wodurch sie Zugang zu 14.300 Nutzern bekommen hat, von denen einige vermutlich absichtlich Steuern hinterzogen haben. Aber auch die neusten Steuergesetze tragen ihren Teil dazu bei. Sie eliminieren börsenähnliche Dienste, die als Schlupfloch für Investoren dienten, um virtuelle Token zu kaufen und zu verkaufen. Nun müssen in den USA alle Token, die gehandelt werden, auch solche, mit denen man Waren oder Dienstleistungen bezahlt, wie ein Kapitalgewinn oder -verlust behandelt werden.

Da die Anstrengungen, mehr Transparenz herzustellen, Fahrt aufnehmen, wird es schwerer für Privacy Coins; jedenfalls im Alltag. Durch ihre Verschleierungsprotokolle sind sie zwar für Investoren interessant, die in Ländern wohnen, in denen Kryptowährungen verboten oder verdächtig sind. Auch Kriminelle finden daran Gefallen. Jedoch scheinen sie keine große Zukunft zu haben. Dies gilt besonders für Länder wie Südkorea oder die USA. Beides sind wichtige Märkte für die Krypto-Community hinsichtlich des Handelsvolumens und des Geldzuflusses.

Obwohl ich nicht sagen würde, dass Privacy Coins tot sind, sind sie stark bedroht. Und als Investor in Kryptowährungen wäre ich bei Privacy Coins besonders vorsichtig.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 6.4.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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